Weltweit zuhause: Miteinander Christ sein

Christsein hört nicht an der eigenen Kirchentür auf. Das zeigen die vielen Begegnungen zwischen den Konfessionen anlässlich der ökumenischen Gebetswoche im vergangen Monat. Das Leitmotiv: Verschieden, aber versöhnt.

Norddeutschland: In Kontakt kommen

„Das Kennenlernen anderer Konfessionen ist ein Vorteil für die Entwicklung des eigenen Glaubens.“ Das hat Bezirksapostel Rüdiger Krause bei einem Treffen aller Ökumene-Beauftragten Norddeutschlands Ende Januar deutlich gemacht. Zweck der Versammlung war vor allem der aktive Austausch über praktische Erfahrungen: Wie wird Kontakt zu den ökumenischen Vertretern aufgenommen? Wie kann auch die Gemeinde in diesen Prozess integriert werden? Die Leitung der Veranstaltung lag bei Apostel Jörg Steinbrenner. Er ist seit Jahren in der Ökumene der Gebietskirche Nord- und Ostdeutschland tätig. Die etwa 30 Teilnehmer informierte er auch über den aktuellen Stand der Mitgliedschaften in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in den Bundesländern Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

Schweiz: Zum ersten Mal eingeladen

Anlässlich der „Gebetswoche für die Einheit der Christen“ führten die katholische, die neuapostolische und die vier reformierten Kirchengemeinden des Furttals in der Schweiz drei gemeinsame Veranstaltungen durch. Den Abschluss bildete ein ökumenischer Wortgottesdienst. Bereits seit fünfzig Jahren wird vor Ort diese Gebetswoche für die Einheit der Christen veranstaltet. Zum ersten Mal war die Neuapostolische Kirche Regensdorf eingeladen, sich zu beteiligen

Italien: Rückblick auf schwierige Zeiten

Zum ökumenischen Treffen kamen Mitte Januar Vertreter der Orthodoxen, Protestantischen und Evangelischen Kirche aus verschiedenen Ländern im italienischen Anagni zusammen. Evangelist Stefano Cacciatore aus der Gemeinde im nahegelegenen Rom vertrat die Neuapostolische Kirche. Es wurden Verse aus der Heiligen Schrift gelesen, und jeder Vertreter hatte die Möglichkeit, das gelesene Wort zu vertiefen. Darüber hinaus stehen bei diesem Treffen regelmäßig auch historische und politische Themen zur Debatte: So erinnerten Vertreter der karibischen Inseln bei der diesjährigen Zusammenkunft an die schwierige Zeit der Sklaverei.

Luxemburg: Bitten für kommende Generationen

Auch dieses Jahr wurde in Luxemburg wieder ein ökumenischer Gottesdienst im Rahmen der Gebetswoche für die Einheit der Christen gefeiert. In den vergangenen Jahren hatte die Neuapostolische Kirche bereits durch Vertreter teilgenommen. Durch ihre Aufnahme als Vollmitglied im Rat Christlicher Kirchen seit Oktober 2017 war sie diesmal eingeladen, den Gottesdienst aktiv mitzugestalten. Zu den besonderen Momenten der Feier gehörte das Vortragen von Fürbitten durch die Repräsentanten der verschiedenen Kirchen. Sie baten für den christlichen Glauben, aber auch für die kommenden Generationen.

Westdeutschland: Forum zum Kennenlernen

„Einander begegnen, füreinander beten, miteinander Christ sein“ lautete das Motto der Gebetswoche in Bochum (Westdeutschland). Die neuapostolische Gemeinde Bochum-Mitte war Ende Januar 2018 Gastgeber des ersten „ACK-Fest“ in der Stadt.Seit Juni 2017 besitzen die Gemeinden der Neuapostolischen Kirche in Bochum den Gaststatus in der örtlichen ACK – Grund genug für die in Bochum organisierten Mitgliedskirchen, sich gegenseitig vorzustellen und einander kennenzulernen. „ACK konkret“ wird das Format genannt.

Jede Mitgliedskirche solle sich im Laufe der nächsten Zeit auf diese Weise vorstellen, kündigte der ACK-Vorsitzende an. Das Ziel sei, dass man sich nicht nur vom Namen kenne, sondern auch voneinander wisse, wo die jeweiligen Schwerpunkte in der Ausübung christlichen Glaubens und Gemeindelebens liegen, wo man sich unterscheide, aber vor allem, wo es Gemeinsamkeiten gebe.

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Andreas Rother
16.02.2018
Konfessionen, Gemeindeleben