Die meisten Amtsträger sprechen Tshiluba

Das zentrale Periodikum überhaupt – das sind für die neuapostolische Kirchenleitung die „Leitgedanken“. Sie dienen den Amtsträgern weltweit zur Vorbereitung der Gottesdienste. Und was ist die wichtigste Sprache? Englisch, Deutsch oder eine ganz andere? Antworten gab es bei der jüngsten Bezirksapostelversammlung.

Rund 195.000 Amtsträger erhalten regelmäßig die „Leitgedanken zum Gottesdienst“. Verfügbar ist diese Handreichung in fast 70 Sprachen. So lautet das Ergebnis einer aktuellen Erhebung, die Erich Senn, der Administrationsleiter der Neuapostolischen Kirche International (NAKI), den Bezirksaposteln aus aller Welt am 13. März 2015 vorstellte.

Als Monatsheft und Jahrbuch

Die Leitgedanken erscheinen in zwei verschiedenen Erscheinungszyklen: In Ländern mit einer ausreichenden Infrastruktur werden sie als gedrucktes Monatsheft verteilt. Neben den regulären Ausgaben zur Gottesdienst-Vorbereitungen gibt es mindestens einmal im Jahr aber auch eine Sondernummer mit besonderen Themen-Schwerpunkten. Mit gut 75.000 Exemplaren pro Ausgabe stellen die Monatshefte aber den kleineren Teil der Leitgedanken-Auflage.

Knapp 120.000 Mal geht die Publikation hingegen zum Jahrbuch gebündelt an Amtsträger. Diese Sammlung ist vor allem in Afrika und Asien im Einsatz, wo die Verteilung von Druckwerken schwerer zu organisieren ist. So braucht zum Beispiel die Gebietskirche „Demokratische Republik Kongo-Südost“ einen Monat, um die „Leitgedanken“ allein in die Großstädte zu bringen, und weitere sechs Monate, bis auch die letzte Gemeinde erreicht ist.

Deutsch, Englisch oder Tshiluba?

Die Frage nach der wichtigsten Sprache kennt gleich mehrere Antworten: Beim Monatsheft liegt Deutsch mit gut 25.000 Exemplaren klar vor Englisch und Afrikaans. Beim Jahrbuch führt Französisch mit fast 23.000 Exemplaren vor Tshiluba, einer Bantusprache aus dem Südosten des Kongos. Mit etwas Abstand folgt hier Englisch auf Platz drei.

Zählt man beide Erscheinungszyklen zusammen, dann dominieren zwar Englisch, Deutsch und Französisch. Doch der Vergleich hinkt etwas. Denn in Teilen Afrikas, vor allem im Kongo können nur die Amtsstufen von Priester an aufwärts mit den „Leitgedanken“ versorgt werden. Erhielten dort auch die Diakone ein Druckexemplar, dann wäre Tshiluba mit mehr als 42.000 Jahrbüchern der einsame Spitzenreiter.

Schwerpunkt Afrika

Aber auch so zeigt sich allein in den Top Ten der Sprachen in der Neuapostolischen Kirche das besondere afrikanische Schwergewicht. Zu den Tabellenführern zählen neben Französisch (West- und Zentralafrika) und Portugiesisch (Angola) auch Tshiluba (Kongo), Kiswahili (Ostfrika), Lingala (Kongo), Afrikaans (Südafrika) und Lozi (Sambia, Simbabwe).

Dieser sprachliche Schwerpunkt kommt nicht von ungefähr: Gut 83 Prozent der neuapostolischen Kirchenmitglieder leben in Afrika.

Weitere Hintergrund-Informationen bietet der Artikel „Stichwort: Leitgedanken“.

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Andreas Rother
17.03.2015
Medien, Lehrvermittlung, International