Sambia und Pfingsten – das passt gut zusammen

Es war ein besonderes Pfingstfest in diesem Jahr: Die mehr als eine Millionen Mitglieder starke Neuapostolische Kirche Sambia zeigte sich von ihrer besten Seite: freudig, überzeugt, engagiert. Ein Streifzug durch die Feiertage – auch abseits des offiziellen Programms.

Die Freude der Menschen, ihren Stammapostel und seine Begleiter, die Bezirksapostel aus aller Welt und die Apostel aus Afrika zu sehen, ist unbeschreiblich. Überall stehen Zuschauergruppen am Straßenrand, während die Busse sich zum Konzert oder zum Gottesdienst in Bewegung setzen. Fröhliches Winken – andächtiges Ausschauhalten – freudige Gesichter. Der Bus mit dem hohen Gast aus Frankreich wird jeweils von einer Polizeistreife eskortiert. Stau ist nicht, Stau geht nicht. Der Zeitplan ist eng gestrickt.

Hoher Bekanntheitsgrad

Bezirksapostel Charles Ndandula dirigiert als Gastgeber unauffällig aber bestimmt seine Teams durch diese Tage hindurch. Es gelingt ihm immer wieder, die Neuapostolische Kirche im Land auf einem hohen Bekanntheitsgrad zu halten: an den wichtigsten Straßen in der Stadt stehen riesige Posterflächen mit dem strahlenden Gesicht des Stammapostels und darunter der Einladung in den Gottesdienst. Dieser findet im National Heroes Stadium statt – mit fast 71.000 Sitzplätzen am Sonntagmorgen voll belegt. Der Platz um das Stadion herum ist bevölkert, Zigtausende Glaubensgeschwister sind auf den Beinen.

Stolz und engagiert

Der Stolz der Menschen, zur Kirche zu gehören, ist unübersehbar. Frauen tragen Schals, T-Shirts oder Hüte mit NAK-Emblem, viele Männer tragen schwarze Anzüge. Und dann die Musik: eine besondere Kultur, gewaltige Zahlen, großartige Künstler. Am stärksten kommen die Lieder in Bemba oder Lozi oder Swahili. Es ist begeisternd zu erleben, mit wie viel Engagement die Kinder, Frauen- und Männerstimmen, die Solisten und Instrumentalisten bei der Sache sind. Gesungen wird alles auswendig – Liedhefte im Gottesdienst für einen Chor mit 3000 Stimmen herzustellen, wäre auch viel zu aufwendig. Nach dem Gottesdienst beim Lunch sind es 300 Frauenstimmen, die den Stammapostel und die Gäste mit Liedern in Bemba erfreuen.

Stimmgewaltig und überzeugend

Staatspräsident Edgar Lungu wollte auch kommen, musste aber kurz vorher absagen. Bezirksapostel Ndandula hatte ihn und andere wichtige Politiker zum Konzert am Samstagnachmittag eingeladen. Eine große Anzahl von Gästen war da, sie alle erlebten „Sambia at its best.“ Nicht nur überzeugend, nicht nur stimmgewaltig – vor allem auch qualitativ auf hohem Niveau. Stammapostel Schneider zollte uneingeschränktes Lob und bedankte sich mit den Worten: „Es war ein typisch sambisches Konzert – voller Freude und voll des Heiligen Geistes! Was soll ich sagen? Great!“

Visionen für Afrika

Die Apostelversammlung am Samstagvormittag war ernst, inhaltsreich und visionär. Mehr Ausbildung braucht die Kirche, die Amtsträger sollen mehr Bibelkenntnisse erfahren und in jeder Gemeinde soll es eine Sonntagsschule für die kleineren Kinder geben. Das sei sein Programm für Afrika in den nächsten Jahren, betonte der Kirchenleiter. Er trug mit Emotion und großem Rückhalt vor – in perfektem Englisch mit zahlreichen Übersetzungen aus den Kabinen im hinteren Teil der Konferenzhalle. Die Apostel werden in ihre Länder zurückkehren und mitnehmen, wie wichtig dem Stammapostel diese Ziele sind. Schon am Mittagstisch finden zahlreiche Gespräche dazu statt. Und die Bezirksapostel mittendrin. Sie sind froh, dass sie mit ihren Aposteln aus den Ländern Afrikas, die sie als Bezirksapostel betreuen, für etliche Gespräche und Konferenzen am Rande der Pfingsttage zusammenkommen können. Fast alle Apostel waren da, bis auf sieben.

Gottesdienst als Höhepunkt

Und dann der Sonntag – Millionen Zuschauer in aller Welt sind verbunden, der Stammapostel predigt in Englisch, spricht vom Kommen des Herrn. Am Ende bedankt er sich euphorisch bei den Sängern und Orchesterspielern, klettert auf das Dirigentenpult, „waving hands“. Eine unbeschreibliche Freude, er muss in die Kabine des Stadions zurücklaufen – jeder will ihn sehen, umarmen, sprechen. Alles ist in Bewegung, das Stadion kocht vor Begeisterung.

Sambia und Pfingsten – das passt gut zusammen.

Unser Video ist ein Auschnitt aus dem einstündigen Dokumentationsfilm zum Pfingstfest 2015, den der Bischoff Verlag demnächst als DVD veröffentlicht.

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Peter Johanning
30.05.2015
Sambia, Pfingsten