Anfechtung hoch fünf – Jesus lehrt siegen

Es gibt einen, der wirklich versteht – weil er selbst gelitten hatten. Und es gibt einen, der helfen kann – weil er es selbst geschafft hat. Jesus Christus hat gezeigt, wie man Anfechtungen besiegen kann. Jetzt gilt es nur noch, seinem Beispiel zu folgen.

„Denn worin er selber gelitten hat und versucht worden ist, kann er helfen denen, die versucht werden.“ So lautet das Bibelwort aus Hebräer 2,18, über das Stammapostel Jean-Luc Schneider am 26. März 2017 in Évreux (Frankreich) predigte.

Der Sohn Gottes sei Mensch geworden, um das Schicksal der Menschen zu teilen. Und tatsächlich habe Christus das ganze Spektrum menschlichen Leidens erfahren – körperliches wie Hunger, Durst und Schmerz, geistiges wie Ungerechtigkeit, Verachtung und Verrat.

Die Versuchung

Und nicht weniger als jeder Mensch sei der Gottessohn den Versuchungen des Bösen ausgesetzt gewesen, sagte der Stammapostel und nannte fünf Beispiele.

  • Reichtum, Ruhm und das Wissen: „Es wäre so viel einfacher, wenn ich mich nicht strikt an den Willen Gottes halten müsste.“ Damit sei Jesus in der Wüste konfrontiert gewesen. „Wir sind alle dieser Versuchung ausgesetzt“ – eine kleine Ausnahme zu machen, eine kleine Lüge zu begehen, für ein wenig mehr Wohlstand oder Anerkennung.
  • In der Wüste, vor den Pharisäern, noch am Kreuz – immer wieder wurde laut gezweifelt: „Wenn du der Sohn Gottes bist, dann …“ – Das sei auch Teil unserer Versuchung: Der Geist von unten versuche, die Gotteskindschaft in Frage zu stellen. „Glaubst du wirklich, dass du berufen bist?“
  • Durch Petrus sah Jesus sich versucht, den Erlösungsplan Gottes in Frage zu stellen: „Das widerfahre dir nur nicht!“ Immer wieder seien wir versucht, Gott unsere Willen aufdrängen zu wollen: „Wenn du mich wirklichen retten willst, dann heile mich, dann gib mir Arbeit, dann regle dieses und jenes!“
  • Die Pharisäer stellten Fangfragen, um die Lehre Jesu in Widerspruch zum Gesetz Gottes zu bringen. „Passiert uns das nicht auch von Zeit zu Zeit?“ Apostelamt, Entschlafenenwesen, Wiederkunftserwartung – oft laute die Anfechtung: „Sie erzählen euch Geschichten in eurer Kirche. “
  • Die größte Versuchung erlebte Jesu am Kreuz: das Gefühl, dass der himmlische Vater ihn verlassen hatte. Auch diese Anfechtung sei uns allen bekannt: „Wir rufen zu Gott. Aber es kommt keine Antwort. Wir fühlen uns verlassen, verraten, allein.“

Jesu Hilfe

„Welch ein Trost zu wissen, dass Jesus versucht wurde wie wir“, betonte Stammapostel Schneider. Denn: „Er versteht dein Leid nicht nur, er leidet mit dir und für dich.“ Mehr noch: „Er kann uns helfen. Er weiß, was funktioniert.“

Und wie sieht die Hilfe Jesu aus?

  • Der Auferstandene sorgt dafür, dass wir nie über unsere Kraft versucht werden.
  • Wenn man einmal der Anfechtung unterlegen ist, schenkt er seine Gnade.
  • Mit seinem Leben hat er ein Beispiel geben: Gott zu vertrauen und seinen Willen zu erfüllen.
  • Sein Wort und das Heilige Abendmahl geben die notwendigen Kräfte.
  • Bei seiner Wiederkunft befreit er endgültig vom Einfluss des Bösen.

Unser Zutun

"Wer verunsichert, schwach oder schwankend ist, der könne sich jederzeit an Jesus wenden", machte der Kirchenleiter deutlich:

  • Im Gebet: „Hört nicht auf zu beten. Ringt mit dem Herren und sagt ihm: ,Herr, ich möchte dich nicht verlieren.“
  • Im Heiligen Abendmahl: „Die Wirksamkeit des Heiligen Abendmahls hängt von deinem Verlangen ab, in Gemeinschaft mit Gott zu sein.“
  • In den Seelsorgern: „Sprechen wir mit ihnen über unsere Zweifel, unseren geistlichen Kampf, unsere Schwäche, unser Leiden.“ Sie kommen zwar nicht, „um das Problem zu lösen, sondern um mit den Leidenden zu beten und Gott zu bitten, das Problem zu lösen.“

Das Fazit des Stammapostels: Weil Jesus versucht wurde und gelitten hatte wie wir, kann er unser Leid verstehen. Weil er Leid und Anfechtung überwunden hat, kann er jedem helfen, der sich in Zuversicht an ihn wendet.

Artikel-Infos

Autor:
Datum:
Schlagworte:

Andreas Rother
27.06.2017
Frankreich, Stammapostel, Gottesdienst