Die Geheimnisse einer echten Wohlfühlgemeinde

Eine Gemeinde, in der sich jeder wohlfühlt – wie soll das funktionieren? Die Antwort des Stammapostels: Dazu kann jeder beitragen. Zehn Gründe zur Freude und fünf Bausteine für die Wohlfühlgemeinde.

Der Beginn eines Liedes, das Pilger auf dem Weg zum Tempel nach Jerusalem sangen: Das stand im Mittelpunkt des Gottesdienstes am 26. November 2017 in Essen (Nordrhein-Westfalen). Zu lesen in Psalm 122,1: „Ich freute mich über die, die mir sagten: Lasset uns ziehen zum Hause des Herrn!“

„In diesem Jerusalem, in diesem Tempel sehen wir für uns zunächst ein Bild des himmlischen Jerusalems“, sagte Stammapostel Jean-Luc Schneider und nannte fünf Gründe zur Freude:

  • „Wir sind nicht auf der Flucht“ vor einer Katastrophe oder „weil uns das Leben auf dieser Erde unerträglich geworden ist. Nein, wir wollen dorthin, weil wir Gott lieben und Sehnsucht nach ihm haben.“
  • „Natürlich wird es dort kein Leid mehr geben, keinen Schmerz. Aber was noch schöner ist für mich: Wir werden befreit sein von unserer Sündhaftigkeit, von unseren Unvollkommenheiten und unseren Fehlern.“
  • „Bei Gott ist Platz für alle Menschen. Er will alle Menschen zu sich ziehen“
  • „Wir wollen nicht nur ins Haus des Herrn ziehen, weil wir errettet werden wollen. Wir wollen dorthin ziehen, weil wir den Menschen helfen und Gott unterstützen wollen.“
  • „Den Weg können wir nur gemeinsam gehen, Einzelgänger können dort nicht hinkommen. Lasst es uns zusammen tun!“

„Wir können das Jerusalem auch als ein Bild der Gemeinde heute sehen, die sich zusammenfindet, um Gottesdienst zu erleben“, ergänzte der Kirchenleiter und nannte fünf weitere Gründe zur Freude:

  • „Wir freuen uns, weil wir jetzt schon Gemeinschaft mit Gott haben können: im Wort, in der Feier des Heiligen Abendmahls.“
  • „Wir freuen uns, in das Haus des Herrn zu kommen, weil wir genau dort die Kraft bekommen, um den Weg in das himmlische Jerusalem zu gehen.“
  • „Wir freuen uns, in das Haus des Herrn zu gehen, weil wir dort heute schon von der Last unserer Sünde befreit werden können.“
  • „Wir freuen uns, in das Haus des Herrn zu gehen, weil wir dort miteinander beten können. Und wir wissen: Beten hilft immer!“
  • „Wir freuen uns, in das Haus des Herrn zu kommen, weil dort alles vorhanden ist, um trotz unserer Unterschiedlichkeiten Gemeinschaft zu haben und die Einheit aufzubauen. Es ist alles vorhanden, damit wir in Frieden miteinander leben können.“

„Damit ist aber auch eine Aufgabe verbunden“, betonte der Stammapostel. „Da ist ein jeder neuapostolische Christ mit verantwortlich dafür, dass sich wirklich alle freuen können, in das Haus des Herrn zu kommen.“

  • „Es ist das Haus des Herrn, und das muss man erleben und erfahren können: Hier hat Jesus Christus das Wort, sein Gesetz gilt, sein Wille gilt, er ist der Meister.“
  • „In der Gemeinde darf es nicht so sein, dass ein paar Wenige alles machen, und die anderen sind nur ,Kunden‘, die kommen, wenn sie etwas brauchen. – Lasst uns doch alle diese Freude erleben, die im gegenseitigen Dienst liegt.“
  • „Du kannst ein Friedenstifter sein, kannst dazu beitragen, den Frieden aufzubauen und zu erhalten. Das kann jeder. Diese Gabe ist jedem Gotteskind gegeben. Du brauchst ja nicht immer alles zu sagen, was du denkst. Du brauchst ja nicht immer Recht zu haben.“
  • „Damit wir uns freuen können im Haus des Herrn, braucht es auch eine gewisse Anzahl von Dingen, und dazu braucht man auch Geld. Auch da wollen wir unsere Gaben in den Dienst Gottes und der Gemeinde stellen.“
  • „Wenn jeder macht, was er will und seine Gabe mit Willkür einsetzt, gibt das ein Chaos. Ein bisschen Organisation braucht das schon, es braucht auch eine Kirchenleitung: weltweit, im Bezirk, in der Gemeinde. – Das ist gar nicht einfach. Wir sind aber bemüht, das zu schaffen.“

Viele meinten, in einer Wohlfühlgemeinde müsse jeder vorfinden, was seinem Geschmack entspricht. „Das ist aber überhaupt nicht möglich. Warum nicht? Ganz einfach: Weil wir alle Menschen sind, und wir sind eben alle unterschiedlich“, machte Stammapostel Schneider deutlich. Seine Definition: „Eine Wohlfühlgemeinde ist eine Gemeinde, in die jeder kommt, um Jesus Christus zu suchen, und er findet ihn.“

Artikel-Infos

Autor:
Datum:
Schlagworte:

Andreas Rother
19.12.2017
Deutschland, Stammapostel, Gottesdienst