Gottesdienste in tropischer Hitze

Nur 25 Stunden wird Stammapostel Jean-Luc Schneider in Guinea-Bissau sein. In dieser Zeit feiert er zwei Gottesdienste, führt Ruhesetzung und Ordination durch und pflegt Gemeinschaft mit Aposteln und Bischöfen. Danach geht es zu weiteren Gottesdiensten in den Senegal.

Am Donnerstag, 16. Februar 2017, macht sich der internationale Kirchenleiter zu einer Reise in westafrikanische Länder auf. Etwa 14.000 Kilometer wird Stammapostel Schneider auf seiner fünftägigen Reise zurücklegen und dabei in unterschiedlichen Zeit- und Klimazonen unterwegs sein.

Guinea-Bissau besitzt ein tropisches Klima: mit 35 Grad Celsius ist es derzeit sehr heiß und sehr trocken. Die Harmattan-Wüstenwinde führen aktuell große Mengen Staub und Sand mit sich.

Flughafen, Hotelzimmer, Kirche

Nur drei Stunden bleiben dem Stammapostel und den mitreisenden Bezirksaposteln Markus Fehlbaum (Schweiz) und Rainer Storck (Nordrhein-Westfalen) sowie Bezirksapostelhelfer João Uanuque Misselo am Freitagmittag. In dieser Zeit müssen sie am Flughafen ihr Gepäck finden, zum Hotel kommen und einchecken und für die Abfahrt zur Kirche Bissau-Central bereitstehen. Dort feiern sie bereits um 17 Uhr mit Bezirksämtern aus 33 Kirchenbezirken des Landes und ihren Frauen einen Gottesdienst. Für den Abend stehen Gespräche und ein gemeinsames Essen mit den Aposteln und Bischöfen an.

Am Samstagmorgen, 18. Februar 2017, feiert Stammapostel Schneider um 10 Uhr einen Gottesdienst mit seinen Glaubensgeschwistern in der Hauptstadt Bissau. In diesem Zusammensein wird das Kirchenoberhaupt Apostel Evaristo Chivanja Tomas (64) aus gesundhetlichen Gründen etwas vorzeitig in den Ruhestand verabschieden.

Als Nachfolger ordiniert der Stammapostel mit Bischof Bengui Massamuna einen neuen Apostel für die Provinzen Benguela, Bié und Huambo. Der 55-Jährige hatte erst im Dezember in Angola das Bischofsamt empfangen. Anschließend ist Zeit für einen kleinen Imbiss, bevor am Nachmittag die mehrstündige Weiterfahrt nach Ziguinchor (Senegal) ansteht.

Fehr, Leber, Schneider

„Es ist erst der dritte Besuch eines Stammapostels im Land: 2002 hielt Stammapostel Richard Fehr mehrere Gottesdienste, vor acht Jahren war Stammapostel Wilhelm Leber zu Gast“, schreibt der für Guinea-Bissau zuständige Bezirksapostel Storck.

Und in seinem Schreiben an Stammapostel Schneider ergänzt er: „Von deinem Besuch werden besondere Impulse für die Gläubigen und auch für die sie betreuenden Seelsorger hier in Guinea-Bissau ausgehen.“

Sklavenhandel, Kolonialzeit, Unabhängigkeit

Nach über 500 Jahren Kolonialzeit und Sklavenhandel führte das Land von 1963 bis 1973 seinen Unabhängigkeitskrieg gegen die Portugiesen. Heute ist Guinea-Bissau eine Präsidialrepublik, seit einigen Jahren mit einem Mehrparteiensystem.

Mit einem Bruttoinlandsprodukt von 206 US-Dollar je Einwohner liegt es unter 181 Staaten der Erde an fünftletzter Stelle. Heute leben in dem Land an der Atlantikküste – das etwas kleiner ist als die Schweiz – 1,4 Millionen Menschen. 45 Prozent der Menschen sind Muslime, 22 Prozent Christen.

650 neuapostolische Gemeinden

Die ersten neuapostolischen Seelsorger kamen 1978 nach Guinea-Bissau. 1989 erhielt das Land einen ersten einheimischen Apostel. 2008 übernahm die Gebietskirche Nordrhein-Westfalen die Betreuung der Gemeinden in Guinea-Bissau. „Seitdem ist manches passiert: Unter anderem haben wir die Bezirke organisatorisch neu gegliedert, im letzten Jahr konnte ich eine Zentralkirche weihen“, berichtet Bezirksapostel Storck.

Derzeit versammeln sich über 45.000 neuapostolische Christen in Guinea-Bissau in 649 Gemeinden. Diese sind administrativ auf 33 Kirchenbezirke aufgeteilt. Betreut werden sie von den Aposteln Agostinho Indami, Sanhá N‘Dami und Amilo N’Dam, zwei Bischöfen, 26 Bezirksältesten, 30 Bezirksevangelisten sowie 883 weiteren priesterlichen Ämtern und 896 Diakonen.

Weiterreise in Richtung Äquator

Am Sonntag, 19. Februar 2017, wird Stammapostel Schneider einen Gottesdienst in Sédhiou (Senegal) feiern. Drei Bischöfe, im Alter von 38 bis 43 Jahre, sollen in diesen Gottesdiensten in das Apostelamt ordiniert werden. Am Nachmittag wird er über Dakar und Paris die Heimreise antreten. Am Montagmittag ist er wieder zuhause.

Bereits am Mittwochabend, 22. Februar 2017, wird Stammapostel Schneider nach Johannesburg (Südafrika) fliegen. In den darauffolgenden vier Tagen finden Gottesdienste in Mpumalanga und Durban sowie eine Apostelversammlung statt.