Spotlight 07/2016: Glauben macht satt

Kann der Mensch immer verstehen, wie ihm das Evangelium in seinem Alltag hilft? Bezirksapostel Joseph Ekhuya (Ostafrika) sagt Nein und erinnert an eine vergessene Hungersnot.

In einem Gottesdienst sprach der Stammapostel kürzlich davon, dass einer der Siege, die wir mit Christus dieses Jahr erringen wollen, der Sieg über den Bösen ist. Der behauptet nämlich: „Jesus sagt nicht die Wahrheit. Sein Evangelium wird uns in unserer Situation nicht helfen können.“ In 2. Könige, Kapitel 6 und 7 steht eine interessante Geschichte. Die Begebenheit erzählt, wie Ben-Hadad, der König von Aram, sein ganzes Heer versammelte und Samaria belagerte. Die Belagerung war so verheerend, dass innerhalb der befestigten Stadt eine Hungersnot ausbrach und die Menschen gezwungen waren, Esel zu essen. Sie haben sogar ihre eigenen Kinder gegessen. Der König von Samaria war bestürzt über diese Situation. Er dachte, dass Gott dieses Übel über die Stadt gebracht hatte und wollte den Propheten Elisa, der in der Stadt wohnte, umbringen lassen.

Er ging zum Haus von Elisa, der jedoch zum König sprach: „Morgen um diese Zeit wird ein Maß feinstes Mehl ein Silberstück gelten und zwei Maß Gerste ein Silberstück im Tor von Samaria“ (2. Könige 7,1). Der Ritter, auf dessen Arm sich der König lehnte, antwortete dem Mann Gottes ironisch: „Und wenn der Herr Fenster am Himmel machte, wie könnte das geschehen?“ Er brachte damit seinen Unglauben zum Ausdruck, aufgrund persönlicher Erfahrungen, die er gemacht hatte. Aber die Worte des Propheten erfüllten sich. Vor dem Stadttor saßen vier aussätzige Männer und einer sprach zum andern: „Was sollen wir hierbleiben, bis wir sterben? Wenn wir auch in die Stadt gehen wollten, so ist Hungersnot in der Stadt und wir müssten doch dort sterben. Bleiben wir aber hier, so müssen wir auch sterben. So lasst uns nun hingehen und zu dem Heer der Aramäer laufen. Lassen sie uns leben, so leben wir, töten sie uns, so sind wir tot.“

Sie machten sich in der Dämmerung auf und gingen zum Lager der Aramäer. Es war aber niemand mehr da. Der Herr hatte die Aramäer ein Getümmel von Rossen, Wagen und großer Heeresmacht hören lassen, sodass sie untereinander sprachen: „Der König von Israel hat sich gegen uns verbündet mit den Königen der Hetiter und den Königen der Ägypter, dass sie über uns kommen sollen.“ Die Aramäer machten sich auf und flohen in der Dämmerung. Sie ließen ihre Zelte, Rosse und Esel im Lager, wie es stand und flohen, um ihr Leben zu retten. Als nun die Aussätzigen vorn an das Lager kamen, gingen sie in eins der Zelte, aßen und tranken und nahmen Silber, Gold und Kleider und gingen wieder und versteckten es. Sie kamen zurück und gingen in ein anderes Zelt und bedienten sich und versteckten ihre Beute. Als ihnen bewusst wurde, wie viel Beute im Lager war, gingen sie zurück in die Stadt und erzählten davon. Das ganze Volk kam daraufhin zum Lager der Aramäer und plünderte es.

Es geschah genauso, wie es Gott durch den Propheten Elisa verkünden ließ: Am Morgen kostete in Samaria ein Maß feinstes Mehl ein Silberstück und zwei Maß Gerste ein Silberstück. Das Wort Gottes hatte sich erfüllt, ganz entgegen der Erfahrung, die der Ritter gemacht hatte.

Es ist wünschenswert, dass wir unseren Unglauben überwinden und die Wahrheit Christi annehmen. Wir glauben auch dann, wenn wir nicht verstehen, wie das Evangelium uns in unserem Alltag, in unserer Lebenssituation helfen kann. Mit der Hilfe Christi ist das möglich, wenn wir ihn darum bitten (Markus 9,23–25).

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Joseph Opemba Ekhuya
21.04.2016
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