Bitte, geh hin!

Raus aus der Lethargie: Jesus appelliert an seine Jünger, sich zu bewegen, aufzubrechen, sich dem Nächsten zu nahen. Dieser Aufruf richtet sich an die Amtsträger, und einen jeden Christen.

Vier Teile hat der Missionsbefehl, der Grundlage für den Gottesdienst war, den Stammapostel Jean-Luc Schneider mit Amtsträger in den Vereinigten Staaten von Amerika feierte. Seiner Predigt am Samstag, 10. Juni 2017, in Chicago, legte er die letzten Worte des Matthäusevangeliums zugrunde: „Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“ (Matthäus 28,19.20).

1. Teil der Mission: Hingehen

Das Amt ist ein Auftrag: Niemand werde mit der Ordination ein Chef. Auch erhalte niemand eine besondere gesellschaftliche Position. „Du bekommst einen Arbeitsauftrag. Du hast eine Mission zu erfüllen“, stellte der oberste Geistliche klar.

In der Erkenntnis wachsen: Hingehen bedeute auch, sich zu bewegen. „Wir können nicht so bleiben, wie wir sind. Wir wollen in der Erkenntnis wachsen. Wir brauchen die Führung durch den Heiligen Geist.“

Das Evangelium bedarf eines persönlichen Kontaktes: Das Evangelium zu verkündigen sei nicht Aufgabe der Kirche und es ist auch kein Auftrag, den irgendeine Organisation erhalten habe. „Es ist ein Auftrag, den Jesus einem jeden von uns gegeben hat. Geh hin. Sag es den Menschen. Überzeuge sie. Motiviere sie.“

2. Teil der Mission: Überzeugen

Das universal gültige Evangelium: Grundlage, das Evangelium zu verkünden, sei der Glaube, dass das Evangelium für alle Menschen gültig ist. „Unabhängig von den Lebensumständen, in denen die Menschen leben; gleichgültig, welchen kulturellen Hintergrund sie haben.“

Alle Menschen ansprechen: Das Evangelium solle nicht nur in allen Ländern, sondern auch allen Bevölkerungsschichten verkündigt werden. Unabhängig von Kultur, Alter, Vermögen. „Wenn ich in die Gemeinden weltweit sehe, frage ich mich: Ist das das Bild der Bevölkerung dieses Landes? Noch nicht!“, so Stammapostel Schneider.

Keine Versprechungen machen: Es sei leicht, einem Kranken zu versprechen: Wenn du Jesus folgst, dann wirst du gesund. Oder einem Armen zu prognostizieren: Wenn du neuapostolisch wirst, wirst du reich. Das sei Unsinn! „Jesus möchte, dass ihm die Menschen aus Liebe nachfolgen, dass sie ihm vertrauen. Wir wollen ihnen helfen, die Größe Jesus zu entdecken. Er ist der Liebende. Er ist die Gnade. Er ist die Geduld. Er ist der Allmächtige.“

3. Teil der Mission: Taufen

Segen und Kraft erfahrbar machen: „Gehet hin und taufet sie“ – das beschränke sich nicht nur auf die Spendung der Wassertaufe und Geistestaufe. Aufgabe der Amtsträger sei es auch, den Gläubigen die in den Sakramenten liegende Kraft zu erklären und deutlich zu machen. „Zeig ihnen, dass die Taufe nicht das Ende ist. Es ist der Anfang. Du hast durch die Sakramente die Kraft, in die Natur Christi hineinzuwachsen. Lasst uns selbst ein Beispiel dafür sein“, so der Kirchenleiter.

4. Teil der Mission: Unterweisen

Liebe macht's möglich: Nach dem Erkennen der Größe und Liebe Jesus, lieben die Menschen Jesus. Und mit dieser Liebe sei es leicht, das Gesetz Christi zu halten. „Wir müssen lehren“, so Stammapostel Schneider. „Jesus hat es uns geboten.“

Fokus auf das ewige Heil: „Unsere Aufgabe ist, das Gesetz Jesu Christi zu lehren. Nicht unser eigenes Gesetz, unsere eigenen Regeln und Traditionen. Das ist ganz klar definiert.“

Keine Uniformität: Christus nachfolgen bedeutet nicht, uniform zu werden. „Sie können Christus folgen, wenn sie sehr arm oder sehr reich sind, wenn sie jung oder alt sind. Diese Lebensumstände müssen sich nicht ändern. Die Menschen müssen nach dem Evangelium leben; in dem Zustand, in dem sie leben.“ Und Stammapostel Schneider ergänzte: „Selbstverständlich wünschen wir, dass die Armen reicher werden, dass die Kranken geheilt werden. Aber das hat nichts damit zu tun, sie zu lehren, was Jesus geboten hat.“

Prüfungen gelassen durchleben: Trübsal sei keine Strafe Gottes, kein Zeichen für Gottferne. „Sei nicht aufgeregt, wenn in deinem Leben etwas passiert. Gott will ein bisschen mehr von uns. Es ist Teil des Lehrens. Auch in diesen speziellen Situationen wollen wir andere lehren, was Jesus gelehrt hat.“

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Oliver Rütten
31.08.2017
USA, Stammapostelreisen, Gottesdienst