Mit Gott auf Wohnungssuche

Nicht nur zu Besuch, sondern gleich ganz einziehen: Was ist zu tun, wenn Gott sagt „Ich will bei dir wohnen“? – Das Tutorial aus einem Gottesdienst mit dem Stammapostel.

Freue dich und sei fröhlich, du Tochter Zion! Denn siehe, ich komme und will bei dir wohnen, spricht der Herr.“ – So lautete das Bibelwort aus Sacharja 2,14 für den Gottesdienst am 19. Dezember 2021 in Troisdorf (Deutschland).

Freuen in Zeiten wie diesen? „Das ist keine menschliche Freude, die mit Emotionen verbunden ist, vom Kalender oder der Stimmung abhängig ist“, sagte Stammapostel Jean-Luc Schneider. „Das ist eine Freude völlig anderer Qualität. Das ist so eine tiefe innere Freude, eine innere Zufriedenheit.“

Woher kommt die? „Der Heilige Geist zeigt uns, wer Gott ist und was er für uns tut. Daraus entsteht unsere Freude. Diese Freude kann man im Flüchtlingslager empfinden, auf dem Krankenbett, im Spital, irgendwo auf der Erde; und das kann ich bezeugen: Diese Freude kann man auch dort erleben: die Freude am Herrn.“

Immer näher: Erst hier, dann dort

„Ja, was macht er denn, der liebe Gott?“, fragte der Stammapostel und antwortet mit dem Bibelwort: „Ich komme und will bei dir wohnen, spricht der Herr.“ Und wahr geworden sei das gleich auf dreifache Weise:

  • Gott ist zu den Menschen gekommen, hat bei ihnen gewohnt, damit die Menschen zu Gott kommen können und nachher bei ihm wohnen können.“
  • „Der Sohn Gottes, Gott selbst, ist Mensch geworden, um den Menschen seine Liebe zu beweisen.“ Und das sagt: „Ich nehme Anteil an deinen Sorgen, an deinem Kummer, an deinen Problemen, und ich nehme sogar Anteil bis in den Tod.“
  • „Gott ist gekommen im Heiligen Geist und wohnt bei den Menschen. Das heißt, er ist ständig da. Jeder, der im Glauben und Vertrauen zu ihm kommt, kann von ihm Trost empfangen, kann von ihm Hilfe erfahren und kann seine Gegenwart erleben.“

Immer da: In Haus und Herz

„Das ist nicht alles, er wohnt natürlich auch in seinem Tempel“, betonte der Kirchenleiter: „Wir können Gott erleben im Gottesdienst, wo die Apostel wirken. Gott ist am Werk: in der Sündenvergebung, in der Sakramentsspendung, in der Predigt. – Und sogar, wenn die Predigt vielleicht mal ein bisschen ,krumm‘ ist: Da ist noch so manches drin. Gott ist allmächtig: Er kann auch durch diese total unvollkommene Predigt mir die Kraft geben, die ich brauche.“

„Der liebe Gott will nicht einfach auf Besuch zu uns kommen, sondern er will bei uns wohnen, möchte ständig bei uns sein, nicht nur am Sonntagmorgen, sondern jeden Tag.“ Wie soll das gelingen? Das habe der Herr Jesus selbst sehr schön erklärt. Wer seine Gebote hält, bei dem werde er wohnen und seine Freude wird bei ihm bleiben. „Liebe zu Gott, Liebe zum Nächsten, die Zehn Gebote – wer sich daran hält, in guten wie in schlechten Tagen, der erlebt die Gegenwart Gottes, und der kann sich freuen.“

Immer klarer: nach innen und außen

„Der Herr wohnt auch in der Gemeinschaft der Heiligen, in der Gemeinschaft der Gläubigen, in der Gemeinschaft der Gotteskinder“, sagte der Stammapostel und verwies auf die Auswirkungen, wie sie der Prophet Sacharja beschrieben hatte. „Das ist ein schönes Bild, wo Gott wohnt. Da sind die Alten, die Greise mit dem Stock. Sie sitzen da ganz friedlich, und die Kinder können spielen.“ Dieses Bild bedeute: „Da, wo die Kinder Gottes von der Liebe Gottes, von der Liebe Jesu Christi erfüllt sind, können sich alle wohlfühlen, auch die Schwachen.“

Da wo Gott wohnt – „Da sind Friede und Liebe vorhanden, keine Anklage, kein Krieg, kein Streit, und sogar die Außenwelt muss sehen: Da geht es anders zu, Gott heiligt sie“, betonte Stammapostel Schneider: „Siehe, ich komme: Das ist natürlich auch eine Anspielung auf die Wiederkunft Jesu Christi. Jesus sagt: ,Ich will wiederkommen, und dann nehme ich dich zu mir. Und dann kannst du auf ewig bei mir wohnen.‘“

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Andreas Rother
18.01.2022
Stammapostel, Gottesdienst