Den Dienenden dienen

Fair wie ein Sportler, fokussiert wie ein Soldat und unermüdlich wie ein Bauer: Um vorbildliche Eigenschaften ging im jüngsten Amtsträger-Gottesdienst mit dem Stammapostel – genauso wie um Aufgaben und Kraftquelle.

Von Bad Bergzabern (Deutschland) aus hielt Stammapostel Jean-Luc Schneider aus am 22. Januar 2022 einen Gottesdienst für die Amtsträger in Palanca (Angola). Denn aufgrund der Pandemie konnte er nicht nach Angola reisen und musste auf eine Video-Übertragung ausweichen.

Grundlage war das Bibelwort aus 2. Timotheus 2,2: „Und was du von mir gehört hast durch viele Zeugen, das befiehl treuen Menschen an, die tüchtig sein, auch andere zu lehren.“ Das Thema umriss der Stammapostel so: „Wir haben heute den Auftrag als Apostel und als Mitarbeiter der Apostel, das Evangelium zu predigen, so, wie wir es empfangen haben durch das Zeugnis der ersten Apostel.“

Die Mission

Der Stammapostel erklärte die Aufgabe, die Jesus seinen Aposteln und damit auch ihren Mitarbeiter gaben.

  • „Wir haben heute den Auftrag, das Evangelium zu predigen, so, wie wir es empfangen haben durch das Zeugnis der ersten Apostel.“ Die Botschaft laute: „Jesus ist gekommen, um den Menschen die Möglichkeit zu geben, in sein Reich einzugehen.“
  • „Das ist der zweite Aspekt unserer Mission. die Geschwister zu motivieren, dass sie das Evangelium weitertragen: zu ihren Kindern, zu ihren Mitmenschen, und ihnen beibringen, wie man glaubwürdiger Zeuge Jesu Christi wird.“
  • „Wir sollen die Braut Christi vorbereiten, die Seelen, die dann als priesterliches Königtum im Friedensreich das Evangelium allen Menschen zutragen.“

Die Kraft

Klar: Einen Auftrag auszuführen, das braucht Kraft. Woher kommt die Kraft für diesen Auftrag? „Durch die Gnade in Christo Jesu“, erklärte der Stammapostel. Welche Gnade lässt Jesus den Christen zukommen?

  • „Jesus hat uns erwählt, er ist für uns gestorben.“ Er habe das Böse besiegt und die Christen zu Miterben gemacht. „Das ist ein Gnadengeschenk, das Gott uns gibt. In dieser Gnade schöpfen wir die Kraft, dem Herrn zu dienen. Aus Dankbarkeit.“
  • „Es ist eine Gnade, dass Gott zu uns spricht, dass wir Leib und Blut Jesu empfangen können.“ Und: „Auch wenn du das selbst predigen musst, lieber Bruder: Schöpfe Kraft aus der Predigt!“
  • Das Heil könne nicht verdient werden, aber Gott schenke es aus Gnade. „Gott macht Vollkommenes mit unvollkommenen Menschen.“

Die Weise

Der Stammapostel schlüsselte den Amtsträgern einige konkrete Beispiele aus dem Brief an Timotheus aus, die zeigen sollten, wie als Knecht Gottes gearbeitet werden soll.

Im vierten Vers geht es um einen Soldaten, der in den Krieg zieht und sich nicht in Geschäfte des täglichen Lebens verwickelt. Das bedeute nicht, dass man kein erfolgreiches irdisches Leben führen solle. Im Gegenteil: „Wir sollen ein ganz normales Leben in der Familie, in der Ehe, in der Gesellschaft führen.“ Aber: „Wir müssen uns nur immer wieder bewusst sein, wie wichtig unser Dienst ist.“ Es gehe um ewiges Leben oder ewige Trennung von Gott. „Deshalb sollten wir uns von den irdischen Dingen nicht ablenken lassen.“

Der nächste Vers thematisiere einen Sportler. Dieser kann nur gewinnen, wenn er sich an die Regeln hält. Der Stammapostel und zeigte drei Regeln für die Amtsträger auf. Erstens: „Du sollst dienen, nicht herrschen.“ Er warnte davor, auf die eigene Person, Macht oder Ehre mehr zu achten als auf die Glaubensgeschwister. Zweitens: Keiner solle von Gott mehr erwarten, als dieser gegeben habe. „Vertrau dem Herrn, verrichte deinen Dienst mit dem, was er dir gegeben hat.“ Und drittens: „Das wichtigste für den Herrn ist das Einssein.“ Der Stammapostel ermahnte, dass ein noch so guter Gedanke die Einheit zerstören könne, wenn er nicht vom Heiligen Geist käme.

Der sechste Vers berichtet von einem Bauern, der einen Acker bebaut und dessen Früchte als erster genießt. „Dem Herrn zu dienen, das kostet Mühe. Und das braucht Ausdauer“, sagte der Stammapostel. Beim Dienen für den Herrn gehe es nicht um einzelne große Leistungen. „Nein: Man muss ständig arbeiten.“ Und: „Ein Diener Gottes muss sich auch anpassen.“ Wie man nicht mit dem gleichen Gerät pflügen und ernten könne, so könne man auch nicht mit allen Glaubensgeschwistern gleich umgehen. Und der Zusatz, dass der Bauer die Früchte als erster genießt, bedeute, dass Wort und Sakrament im Prediger zuerst eine Veränderung bewirken.

„Wenn wir mit ganzem Herzen dienen, sind wir die ersten, die von der Wirksamkeit des Wortes und der Sakramente profitieren können“, betonte der Stammapostel: „Lasst uns weiterhin so dienen, und wir werden den Segen Gottes erleben.“

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Katrin Löwen
09.02.2022
Stammapostel, Gottesdienst