Vier Schritte auf dem Weg zum Einssein

Einssein – das ist zweifelsohne viel mehr als die Abwesenheit von Konflikt. Doch was braucht es, um dahin zukommen? Die Dreieinigkeit Gottes als absolutes Vorbild für einen Vier-Punkte-Plan. Der Wegweiser aus einem Stammapostel-Gottesdienst.

Es war eine internationale Gemeinde, der Stammapostel Jean-Luc Schneider am 25. Juni 2015 in Singapur/Südostasien predigte: „Mit so vielen Gotteskindern aus so vielen verschiedenen Ländern und Regionen hier, konnte ich dem Drang nicht widerstehen, über das Thema Einssein zu predigen“, sagte er. So wählte er das Bibelwort aus Johannes 17,21.22: „damit sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, wie wir eins sind“.

Die Dreieinigkeit als Vorbild

Als ultimatives Vorbild für das Einssein nannte der Stammapostel die Dreieinigkeit Gottes: „Gott hat sich selbst offenbart als Vater, als Sohn und als Heiliger Geist. Es sind drei verschiedene Personen, aber sie bilden eine Einheit. Sie stimmen völlig überein.“

„Was heißt es, wenn Gott der Vater, der Sohn und der Heilige Geist eins sind?“, fragte er und führte als Antwort vier Punkte an:

  • Sie wollen das Gleiche.
  • Sie teilen alles.
  • Sie sprechen nicht viel von sich, sondern geben Zeugnis vom anderen.
  • Sie arbeiten gemeinsam am selben Ziel.

Ursache: Die Trennung von Gott

„Unser Verständnis von Einssein ist recht begrenzt“, lenkte Stammapostel Schneider den Blick auf die Menschen: „Wenn es keine Konflikte oder Auseinandersetzungen gibt und wir uns gegenseitig annehmen, sehen wir das bereits als Einssein. Aber der Herr ist da viel ehrgeiziger. Er will, dass wir eins sind, wie er und der Vater es sind. Und mit Jesus Christus ist es möglich.“

„Schauen wir uns doch mal die Ursachen für fehlendes Einssein an“, fuhr er fort: „Adam und Eva hatten vollkommene Gemeinschaft mit Gott. Und dann sind sie in die Sünde gefallen und erlebten die Trennung von Gott. Das setzte sich in den Söhnen fort. Es gab Konflikte zwischen ihnen. Seit der Zeit versucht der Mensch vergeblich, Einssein und Einigkeit zu schaffen.“

Grundlage: Einssein in Gott

„Der Mensch kann nur in Gott vereint werden.“ Dazu habe Jesus den ersten Schritt getan: „Er wurde Mensch, um das Menschsein mit uns zu teilen, um mit uns zu fühlen und zu leiden. Er hat sein Opfer gebracht und uns sein Leben geschenkt. Durch die Taufe mit Wasser und Geist, wohnt Gott in uns. Er schenkt uns das Heilige Abendmahl, damit sich dieses göttliche Leben in uns entfalten kann.“

„Das ist der erste Schritt: Gott im Menschen“, machte der Stammapostel deutlich: „Der Rest ist unsere Aufgabe. Wir wollen mit Jesus Christus eins werden.“ Um das zu erreichen, gelte es, dem Vorbild der Dreieinigkeit zu folgen. Einssein mit Christus bedeutet demnach:

  • Dass wir das Selbe wollen wie er: „Er will, dass wir in die ewige Gemeinschaft mit ihm eingehen.“
  • Dass wir alles mit ihm teilen: „Seine Gedanken sind unsere Gedanken, seine Gefühle unsere Gefühle. Seine Freunde sind unsere Freunde. Sein Feind ist unser Feind.“
  • Dass wir Zeugnis von Jesus Christus ablegen: „Wenn wir mit ihm eins sind, sprechen wir nicht mehr so viel über unsere eigenen Taten, sondern erzählen von seinen Taten, von seiner Liebe und seinem Opfer.“
  • Dass wir an seinem Ziel mitarbeiten: „Wir wollen uns gemeinsam mit ihm für sein Werk einsetzen.“

„Wir brauchen uns gegenseitig“

„Einssein bedeutet nicht, dass wir alle gleich werden müssen. Wir müssen weder unsere Persönlichkeit noch unsere Tradition oder Kultur aufgeben“, betonte Stammapostel Schneider: „Wir sind verschieden, haben aber ein und denselben Willen. Und derjenige, der entscheidet, ist Jesus Christus. Wir folgen seinem Willen.“

„Viele Probleme würden sich lösen, glaube ich, wenn jeder sich seiner Aufgabe bewusst wäre: nämlich den Namen Gottes zu verherrlichen, anstatt allen anderen immer seine Ideen und Gedanken und Taten aufzudrängen“, mahnte er. „Gott will, dass wir gemeinsam daran arbeiten und mit gutem Beispiel vorangehen, damit die Aufgabe der Kirche erfüllt wird: allen das Evangelium zu verkündigen und Zugang zum Heil Christi zu schaffen. Wir brauchen uns gegenseitig, um diese Mission zu erfüllen.“

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Andreas Rother
27.07.2015
Singapur, Stammapostel, Gottesdienst