Weihnachten 2015: Er kam in einem Stall auf die Welt!

Jesus Christ – Superstar? Viele Menschen wünschten sich das. Damals schon: Der erwartete Messias muss mindestens eine Goldkrone tragen, einen glitzernden Umhang und Ringe der Macht an seinen Fingern. Doch all das kam nicht, der rote Teppich endete vor einem Stall..

In Bethlehem, wo alles begann, auf der West Bank steht heute ein „Sicherheitszaun“, über 700 Kilometer lang. Dort im Westjordanland stehen sich Palästinenser und Israelis – Moslems, Juden und Christen – gegenüber, der Grenzübergang nach Bethlehem ist abgeschlossen und steht unter besonderer Kontrolle. Es stehen Graffitis auf der Grenzmauer: „We were born to fight!“, „No peace – no freedom.“ Nirgendwo auf der Welt stehen sich Meinungen, gesellschaftliche Zwänge, Konflikte so nah gegenüber. Vor 2000 Jahren wurde dort der Heiland geboren. Was haben die Menschen in dieser Zeit gelernt?

Herrscher ohne Reich

Schon damals verstanden nur wenige, was vor sich gegangen war: die Hirten auf dem Feld, die Sterndeuter aus dem Irak, Simeon und Hanna im Tempel – nur ein paar Leute. Der Heiland der Welt kam zu den Menschen, aber er wurde von ihnen nicht erkannt. Jesus hatte alles, was ein erfolgreicher Mensch nicht hat: keine Ehre, keinen Ruhm, keine Reichtümer, keine Macht.

Die Menschen dagegen wollen Beweise, um glauben zu können. Gott soll beweisen, dass er existiert. Gott muss erst ein Wunder vollbringen, damit man glauben kann. Doch Glaube entsteht nicht durch Beweise oder Wunder, sondern durch Gottes Wort. Erst wenn wir seinem Wort glauben, können wir auch den Heiland erkennen. Gott will nicht diese Erde regieren, sondern unsere Herzen.

Und Friede auf Erden

Betrachten wir nur unsere eigene Weihnachtsstimmung - was prägt sie am meisten? Ist es der Konsum, egoistischer Familiensinn? Oder verschenken wir auch Liebe, Verständnis, Frieden?

Dazu ein Beispiel: In einer Gemeinde besucht ein junger Mann die Gottesdienste. Er ist obdachlos. Selbst verschuldet. Er riecht nach Schweiß, nach Straße. Ist schlecht rasiert, hat gelbe Zähne. Seine Hose hat Löcher. Sein Pullover auch. Viele Gemeindemitglieder tolerieren ihn, andere gehen ihm aus dem Weg. Nur wenige gehen auf ihn zu. Der Priester umarmt ihn demonstrativ, nennt ihn laut bei seinem Namen, lächelt ihn an, spricht mit ihm, stellt sich mit ihm vor die Ausgangstür, damit andere ihm auch die Hand geben müssen. Übertrieben? Nein, genau richtig so! Jesus ist bei den Armen, den anderen – er ist auch bei uns.

Es gibt Hoffnung: „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“

Foto: Gino Santa Maria

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Peter Johanning
25.12.2015
Weihnachten