Neustart in Neu-Isenburg

Hell, freundlich, modern: So sehen die neuen Büroräume aus. Der Bischoff Verlag, das Medien-Unternehmen der Neuapostolischen Kirche, ist umgezogen. Doch neu ist nicht allein der Standort.

Zwei Tage lang feierte der Verlag sein neues Domizil. Mit Ansprachen und hohem Besuch am Dienstag und mit einem Tag der offenen Tür für geladene Gäste am Mittwoch. Mit von der Partie waren unter anderem Stammapostel i.R. Wilhelm Leber, die Bezirksapostel Bernd Koberstein und Michael Ehrich sowie die früheren Geschäftsführer Bezirksapostel i.R. Hagen Wend und Bezirksältester i.R. Jürgen Hendriock.

Sehr gute Entwicklung

„Wir sind froh, dass wir den Verlag haben“, machte sich Bezirksapostel Koberstein ausdrücklich zum sprechenden Mund seiner Amtskollegen. Als Vertreter der Gesellschafter ließ der Präsident der Gebietskirchen Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland am ersten Tag die Restrukturierungsmaßnahmen der vergangenen Jahre, ihre Notwendigkeiten und die erzielten Erfolge Revue passieren. So habe der Verlag eine sehr gute Entwicklung gemacht. Dafür dankte er vor allem den Mitarbeitern, allen voran dem Geschäftsführer, Bezirksevangelist Jürgen Kramer.

Am zweiten Tag lernten Kollegen aus den Kirchenverwaltungen sowie Geschäftspartner den neuen Standort kennen. Zwei Stockwerke statt vier Geschosse plus Anbauten: Beim Bischoff-Verlag hat sich viel geändert. Neu-Isenburg lautet nun die Adresse, sowohl verkehrstechnisch als wirtschaftlich günstiger als zuvor der Frankfurter Westhafen, einem Stadtgebiet, das sich gerade zu einer profilierten Lage entwickelt.

Neuausrichtung seit 2010

Wirtschaftlich war der alte Standort auch deshalb nicht mehr, weil in den vergangenen Jahren immer mehr Büroräume leer standen, Konsequenz eines Restrukturierungsprogramms, das im Jahr 2010 begann. Da trennte sich der Verlag von der Druckerei, die längst nicht mehr effizient produzieren konnte. Auf externe Partner setzte der Verlag, als er ab 2012 den Versand und die Lagerung seiner Produkte sowie zum Jahresbeginn 2015 auch die Kundenbetreuung an Spezialdienstleister übergab.

Ende 2014 wurden zwar die fremdsprachigen Ausgaben der Zeitschrift „Unsere Familie“ sowie die deutsche Internetseite „uf-online“ eingestellt. Stattdessen wird im Hause das viersprachige Nachrichtenportal „nac.today“ und das internationale Quartalsmagazin „community“ für die Neuapostolische Kirche International produziert. Die Kirche setzt auch weiterhin auf bewährte Dienstleistungen des Verlages – etwa bei der Produktion der „Leitgedanken“, der Monatsschrift für Amtsträger, die weltweit in rund 70 Sprachen erscheint, sowie bei der Video-Übertragung von Gottesdiensten.

Mehr als 80 Jahre Tradition

Die Tradition der neuapostolischen Medien geht bis auf das Jahr 1863 zurück. Schon kurz nach der Trennung von den Katholisch-apostolischen Gemeinden veröffentliche Heinrich Geyer das Heft „Der Sendbote“. Es folgten „Der Herold“ (1884), die „Wächterstimme aus Ephraim“ (1895) und das „Apostolische Sonntagsblatt“ (1907) und die „Neuapostolischen Rundschau“ (1909).

Mitte der 1920er Jahre beauftragte Stammapostel Hermann Niehaus seinen Helfer Johann Gottfried Bischoff, die publizistischen Aktivitäten der Kirche nach Frankfurt zu verlegen. Dessen Sohn Friedrich baute 1929 die Hausdruckerei und 1932 den Verlag auf. Zu „Wächterstimme“, „Amtsblatt“ und „Jugendfreund“ gesellten sich 1933 die Zeitschrift „Unsere Familie“ und 1952 noch das Kinderheft „Der gute Hirte“. Für den Nachwuchs folgten 1998 das Magazin „Wir Kinder“ und 2002 das junge Magazin „spirit“ nach.

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