Das Reich Gottes in drei Dimensionen

Das Reich Gottes findet sich nicht nur im Jenseits und in der Zukunft. Und danach zu trachten, bedeutet mehr, als nur die Gottesdienste zu besuchen. Auszüge aus einer Stammapostel-Predigt, die Dimension und Zugänge aufzeigt.

Es war der zweite Gottesdienst in Point Noire (Republik Kongo): Nach dem Gottesdienst für knapp 500 Amtsträger und deren Frau am Vortag versammelten sich am Samstag, 30. April 2016, mehr als 3800 Glaubensgeschwister – mehr als zwei Drittel davon unter Stoffbaldachinen im Freien.

„Jedes Wort, das Jesus hier sagt, ist wichtig.“ Mit diesen Worten ging Stammapostel Jean-Luc Schneider, auf den Bibeltext ein: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“ (Matthäus 6,33).

Die ewige Gemeinschaft mit Gott

Mit dem Reich Gottes sei zunächst einmal die ewige Gemeinschaft mit Gott gemeint. Danach zu trachten bedeute, sich aktiv darauf vorzubereiten. „Die Sakramente zu empfangen, in die Gottesdienste zu kommen, das ist nur ein Anfang.“ Denn damit sei die Erlösung nicht garantiert. In das Reich Gottes einzugehen, sei eine Gnade, die Gott demjenigen schenkt, der sich von ganzen Herzen und bis ans Ende darum bemüht.

Zuerst“, das heiße: das Seelenheil als oberste Priorität zu setzen und alle Entscheidungen daran auszurichten. Das entbinde allerdings nicht von familiären, beruflichen und gesellschaftlichen Verpflichtungen. „Wenn wir uns Zeit nehmen für unsere Seele und unsere irdische Arbeit tun, dann wir Gott uns geben, was wir benötigen“, ging der Stammapostel auf die Formulierung „das alles zufallen“ ein.

Gottes Herrschaft in den Herzen

Das Reich Gottes sei keine ferne, jenseitige Zukunft, sondern finde sich schon jetzt und hier: „Gott muss in unseren Herzen regieren.“ Wer sich darum bemühe, der müsse immer wieder seine eigenen Worte und Taten daran messen: War das Verhalten in Sinne Jesu Christi? „Lasst uns ehrlich gegenüber uns selbst sein. Und lasst uns korrigieren, was korrigiert werden muss.“

Dennoch: Als Sünder sei der Mensch in jedem Fall auf Gottes Gnade angewiesen, erläuterte der Kirchenleiter die „Gerechtigkeit“ aus dem Bibelwort. Voraussetzung dafür sei Demut und Vergebungsbereitschaft. Das bedeute keinesfalls, die eigene Persönlichkeit aufgeben zu müssen. Wichtig sei, dass die erste Sorge dem Willen Gottes gilt.

Gottes Gegenwart in der Gemeinde

Das Reich Gottes sei schließlich noch in der Kirche Christi zu finden. Danach zu trachten bedeute hier, sich so zu verhalten, dass die Gegenwart des Herrn innerhalb der Kirche mehr und mehr wahrnehmbar wird. „Wo Jesus regiert, da wächst die Liebe. Wo Jesus regiert, da siegt die Gnade. Wo Jesus regiert, da herrscht Friede.“

Das Fazit des Stammapostels: „Wir geben dem Heil unserer Seele Vorrang. Wir ermöglichen Gott, in unseren Herzen zu regieren und haben Verlangen nach seiner Gnade. Wir bemühen uns, die Gegenwart Christi mehr und mehr in der Gemeinde wahrnehmbar zu machen und unterstützen den Auftrag der Apostel.“

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Andreas Rother
20.07.2016
Republik Kongo, Stammapostel, Gottesdienst