Wie Dankbarkeit den Glauben festigt

Die Gabe erkennen und wertschätzen, dem Geber dankbar davon zurückgeben und mit dem Nächsten teilen. „Eigentlich haben wir jeden Sonntag Erntedankfest.“ – Gedanken aus einem Stammapostel-Gottesdienst.

„Der Speise gibt allem Fleisch, denn seine Güte währet ewiglich. Danket dem Gott des Himmels, denn seine Güte währet ewiglich.“ Über dieses Bibelwort aus Psalm 136,25.26 predigte Stammapostel Jean-Luc Schneider am 2. Oktober 2016 in Berlin (Deutschland). 7740 Teilnehmer erlebten den Gottesdienst mit – vor Ort oder per Video-Übertragung in 69 Gemeinden der Region.

Wozu Erntedank? So lautete die Einstiegsfrage. Die Antwort: Gott braucht weder Dank noch Schmeichelei. Der Feiertag diene vielmehr dem Menschen: „Gott will uns segnen, will uns stärken im Glauben, im Gottvertrauen und will unsere Freude noch größer machen.“ Wie die eigene Dankbarkeit dem Menschen zum Segen wird, das erläuterte der Kirchenleiter ebenso mit Blick auf die natürliche Welt wie auf das geistige Leben.

Im irdischen Leben

Am Anfang steht das Bekenntnis: „Gott hat alles geschaffen. Er hat uns das Leben geschenkt, er gibt uns unsere Nahrung.“ Daraus folgt Freude: „Wir wollen uns bewusst sein, was wir haben im irdischen Leben und uns darüber freuen. Nicht immer traurig sein über das, was uns fehlt, sondern uns mal richtig freuen, den Wert genießen von dem, was wir haben.“ Dazu gehöre Demut: „Es gibt ganz viele Leute, die sind viel besser als ich. Und die haben nicht, was ich habe. – Verdient habe ich es nicht; es ist alles Gnade.“

„Jetzt kommt man so richtig zur Dankbarkeit“, sagte der Stammapostel. Das zeige sich auf zwei Weisen: „Weil wir diese Gaben erkennen und schätzen, geben wir einen Teil dem Geber zurück – nur um ihm zu danken – ob es jetzt Zeit ist, Energie, Gesundheit, Kraft, Geld.“ Und: „Weil man etwas empfangen hat von Gott, teilt man mit seinem Nächsten. Das ist fester Bestandteil des christlichen Glaubens.“

„Wenn wir schon erleben, es kommt alles vom lieben Gott, es ist Gnade, dann kann ich ihm auch vertrauen.“ Das bedeute nicht, das man sich nicht um sein irdisches Dasein kümmern soll. Aber diese Sorge dürfe „niemals unsere Beziehung zu Gott beeinträchtigen“.

Im geistlichen Leben

„Gott hat uns nicht nur geschaffen als Mensch, er hat uns auch eine Seele gegeben“, so Stammapostel Schneider. „Ich freue mich, dass sich mein Gott mir in Jesus Christus offenbart.“ Denn das sei ein Gott der Liebe, der Nähe, der Gnade und der Geduld. „Lasst uns den Wert erkennen von dem, was uns Gott gegeben hat. Das haben wir nicht verdient. Es gibt so viele Menschen, die gläubiger sind als wir, die objektiv besser sind als wir in ihrer Lebensgestaltung, in ihrer Beziehung zum Nächsten.“

Die Dankbarkeit gegenüber Gott drücke sich vor allem in der Feier des Heiligen Abendmals aus. „Eigentlich haben wir in dieser Hinsicht jeden Sonntag, jeden Gottesdienst Erntedankfest.“ Dank äußere sich auch im Opfer: „Wir verzichten auf alles, was Gott nicht wohlgefällig ist.“ Und schließlich: „Was wir haben, das Evangelium, die frohe Nachricht, möchten wir auch mit unserem Nächsten teilen.“

Wer sich dessen bewusst ist und so handelt, der bekunde sein Gottvertrauen: „Gott hat einen Samen gesät, Jesus Christus. Er hat sein Evangelium gesät, er hat den Heiligen Geist geschickt, er hat die Apostel gesandt. Machen wir uns keine unnötige Sorge. Dieses Werk wird vollendet.“

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Andreas Rother
16.11.2016
Deutschland, Stammapostel, Gottesdienst