Unterwegs zwischen Dorf und Hauptstadt

Togo und Tschad – die kommenden Auslandsreisen des Stammapostels führen ihn in interessante, aber auch gefährliche Gegenden auf der Weltkugel. Für beide Länder gelten immer noch Terrorwarnungen.

Togo liegt in Westafrika. Das Land ist lang aber schmal, etwa so groß wie die Schweiz. Die Durchschnittstemperatur jetzt im Januar liegt bei 35 Grad Celsius. Zwar ist Togo ein Vielvölkerstaat, doch bilden die Ewe mit 40 Prozent Bevölkerungsanteil die größte Gruppe im Land. 39 Sprachen werden gesprochen. Französisch ist Amtssprache und wird überall verstanden.

Kinder in Not

Die Hauptstadt heißt Lomé und genau dort wird Stammapostel Jean-Luc Schneider den Gottesdienst am 15. Januar 2017 feiern. Die Gemeinde ist groß: Zum Jahresbeginn 2016 bekannten sich knapp 45.000 Christen in Togo zur Neuapostolischen Kirche. In 336 Gemeinden werden sie von 832 Seelsorgern betreut. Zwei einheimische Apostel und zwei Bischöfe sind in Togo beauftragt. Organisatorisch wird das Land von der Gebietskirche Süddeutschland mitbetreut.

Seit Jahren sorgen sich große Teile der knapp sieben Millionen Togoer um ihr tägliches Brot. Es ist ein kleines Land, in dem etwa 25 Prozent der Landfläche für den Ackerbau zur Verfügung steht. Die Arbeitslosigkeit, besonders auch in den wenigen Großstädten, ist enorm. Viele junge Menschen wandern deshalb aus. Dennoch ist Togo vergleichsweise jung: die Hälfte der Einwohner ist jünger als 16 Jahre. Der Handel mit Kindern ist eines der drängendsten Probleme im Land. Drehkreuz für den internationalen Handel mit Kindersklaven ist die Hauptstadt Lomé. Der Kampf gegen dieses Verbrechen steht schon seit Jahren auf der Agenda der Weltgemeinschaft.

Von Togo nach Tschad

Auch im Tschad sind es die Jüngsten, die besonders leiden müssen: Dort ist der Missbrauch von Kindern als Soldaten das Negativbeispiel menschlicher Verfehlungen. Einige Außenministerien sprechen nach wie vor Reisewarnungen aus. Der Kampf gegen die Boko Haram und andere extremistische Gruppen sind immer noch Alltag.

Tschad ist ein afrikanischer Binnenstaat. In seiner Hauptstadt N’Djamena sind über 700.000 Menschen zuhause. 200 verschiedene Ethnien leben im Land mit jeweils eigener Sprache und Kultur. Amtssprachen sind Tschadisch-Arabisch und Französisch.

Ein halbes Land aus Sand

Geografisch betrachtet ist der Tschad eigentlich ein riesiges Tal, umgeben von hohen Gebirgszügen. 90 Prozent der Landfläche liegt im Tschadbecken, eine ebene Landschaft und mit 2,5 Millionen Quadratkilometer Fläche von enormer Größe. Der Norden des Landes ist größtenteils Wüste: dort ist die Sahara maßgebend. 50 Prozent des Tschad ist Sand.

Zwar ist das Land reich an Tieren, die man landläufig mit Afrika in Verbindung bringt, doch mit abnehmender Tendenz. Denn das Land hat mit Umweltproblemen zu kämpfen. Dazu gehören neben dem Aussterben seltener Tierarten auch das Abholzen der Wälder und die Austrocknung der Landschaft.

Drei Tage, drei Regionen, drei Gottesdienste

Die Neuapostolische Kirche im Tschad ist seit Jahren recht gut unterwegs. Die maßgebliche Arbeit wird von den beiden Aposteln John Sobottka (Kanada) und Dakoua Nadjikouma (Tschad) geleistet. 475 Gemeinden im Land profitieren davon. Rund 20.000 Mitglieder besuchen regelmäßig die Gottesdienste und werden von über 2200 Amtsträgern seelsorgerisch betreut.

Bezirksapostelhelfer Sobottka sagt: „Der Stammapostelbesuch wird das Highlight des Jahrzehnts! Er will drei Gottesdienste mit uns feiern – in drei Tagen in drei ganz unterschiedlichen Regionen des Landes.“ Diese Orte sind Sarh, die drittgrößte Stadt im Tschad, Dokoh, ein Dorf im mittleren Süden nahe der Stadt Koumra und die Hauptstadt N’Djamena im Mittelwesten des Landes. In Dokoh wird der Gottesdienst unter freiem Himmel stattfinden.

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Peter Johanning
11.01.2017
Togo, Tschad, International, Gemeindeleben