Gott ist nicht taub!

Gott hört unsere Gebete und manchmal erhört er sie auch. Solange sie seinem Willen entsprechen, denn allein er ist der Herr, nicht wir. Aus einem Gottesdienst mit viel Tiefgang, der manche Fragen beantwortet.

Curitiba ist eine Zweimillionenstadt im brasilianischen Bundesstaat Paraná. Dorthin war Stammapostel Jean-Luc Schneider gereist, um mit der Gemeinde am 13. Oktober 2018 einen Gottesdienst zu feiern. Seine Predigt gründete sich auf den Bibeltext aus Jesaja 59,1: „Siehe, des Herrn Arm ist nicht zu kurz, dass er nicht helfen könnte, und seine Ohren sind nicht hart geworden, sodass er nicht hören könnte.“ Schon beim Hören des Textes werde klar, dass Gott nichts daran hindern kann, die Getreuen zu erretten. Er erhöre solche Gebete, die seinem Willen entsprechen, bekannte der Stammapostel. „Es kann geschehen, dass unsere Gebete nicht erhört werden. Es kann geschehen, dass wir Gott um eine Verbesserung unserer Lebenssituation gebeten haben und er tut es nicht. Dann fällt es uns schwer, dem Herrn zu danken.“ Wir fragen Gott dann, warum er nicht geholfen habe? Darauf der Stammapostel: „Keine Sorge, Gott hört unsere Gebete!“

Mit seinen Ausführungen ging er sehr in die Tiefe des Textes. In den Kapiteln 58 und 59 im Jesajabuch ist die Rede von Juden, die Gott vorwarfen, dass er sie trotz ihrer Frömmigkeit und ihrer Gebete im Stich lasse. In Wirklichkeit aber sahen sie nur ihr eigenes Interesse und misshandelten ihren Nächsten. Gott antwortete ihnen, dass er eine solche Haltung nicht billige.

Gottes Gedanken sind höher als unsere Gedanken

Gläubige Menschen aber fänden bei Gott immer Gehör, führte der Stammapostel aus. „Es gibt keine Situation, in der Gott nicht helfen könnte. Der Heilige Geist tröstet uns, indem er uns an die Liebe und Allmacht Gottes erinnert. Gott will uns erretten und nichts kann ihn daran hindern. Die Lage ist niemals zu kompliziert, der Feind niemals zu stark, die Knechte niemals zu schwach und unsere Sünden niemals zu groß, als dass Gott uns nicht helfen könnte!“

Allerdings, so der Stammapostel weiter, bestehe Gottes Hilfe nicht darin, unseren Leiden ein Ende zu setzen. Seine Gedanken seien höher als unsere Gedanken. Stattdessen wolle er uns vom Bösen endgültig erlösen und uns in sein Reich führen. Er sandte seinen Sohn – das war die erste Hilfe, die Gott uns gab. Jesu Opfer sei für alle Menschen gültig. Gott gab seine Gebote. Sie schränkten unsere Freiheit nicht ein, sondern bewahrten uns vor dem Übel, bestätigte der Stammapostel. Gott gab uns Apostel. Durch ihr Werk könnten wir das Reich Gottes erben. „Sie haben den Auftrag erhalten, die Brautgemeinde des Herrn zu sammeln. Das sind solche, die eher in Gottes Reich einziehen dürfen.“ Manchmal vergäßen wir, wie sehr uns Gott hilft.

Zu guter Letzt: Gott habe uns auch eine Gemeinde gegeben, die uns hilft, sagt der Stammapostel. „Wir stehen nicht allein auf weiter Flur. Wir haben Brüder und Schwestern, die uns helfen und unterstützen.“ Das sei Hilfe Gottes.

Warum Gott nicht alle Gebete erhört

Und dennoch, manche Gebete würden einfach nicht erhört! Warum nicht? Weil sie Gottes Plan nicht entsprächen, sagte der Stammapostel. Schließlich gebe es in der Bibel genügend Beispiele von Gebeten, die Gott nicht erhört hat. So lehne Gott es ab,

  • uns greifbare Beweise seiner Existenz, seines Wirkens und seiner Liebe zu geben: „Glaube ist unerlässlich, um erlöst zu werden“;
  • die zu strafen, die ihn verwerfen: „Jesus will sie erretten“;
  • unseren Teil der Arbeit zu tun: „Uns obliegt es, unsere Konflikte zu lösen und uns mit den anderen zu versöhnen“;
  • dass wir so bleiben, wie wir sind: „Um Heil zu erlangen, müssen wir den alten Adam sterben lassen“;
  • den genauen Zeitpunkt der Wiederkunft Jesu anzugeben.

„Lasst also unsere Gebete mit dem Willen Gottes übereinstimmen, damit er sie erhören kann.“

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Peter Johanning
20.11.2018
Brasilien, Stammapostel, Gottesdienst