Plakate 2020: Hier bin ich im Schaukasten

Seinen Glauben bekennen – mancher sucht nach passenden Möglichkeiten im Alltag. Einige Glaubensgeschwister haben einen außergewöhnlichen Weg gefunden.

Zwölf Plakate, zwölf Monate – auch im kommenden Jahr bieten die Schaukastenplakate monatlich wechselnd vor neuapostolischen Gemeinden einen Impuls zum Mitnehmen. Seit Jahren sind diese Poster Bestandteil der kirchlichen Öffentlichkeitsarbeit in weiten Teilen Europas. Für das Jahr 2020 wurde nun die neue Serie veröffentlicht.

Dazu standen in diesem Jahr Christen aus Niedersachsen, Hamburg und Sachsen-Anhalt (Deutschland) vor der Kamera. „Unsere jüngste Teilnehmerin war 7 Jahre und der Älteste 61 Jahre alt“, erläutert die Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit Europa (AG ÖfA). Neuapostolisch sein, lächeln können und in der Öffentlichkeit seinen Glauben bekennen wollen – so könnte man die Rahmenbedingungen kurz und knapp beschreiben.

Vor den Kirchen und im Internet

Drei Dutzend Glaubensschwestern und -brüder ließen sich vor Kirchengebäuden in Rhauderfehn, Oldenburg, Bremen-Sebaldsbrück, Bremen-Mitte und Nordheide (Deutschland) fotografieren. Eine Auswahl von ihnen schaffte es auf die Plakate, die Bilder der anderen Teilnehmer werden auf Internetseiten der Gebietskirchen in Europa gezeigt oder bei Social Media-Kampagnen der Kirche eingesetzt.

Und dann gibt es noch das vielfach genutzte Bildarchiv der Kirche: „Die Bilder kommen auch in unseren Bilderpool. Falls es diese Kampagne auch im übernächsten Jahr geben wird, berücksichtigen wir auch die Fotos der letzten Jahre. So sind zum Beispiel drei der Motive im nächsten Jahr bereits zwei Jahre alt.“

Stau, Marathonlauf und Straßensperrung

In diesem Jahr war das Fotografieren nicht ganz einfach: Das Foto-Shooting fand am Erntedank-Wochenende statt und da wurden bereits viele Kirchen festlich dekoriert. Und dieser Erntedankschmuck sollte natürlich nicht auf dem Oster- oder Weihnachtsplakat 2020 zu sehen sein.

Ein Regentag, bei dem witterungsbedingt nur innen fotografiert werden konnte, ein Stadt-Marathon, der in der Innenstadt die Zufahrt versperrte und ein langer Stau, der einem Glaubensbruder die Anfahrt verhinderte … damit sind dann aber auch schon alle Herausforderungen genannt.

„Es hat alles richtig gut geklappt. Alle Helfer in den Gemeinden und die Models waren überpünktlich und die Motive sehr schnell im Kasten“, berichten die Organisatoren. Und vor allem: „Alle hatten gute Laune.“

„Hier bin ich“ ist doch das IJT-Motto?

In den vergangenen Jahren war die Jahreslosung, die der Stammapostel mit den Bezirksaposteln für ein Kalenderjahr vorschlägt, Grundlage für die Plakattexte. In diesem Jahr ist das anders. Warum? Der Internationale Jugendtag (IJT) beziehungsweise das IJT-Motto sollte noch einmal aufleben.

Und dieses „Hier bin ich …“ wurde von neuapostolischen Christen vervollständigt. Dabei half der AG ÖfA, die für diese Schaukastenplakate verantwortlich zeichnet, eine Social Media-Umfrage, bei der einige Hundert Menschen mitgemacht haben. Sie ergänzten das „Hier bin ich …“ um ein persönliches Statement. Aus diesen und weiteren Vorschlägen wählte die Arbeitsgruppe letztlich aus.

„Hier bin ich aktiv – was nicht nur ein schöner Ausgleich zum Job ist, sondern sinnstiftend.“, „Hier bin ich wie ich bin, muss mich nicht verstellen und bin von Gott und Mensch angenommen.“ und „Hier bin ich mal gut, mal schlecht gelaunt, mal glücklich, mal traurig. Und Jesus sagt: Komm, wie du bist!“ – das ist nur eine kleine Auswahl zum Nachdenken, zum Diskutieren und vielleicht auch einmal zum Widersprechen.

Viele junge Christen

Auffällig viele junge Menschen sind auf den Plakaten zu sehen. Hat das einen besonderen Grund? „In diesem Jahr haben sich tatsächlich überraschend viele junge Personen beworben. Der Mittelwert in diesem Jahr lag bei 32 Jahren“, berichten die Organisatoren. „Absicht ist es eher weniger, da wir ja die Vielfalt haben möchten.“ Und die zeigt sich im Übrigen nicht nur im Alter, sondern auch in unterschiedlichen Menschentypen.

Viele tausend Plakate werden in diesen Tagen ausgeliefert und manche Onlinekampagne für die kommenden Monate vorbereitet. Ab Anfang 2020 sind dann wieder Schwestern und Brüder zu sehen, die eine ganz persönliche Botschaft vermitteln: „Hier bin ich!“ Und das ist dann in vielen Ländern Europas und im Internet zu lesen – in exakt 20 verschiedenen Sprachen.

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Oliver Rütten
10.12.2019
Medien, Gemeindeleben, Persönlichkeiten