Damit die Jugend ihre Zukunft baut

Was wäre die Kirche ohne ihre Jugend? Eine Kirche ohne Zukunft! Stammapostel und Bezirksapostel betonen immer wieder, wie wichtig die Angebote für junge Menschen sind. Was heißt das aber konkret? Welche Angebote sind das?

Sein mittlerweile berühmt gewordenes Zitat von der „Zukunft der Kirche“ sprach Stammapostel Jean-Luc Schneider in Brisbane, beim Jugendtag 2013 in Australien: „Ihr seid nicht nur die Zukunft der Kirche, ihr seid diejenigen, die heute die Kirche der Zukunft gestalten, und zwar durch die Art und Weise, wie ihr euren Glauben lebt, wie ihr miteinander umgeht, wie ihr einander unterstützt und einander vergebt. Ihr bestimmt heute, wie die Kirche der Zukunft sein wird. Ihr setzt heute die Standards der Kirche von morgen. Deshalb sage ich euch, liebe junge Geschwister, seid anspruchsvoll, wenn es um die Kirche geht, und verlangt nur das Beste.“

Ähnlich formulierte er am Iberischen Jugendtag in Alicante/Spanien: „Die Art und Weise, wie ihr heute dem Herrn dient und euch in der Kirche engagiert, ist ausschlaggebend für den Dienst, der in der Kirche der Zukunft geleistet wird. Natürlich spielt dabei auch die eigene persönliche Entwicklung, das Wirken des Heiligen Geistes und eure geistige Reife eine Rolle. Ich stelle daher die Frage: Wie wollt ihr die Kirche in der Zukunft haben? Ihr bestimmt das heute. Begegnet euch gegenseitig in Liebe, vergebt euch gegenseitig, dient euch gegenseitig aus Liebe zum Herrn, dann wird es in der Kirche immer schöner werden.“

Beispiel IJT 2019

Praktisch zum Ausdruck kommt das im täglichen Handeln. Alle Theorie ist grau, sagt Goethe (aus Faust 1, Studierzimmer, Mephistopheles). Und tatsächlich – es müssen Taten folgen. Beispiel: der Internationale Jugendtag. Sein Motto lautet: „Hier bin ich“. „Die Aussage soll zeigen, dass wir mit Gott unsere weitere Zukunft einrichten wollen: Gott ist für uns da und wir stellen uns in seinen Dienst“, sagte dazu der Stammapostel. Die Aussage enthält verschiedene Blickwinkel: Zum einen redet Gott so mit uns Menschen. Zum anderen ist es der Ruf des Menschen zu Gott. Nicht zuletzt bringen die Jugendlichen in ihren Ortsgemeinden so zum Ausdruck, dass sie mitarbeiten wollen.

Jugendangebote

Gerade auf lokaler und regionaler Ebene gibt es eine Fülle von Angeboten für jugendliche Zielgruppen: Jugendstunden in Gemeinden und Bezirken, Jugendbegegnungsstätten in einigen Großstädten, Jugendtage der Landeskirchen, Jugendchöre, Jugendorchester, Jugendzeitschriften, Jugendprojekte zum Beispiel zu kirchlichen Festtagen und so weiter. Für jeden und alle ist etwas dabei. Und wie die Vorbereitungen für den IJT 2019 zeigen, haben junge neuapostolische Christen klare Vorstellungen von dem, was ihnen Kirche vermitteln soll. Die Erwartungshaltungen für den IJT jedenfalls sind eindeutig inhaltlich ausgerichtet. Über alle Altersgruppen hinweg sind den Teilnehmern Gottesdienste und Musikveranstaltungen am wichtigsten, die höchstbewerteten Themen sind Wiederkunft Christi, Leben nach dem Tod und gelebtes Christsein.

Anforderungen an Jugendarbeit

Dass die Jugendbetreuung in den neuapostolischen Gemeinden ein großes Gewicht hat, fordert auch der Katechismus (KNK 12.4.2): „Die seelsorgerische Betreuung und Begleitung der jugendlichen Glaubensgeschwister bildet einen Schwerpunkt der kirchlichen Arbeit.“ Weiter heißt es, dass Jugendliche sich im Übergang von der durch die Eltern maßgeblich bestimmten Kindheit in das selbstbestimmte Erwachsenenalter befinden. Dies werde von den Heranwachsenden zumeist als eine schwierige Lebensphase empfunden. „Eigene Lebensziele und Lebensmaßstäbe werden gesucht, bestehende Werte und Normen des Umfeldes kritisch hinterfragt.“ Das Spannungsfeld zwischen Evangelium und anderen religiösen und ethischen Anschauungen in einer zunehmend säkularisierten Gesellschaft wirke bedrückend: „Die Jugendlichen erleben, wie der christliche Glaube zurückgedrängt wird und die Kirchen an Bedeutung verlieren; zunehmend gelten Kirchen als anonyme Institutionen und werden als moralische Instanz nicht mehr akzeptiert.“

Das Beste verlangen

Dass sich Jugendarbeit auf jeden Fall lohnt, zeigt das bereits genannte Zitat von Stammapostel Schneider: Wer heute die jungen Menschen für das kirchliche Handeln gewinnt, gestaltet die Zukunft der Kirche. Heute werden die Standards der Kirche von morgen definiert. „Deshalb sage ich euch, liebe junge Geschwister, seid anspruchsvoll, wenn es um die Kirche geht, und verlangt nur das Beste.“


Foto: Marcel Felde

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Peter Johanning
16.07.2018
Gemeindeleben