Jenseits der Morgenröte: die fünf Segnungen Jakobs

Ein Lehrstück für jeden Christen: die Geschichte von Jakobs Kampf. Sie zeigt: Auch im Leid kann Gott segnen, wenn man darum ringt. Fünffachen Segen zeigte Stammapostel Jean-Luc Schneider kürzlich in einem Gottesdienst auf.

Fast 45.000 Teilnehmer zählte der Gottesdienst am 7. Februar in Ulm (Deutschland). Gut 1800 Glaubensgeschwister waren im örtlichen Congress-Centrum dabei. Per Videoübertragung waren darüber hinaus 380 Gemeinden in Süddeutschland, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Mazedonien, Serbien und in der Ukraine sowie – zeitversetzt – in den Vereinigten Arabische Emiraten, Israel und der Golfregion angeschlossen. Grundlage der Predigt war das Bibelwort aus 1. Mose 32,27: „Und er sprach: Lass mich gehen, denn die Morgenröte bricht an. Aber Jakob antwortete: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.“

Mehr als nur Überleben

„Die Geschichte von Jakobs Kampf ist ein Lehrstück für jeden Christen, für jedes Gotteskind“, betonte der Stammapostel: Gott habe Jakob verheißen, ihn zu seinem Vater zurückzuführen und zu einer Quelle des Segens zu machen. Jakob habe an diese Verheißung geglaubt und sei den göttlichen Weisungen gefolgt. „Wir glauben an das Heil, das uns von Gott angeboten wird, und wir haben uns entschlossen, unser Leben nach dem Evangelium zu gestalten.“

Als Jakob auf seinem Weg nachts von einem Unbekannten angegriffen wurde, habe er zunächst nur um sein Leben gekämpft. Doch als er begriff, mit wem er es zu tun hatte, wollte er mehr: den Segen Gottes. „Wir erleben Bedrängnisse, Schwierigkeiten, Ungerechtigkeit, Enttäuschungen. – Wir werden angegriffen, aber wir wissen nicht so recht, woher das kommt und wozu das dient.“ Wichtig dabei sei, „dass wir die Gefahr sehen und dass wir erkennen: Jetzt geht es um mein ewiges Leben!“ Und dann werde klar: „In irgendeiner Form hat Gott die Hand im Spiel. Auch in dieser Situation kann Gott mich segnen!“

Eine ganz persönliche Entscheidung

„In diesem Kampf sind wir allein, wie Jakob allein war“, machte der Stammapostel deutlich: „Gewiss beten die Brüder für uns, und die Familie unterstützt uns. Aber im Grunde genommen ist das eine ganz persönliche Angelegenheit. Jeder muss in seinem Herzen die Entscheidung treffen: Ich will bei Jesus Christus bleiben!“

„Jakob ist nach dem Kampf weitergezogen. Er war verletzt, aber gesegnet“, erläuterte er. „Anfechtungen verletzen uns auch. Nach der Prüfung ist es in vielen Fällen nicht mehr wie vorher. Wir müssen auf etwas verzichten. Wir müssen jemanden oder etwas abgeben.“ Entscheidend sei, „dass wir trotz dieser Verletzungen den Segen Gottes haben.“

Fünffacher Segen

Und worin besteht der Segen Gottes?

  • Gestärkte Beziehung zu Gott: So wie Jakob Gott in seinem Kampf sah, so könnten die Gläubigen heute in der Prüfung Gott erkennen – „im Gottesdienst, in der Hilfe der Brüder, in der Hilfe der Gemeinde, in der Hilfe des Nächsten. Das stärkt den Glauben.“
  • Gnade macht den Weg frei: Durch die Versöhnung mit Esau sei Jakobs Schuld kein Hindernis mehr gewesen für die Heimkehr. „Weil Gott weiß, dass uns die Gemeinschaft mit ihm das Wichtigste ist, schenkt er uns seine Gnade. Trotz unserer Unvollkommenheiten können wir nach Hause ziehen.“
  • Bewahrung vor dem Bösen: Als sich Jakob Feinde in den Weg stellten, habe Gott eingegriffen. „Natürlich werden wir angegriffen vom Bösen. Aber Gott sorgt dafür, dass der Böse uns nicht daran hindern kann, nach Hause zu ziehen, so lange wir das wollen.“
  • Auf dem Weg in die Heimat: So wie Jakob zu seinem Vater heimkehren konnte, gehe es für den Gläubigen heute der ewigen Herrlichkeit entgegen.
  • Segen sein für andere: Jakob wurde als Stammvater des Volkes Israels ein Segen für viele. „Gott hat uns die Verheißung ewigen Lebens gegeben, die die Zusage einschließt, ein Segen für viele zu sein. Denken wir an das Friedensreich, in dem wir mit Christus am Heil aller Menschen arbeiten dürfen.“

„Gott will sehen: Wie wichtig ist dir das ewige Leben?“, lautete das Fazit des Stammapostels. „Dafür kämpfen wir in unserem Herzen, im Gebet, mit uns selbst und mit dem Teufel, wenn es sein muss! Wir kämpfen, und Gott segnet uns!“

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Andreas Rother
09.03.2016
Deutschland, Stammapostel, Gottesdienst