Der Katechismus: Ein Buch aus dem Glauben für Glaubende

Zürich. Seit Mitte Dezember vergangenen Jahres liegt der neuapostolische Katechismus öffentlich vor. Er ist geschrieben, so heißt es im Vorwort, als ein Buch aus dem Glauben für Glaubende. Zwei offizielle Vorstellungsrunden für Kirchen- und Medienvertreter in Zürich und in Frankfurt zeigen, dass der Inhalt des Katechismus wahrgenommen wird und weiterführende interessante Gespräche möglich sind.

Bezirksapostel Bernd Koberstein übernahm als Referent für Glaubensfragen innerhalb der Kirchen internen Koordinationsgruppe die Einleitung in die Vorstellungsrunden. Er führte in seiner Ansprache aus, welche wesentlichen Motive die Neuapostolische Kirche bewogen haben, einen Katechismus aufzulegen. Er machte dies anhand von fünf Merkmalen deutlich, die von Anfang an in die Arbeit am Katechismus einflossen.

Fünf wesentliche Merkmale

Zunächst, so Bezirksapostel Koberstein, soll der Katechismus die neuapostolische Glaubenslehre umfassend darstellen und den Glauben verbindlich zur Sprache bringen. Die Lehre solle dabei so vollständig wie möglich dargestellt werden: „Der Katechismus legt das Glaubensbekenntnis aus und verhilft dazu, die Lehre überzeugt und überzeugend weitergeben zu können.“ Ferner sei zu berücksichtigen, dass das Werk weltweit gültig ist, also über kulturelle Grenzen hinaus.

Zweitens soll der Katechismus die Einbettung der Neuapostolischen Kirche in das Christentum deutlich machen. Er beschreibe zum einen das, was alle christlichen Kirchen an Grundlagen gemeinsam haben, müsse aber auch klarstellen, was die Neuapostolische Kirche als eine von mehreren Denominationen innerhalb der einen Kirche Christi charakterisiert.

Profil ist Bereicherung

Drittens soll das Lehrwerk das neuapostolische Profil hervortreten lassen: „Es ist unumgänglich, dass das Profil unserer Kirche beschrieben wird“, beschreibt Bezirksapostel Koberstein diesen Ansatz. Wesentliche Aspekte des Evangeliums herauszustellen, geschehe immer auch unter dem Vorzeichen einer bestimmten konfessionellen Tradition. „Eine klare Positionierung ist nicht zuletzt unerlässlich für den ökumenischen Dialog. Nur wenn die Standpunkte eindeutig sind, lässt sich über sie diskutieren.“ Einige Aspekte, die die Neuapostolische Kirche als Bereicherung in den ökumenischen Dialog einbringen könne, sind nach Meinung des Referenten: das Verständnis von Apostolizität, das nach neuapostolischer Lesart nicht nur historisch, sondern auch personal gesehen wird, der Petrusdienst im Amt des Stammapostels, die Naherwartung auf das Wiederkommen des Gottessohnes Jesus Christus als Bräutigam zur Brautgemeinde und die Lehre vom Entschlafenenwesen.

Viertens muss der Katechismus der Wahrheit verpflichtet sein. Dabei, so Bezirksapostel Koberstein, sei es für einen Katechismus zwingend, dass er sich dem Willen Gottes und der Wahrheit, insoweit sie sich erschließen lässt, verpflichtet weiß. Ein Katechismus sei deshalb kein Kompromisspapier, das ein möglichst breites Spektrum von Auffassungen und Interpretationen abdecken will, sondern er bringe Glaubenssätze eindeutig zur Sprache. „Insofern müssen viele Aussagen im Katechismus quasi dogmatischen Charakter haben.

Wertschätzung für Unterschiede

Und zuletzt soll der Katechismus dem Grundsatz verpflichtet bleiben, andere Denominationen nicht anzugreifen oder herabzuwürdigen. Dazu hießt es im schon erwähnten Vorwort des Katechismus: „ Es sei betont, dass bei allen Auffassungsunterschieden die Neuapostolische Kirche anderen Kirchen mit ihren Lehraussagen große Wertschätzung entgegenbringt.“

Lesen Sie mehr über die Vorstellungsveranstaltungen zum Katechismus der Neuapostolischen Kirche:

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Peter Johanning
15.01.2013
Catéchisme , Déclarations doctrinales