„Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun.“ – Dieses Jesu-Wort ist wohlbekannt. Doch was bedeutet das genau? Welche Konsequenzen sind daraus zu ziehen? Antworten aus einem Stammapostel-Gottesdienst.
Rund 57.000 Glaubensgeschwister waren mit dabei, als Stammapostel Jean-Luc Schneider am 19. April 2015 in Dodoma, der Hauptstadt Tansania, den Generationswechsel in der Gebietskirche Ostafrika vollzog: gut 6500 nahmen an dem Gottesdienst direkt vor Ort teil und mehr als 50.000 waren per Fernseh-Übertragung in den Gemeinden Tansanias, Kenias und Ugandas angeschlossen.
Im Glauben an den Gottessohn
Das Bibelwort aus Johannes 14,14 enthalte eine wunderbare Verheißung. „Stellt euch einmal vor, was man so alles an Wünschen hat“, wandte der Stammapostel jedoch ein: „Es wäre doch einfach wunderbar, wenn man Jesus nur bitten müsste, und er erfüllte alles.“ Doch Jesus habe einige Bedingungen an diese Zusage geknüpft.
Erstens: „Wir müssen glauben, dass er nicht irgendein Wundertäter oder ein großer Prophet“ ist, sondern „der Sohn Gottes, der auf die Erde kam, um als Erlöser den Menschen Heil und ewiges Leben zu bringen“. Und zweitens: „Bedingung ist, dass wir ihn in seinem Namen bitten, also ihn so bitten, als ob er es für uns täte, wenn er an unserer Stelle wäre.“
Beispiele im Widerspruch zu Jesus
Anhand biblischer Zeugnisse zeigte Stammapostel eine Reihe von Bitten, die nicht im Sinne Jesu seien:
- Als die Pharisäer ein Wunder als Beweis seiner Gottessohnschaft forderten (Matthäus 12,39.40), habe Jesus abgelehnt. „Das war eine klare Antwort. Ihr müsst an die Auferstehung glauben, ein anderes Zeichen werdet ihr nicht bekommen.“
- „Viele Menschen würden Jesus heute sicherlich gerne bitten: ,Ach, kannst du denn nicht dein Evangelium ändern? Pass es doch an die heutige Zeit an, an die Verhältnisse in unserem Land.‘“ Doch das Evangelium des Gottessohnes sei ewig gültig (Markus 13,31).
- „Wir können ihn nicht bitten, Sünder zu bestrafen.“ So habe Jesus verhindert, dass die Ehebrecherin gesteinigt wurde (Johannes 8,4). „Jesus ist der Erlöser. Er will die Sünder erretten und nicht bestrafen.“
- „Es nützt auch nichts, Jesus zu bitten, ein geteiltes oder wankelmütiges Herz zu segnen.“ (Matthäus 7,21-23). Zum Beispiel „können wir ein Problem nicht damit lösen, indem wir es mit einer Lüge aus der Welt schaffen. Der Herr kann das nicht segnen.“
- Und schließlich der Hinweis auf Maria, die „das gute Teil erwählt“ hatte (Lukas 10,40.43). „Wir können nicht erwarten, dass Jesus unserem irdischen Leben mehr Bedeutung zumisst als dem ewigen Leben.“
Beispiele im Einklang mit Jesus
„Was können wir also von ihm erbitten? Das ist ganz einfach“, machte Stammapostel Schneider deutlich: „Wir erbitten das von ihm, was er vom Vater erbeten hat.“
- Jesus habe dafür gebetet, dass der Glaube des Petrus nicht schwach wird (Lukas 22,32). „Wenn wir den Herrn um einen starken Glauben bitten, wird er ihn uns schenken, denn genau darum betet er auch für dich und mich.“
- Wir können nach dem Vorbild Jesu beten: „Herr, dein Wille geschehe.“ Das sei nicht immer einfach. Aber es bedeute, „dass ich mich dazu entschlossen habe, treu zu bleiben, egal was kommt. Dann wird Jesus uns helfen.“
- Im Namen Jesu um etwas bitten, heiße auch, ihn um Gnade zu bitten. „Wenn wir demütig, bußfertig und vergebungsbereit um Gnade bitten, wird er sie uns schenken. Auch er erbittet sie für uns.“ (1. Johannes 2,1)
- „Wenn wir ernsthaft für das Einssein in der Gemeinde eintreten, wird Jesus es uns schenken.“ Denn er bitte um genau das Gleiche, die Einheit derer, die durch das Wort der Apostel an ihn glauben (Johannes 17,20.21).
- Wenn wir ihn darum bitten: „Verkürze die Zeit und komme bald“, wird er die Bitte erfüllen, weil er um genau das Gleiche bittet (Offenbarung 20,22).
Das Fazit des Stammapostels: „In diesen fünf Punkten beten wir immer im Namen Jesu. Er wird darauf antworten.“