Amtsverständnis – der Stufenplan zur Einführung

Die Neuapostolische Kirche hebt ihr Amtsverständnis auf eine neue Stufe. Wie und warum – das erklärt der Stammapostel höchstpersönlich ab 9. April 2019, 20 Uhr. Doch das ist nur der erste Schritt auf dem Weg zur Einführung.

In einer Video-Ansprache will sich Stammapostel Jean-Luc Schneider an die neuapostolischen Gemeinden in aller Welt wenden: Es geht um die nächste Stufe zur Aktualisierung des Amtsverständnisses. Das berichtet die Neuapostolische Kirche International auf ihrer Leitseite nak.org.

Ein Ansatz für alle Amtsstufen

Demnach will die Kirchenleitung die Hierarchie innerhalb der drei bestehenden Amtsstufen zeitgemäß anpassen. Im Kern geht es darum, klarer zwischen Amtsvollmachten und Führungsfunktionen zu trennen. Deshalb wird künftig unterschieden zwischen Ernennung (mit Gebet um Segen), Beauftragung (mit Segnung und Heiligung) und Ordination (zusätzlich mit Bevollmächtigung).

Auf der Stufe der Apostel ist diese Regelung bereits umgesetzt: Ordiniert wird nur noch in das Apostelamt. Ein Bezirksapostel wird mit seiner Leitungsaufgabe beauftragt, sein Helfer als Stellvertreter ernannt. Eine derartige Trennung von Amt und Hierarchie soll nun auch auf der Stufe der priesterlichen Ämter umgesetzt werden.

Auf Englisch, Deutsch und Französisch

Wie das passiert und was die Gründe dafür sind, das erläutert Stammapostel Schneider in der Video-Ansprache, die zwischen dem 9. und 12. April 2019 in allen Bezirksapostel-Bereichen ausgestrahlt werden soll. Den Anfang macht eine Satelliten-Übertragung für die deutschsprachigen Gebietskirchen in Europa am 9. April 2019 ab 20 Uhr. Dazu sind nicht nur Amtsträger eingeladen, sondern auch alle interessierten Gemeindemitglieder.

Der Stammapostel richtet sich nicht nur in Deutsch, sondern auch in Französisch und Englisch an die Glaubensgeschwister. Gerechnet wird mit einer Dauer von 50 bis 60 Minuten. Wann und wie diese Aufzeichnung ausgestrahlt und gegebenenfalls in weitere Landessprachen gedolmetscht werden, das regeln die Bezirksapostel für ihre jeweiligen Arbeitsbereiche.

Im Schulungsraum und auf Papier

Teil zwei des Stufenplans richtet sich an die Amtsträger. Sie sollen Schritt für Schritt über die Hintergründe und Auswirkungen der neuen Regelung informiert werden. Entsprechende Veranstaltungen starten nach der Video-Ansprache. Diese Schulungen richten sich in einer ersten Runde an die aktiven Amtsträger und danach an die Ruheständler.

Stufe drei der Einführung liefert die Informationen schwarz auf weiß: So informiert eine Sondernummer des Amtsträger-Heftes Leitgedanken ausführlich zum Thema. Basis dafür ist ein Grundlagenpapier, das die Weiterentwicklung des Amtsverständnisses umfassend einordnet. Diese Materialien finden sich dann auch in der Berichterstattung der kirchlichen Medien wieder.

Wandel hat Tradition

Die Neuregelung tritt an Pfingsten 2019 in Kraft. Solcher Wandel in der Ämterstruktur hat durchaus Tradition in der Neuapostolischen Kirche: In ihren frühen Tagen hatte sie das Modell der vier Charakterämter von den Katholisch-apostolischen Gemeinden übernommen und ausgebaut.

Dabei standen diese Amtsträger in der Gemeinde gleichberechtigt nebeneinander, waren aber in ihrer Amtsklasse auf verschiedenen Bezirksebenen untergeordnet. Wäre die Entwicklung so weitergegangen, „hätte es zuletzt bald mehr Ämter als Glieder gegeben“, berichten die Geschichtsbücher von einer Reform, die unter Stammapostel Hermann Niehaus begann – vor mehr als 100 Jahren.


Foto: Gajus - stock.adobe.com

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