Heiligen – das Mittel zum Zweck

Er nennt sie Schwestern und Brüder und will alles mit ihnen teilen: Jesus Christus liebt die Menschen. Erleben kann das, wer sich heiligen lässt und sich selbst heiligt. Wie? Das zeigt er selbst als Vorbild.

Ein Trostwort lag dem Gottesdienst zu Grunde, den Stammapostel Jean-Luc Schneider am 11. August 2019 in Uster (Schweiz) hielt. Es steht in einem Brief an eine Gemeinde, die müde geworden war und die Freude verloren hatte: „Denn weil sie alle von einem kommen, beide, der da heiligt und die da geheiligt werden, darum schämt er sich auch nicht, sie Brüder und Schwestern zu nennen“ (Hebräer 2,11).

Warum spricht das Bibelwort die Menschen als Geschwister Christi an? Zum einen: „Jesus war ein Mensch wie wir“ – nicht ein Engel, der vom Himmel heruntergekommen ist, sondern ein Nachkomme Adams. Zum anderen: Er selbst hat die Jünger als Brüder bezeichnet und gesagt, dass sein Vater ihr Vater und sein Gott ihr Gott sei. Und schließlich: „Wir haben denselben Kampf zu führen, wir haben denselben Feind zu bekämpfen“, sagte der Stammapostel.

Befreit und berufen

Sich heiligen lassen – wie geht das? Die Antwort des Kirchenleiters: Heilig sei, wer Gott angehört, wer ausgesondert ist, ihm zu dienen und wer aus dem Wirken des Heiligen Geistes hervorgeht.

„Also ist Jesus Christus heilig, weil er der Sohn Gottes ist.“ Außerdem: „Jesus Christus ist der heilige Knecht Gottes, den Gott auf die Erde gesandt hat, damit sein Wille ausgeführt wird.“ Und schließlich: „Jesus wurde vom Heiligen Geist gezeugt und er war voll des Heiligen Geistes.“

„Die Brüder und Schwestern von Jesus Christus heiligt Gott auch.“ Denn: „Durch sein Opfer hat uns Jesus Christus erkauft. Er hat uns befreit, wir gehören zu Gott.“ Zudem: „Wir sind das heilige Volk, das berufen ist, die Wohltaten Gottes zu verkündigen – nicht, weil wir so gut waren, sondern weil wir Gott dienen sollen.“ Und schließlich: „Gott hat uns geheiligt durch den Heiligen Geist, wir haben die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.“

Aufwärts führen lassen

„Jesus Christus wurde nicht nur von Gott geheiligt, er hat sich auch selbst geheiligt. Wie hat er das getan?“, fragte Stammapostel Schneider. Seine Antworten: „Jesus hat gegen das Böse und die Sünde gekämpft“ – „Er hat immer die innige Gemeinschaft mit Gott gesucht.“ – „Er hat sich Gott völlig hingegeben, bis zum Opfertod.“

„Gott erwartet von uns, dass wir uns heiligen, das ist unsere Aufgabe. Wie können wir das tun?“ Zum einen: „Wir kämpfen gegen die Sünde, wir wollen nicht ihre Knechte sein.“ Zum anderen: „Wir müssen uns von dem Irdischen erheben und auf ein anderes Niveau kommen, um geistig gesegnet zu sein.“ Und schließlich: „Wir müssen nicht am Kreuz sterben. Aber den alten Adam sollen wir in den Tod geben, die neue Kreatur in uns wachsen und gedeihen lassen, uns vom Heiligen Geist ganz führen lassen.“

Zueinander bekennen

Jesus Christus bekennt sich zu seinen Brüdern und Schwestern: „Keine Sorge, keine Bitte, kein Leid, keine Frage ist zu klein, zu dumm, zu gering. Er teilt alles, er ist in jeder Hinsicht solidarisch. Er schämt sich nicht, die Sünder, die ihm nachgefolgt sind, in seine Herrlichkeit zu führen.“

„Wir bekennen uns zu Jesus Christus und stellen klar dar, was unsere Position ist“, betonte der Kirchenleiter. „Wir betreiben keine Politik, wir sind uns bewusst, dass es uns nicht obliegt, die Gesellschaft zu ändern, aber man kann mindestens von uns erwarten, dass wir immer wieder sagen: ,Das entspricht dem Evangelium nicht, damit kann ich mich nicht einverstanden erklären.’“

„Wir sollten uns auch nicht für unsere Brüder und Schwestern schämen“, so der Stammapostel abschließend, „wissend: Es ist der Bruder und die Schwester von Jesus Christus.“

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Andreas Rother
23.10.2019
Schweiz, Stammapostel, Gottesdienst