Der Blick, der Unsichtbares sichtbar macht

Es wächst im Verborgenen, aber es wächst – das neue Leben in und aus Jesus Christus. Damit es gedeihen kann, brauchte der Gläubige die richtige Ausrichtung: Fingerzeige aus einem Gottesdienst mit dem Stammapostel.

Seine Gegner sahen ihn sterben. Doch die Jünger sahen den Auferstandenen: „Er ist nur zu denen gegangen, die vorher schon an ihn geglaubt haben. Die anderen mussten dann zum Glauben kommen, durch das Zeugnis derer, die von Jesus gesandt waren. Das zeigt uns die ganz innige Verbindung zwischen Auferstehung und Glauben.“

So begann Stammapostel Jean-Luc Schneider den Gottesdienst am 4. April 2021 in Baden-Wettingen (Schweiz). Im Mittelpunkt stand das Bibelwort aus Kolosser 3,1.2: „Seid ihr nun mit Christus auferweckt, so sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes. Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist.“

Drei Verbindungen zwischen Glauben und Auferstehung zeigte der Kircheneiter auf.

  • „Der Glaube an die Auferstehung gibt uns Kraft, wir haben die feste Zuversicht: Niemand kann uns daran hindern, zu Gott zu kommen.“
  • „Der Gläubige empfängt durch die Wiedergeburt aus Wasser und Geist das Leben der Auferstehung. Dieses Leben gibt uns die Möglichkeit, in die Herrlichkeit einzugehen.“
  • „Wer an die Auferstehung glaubt, der sucht auch die innige Verbindung mit dem Auferstandenen. Der schaut nicht nur herum, was auf Erden geschieht, es schaut nicht nur auf sich, es schaut nicht nur auf das Sichtbare, er schaut immer nach oben und sieht Jesus Christus.“

Dort sieht der Gläubige einen vielschichtigen Jesus Christus:

  • „Lasst uns immer wieder nach oben schauen und uns erinnern, da sitzt der Sieger, er hat über das Böse gesiegt, das Böse wird ein Ende haben.“
  • „Jesus ist der Lebende. Er ist nicht tot, er ist auferstanden. Wenn ich mich mit ihm verbinde, dann merke ich, er nimmt Anteil an meinem Leid.“
  • „Er war der erste Mensch mit einem Auferstehungsleib, der in das Himmelreich eingegangen ist. Der Erstgeborene unter vielen, das heißt: Er hat uns den Weg geöffnet.“

„Trachtet nach dem“ bedeute, „sich auf das Wesentliche zu konzentrieren“, sagte der Stammapostel und nannte Beispiele:

  • „Wenn wir unser Leben betrachten, merken wir nicht unbedingt das Auferstehungsleben. Es geht uns wie allen anderen Menschen.“ Aber der Glaube gebe dem Leben neue Qualität: „Ich kann Frieden haben, ich habe die Kraft zu lieben, ich habe die Kraft, treu zu bleiben. Ich habe Trost, ich habe Mut, ich habe Zukunft.“
  • „Es gibt sie, diese heilige, vollkommene Kirche Christi. Man kann sie nur schattenhaft sehen, aber es gibt sie.“ In der sichtbaren Kirche, der Organisation von Menschen, gebe es viele Irrtümer und Entgleisungen. „Aber es gibt auch die unsichtbare Kirche, wo gläubige Seelen sind, wo Liebe herrscht, wo man in der Lage ist zu vergeben und sich zu versöhnen, wo man in der Lage ist, Einheit zu schaffen.“

„Was droben ist“, das Ziel, das führte der Kirchenleiter ebenfalls in mehrfacher Weise vor Augen:

  • „Die Stätte ist bereitet. Gott hat sie geschaffen durch das Opfer Jesu Christ, durch seine Auferstehung, durch die Sendung des Heiligen Geistes. Es liegt nur noch am Hinkommen. Sonst ist alles bereit, die Stätte gibt es.“
  • „Die Vollkommenheit in Jesus Christus – das haben wir natürlich nicht. Im Moment merken wir nur immer, wie schwach wir sind. Aber lasst uns den Mut nicht verlieren. Wir wollen weiterhin an unserer Vollendung arbeiten. Den letzten Schritt macht der Herr Jesus für uns. Er schenkt uns seine Gnade.“
  • „Die Gemeinschaft der Gemeinde Jesu Christi gibt es. Sie ist noch längst nicht vollkommen und so dann und wann gibt es Rückschläge. Auch da wollen wir weiterarbeiten. Wir bemühen uns, dass wir uns gegenseitig lieben, dass wir eins werden, dass wir vergeben und uns versöhnen, dass die Gemeinschaft immer schöner wird.“

„Wir hatten die Begegnung mit dem Auferstandenen durch die Wiedergeburt aus Wasser und Geist, er hat uns sein Leben gegeben und damit hat er uns einen Auftrag gegeben“. Und dieser Auftrag laute: „So, du hast mich erlebt, geh hin und sag es weiter.“

„Es geht nicht darum, dass wir Bücher schreiben. Es geht um unser tägliches Leben“, machte Stammapostel Schneider deutlich. „Man soll es merken, dieses verborgene Leben, diese Zuversicht: Das Böse wird nicht gewinnen. Der Herr Jesus gibt mir Kraft; auch wenn die Last schwer ist, ich kann doch weiter lieben. Ich kenne den Sieger. Jesus Christus lebt, er ist der Erstgeborene. Ich weiß, wo es hingeht.“

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Andreas Rother
12.05.2021
Stammapostel, Gottesdienst