Zweierlei Geist, eine Wahrheit

Wer zeigt, wie Gott wirklich ist? Wer macht Bibel und Predigt zu einer ganz persönlichen Angelegenheit? Der Stammapostel kennt jemanden, der das kann – und nennt auch den, der dabei immer wieder in die Quere kommt.

„Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, damit wir wissen, was uns von Gott geschenkt ist.“ – Das Bibelwort aus 1. Korinther 2,12 war Grundlage für den Gottesdienst am 8. März 2020 in Bremen hielt.

Das Bibelwort stammt aus einem Brief des Apostel Paulus an die Gemeinde in Korinth. Diese war zerstritten, weshalb Paulus sie im Glauben belehrte. Dabei spricht Paulus von dem Geheimnis Gottes, das nur der Heilige Geist offenbaren kann.

Wie der Heilige Geist wirkt

„Wenn es im Neuen Testament um die Wahrheit geht, ist es immer das Gleiche“, sagte der Stammapostel: „Gott hat sich in Jesus Christus offenbart. Das ist die Weisheit Gottes.“ Diese ist aber nur durch den Heiligen Geist erfahrbar. „Wie macht er das, der Heilige Geist?“ Auf drei Wegen:

  • durch die Heilige Schrift: „Die Heilige Schrift ist nicht vom Heiligen Geist geschrieben, aber inspiriert.“ In ihr steht geschrieben: „Jesus Christus ist Gott. Er ist der Erlöser. In der Heiligen Schrift können wir erfahren, wie Jesus war, wir können seine Lehre kennenlernen, sein Wesen, sein Leben und können uns somit ein Bild von Gott machen, wie es geschrieben ist.“
  • durch die Verkündigung des Evangeliums: „Der Heilige Geist wirkt durch das gepredigte Wort. Dazu hat er seine Apostel gesandt. Denen hat er die Vollmacht gegeben, das Wort Gottes, das Evangelium zu predigen. Lesen reicht also nicht aus, es muss auch noch durch seine bevollmächtigten Diener Gottes gepredigt werden.“
  • durch das Zeugnis in uns: „Durch die Gabe des Heiligen Geistes wohnt er in uns. Er ist ständig mit uns. Der Heilige Geist aktualisiert das Ganze somit und macht es persönlich“

Was der Heilige Geist bewirkt

Dem Heiligen Geist steht der menschliche Geist gegenüber. Der Stammapostel erläuterte, wie die Stärken des einen Geistes die Schwächen des anderen überwinden können:

  • Vertrauen statt verstehen: Der Mensch wolle immer eine Erklärung haben. „Wir sind immer der Meinung, der Heilige Geist müsste uns eigentlich alles erklären und alles sagen. Lasst uns doch auf den Heiligen Geist hören. Er gibt uns eine Antwort: Er zeigt uns Gott, wie er ist. Gott ist die Liebe. Vertrau ihm. Auch wenn du es nicht verstehst.“
  • Konzentration aufs Wesentliche: Der Mensch sei ganz auf das Irdische fokussiert. „Lasst uns doch dem Heiligen Geist zuhören. Der Heilige Geist sagt: Gott kann dir nicht alles abnehmen, aber er sorgt dafür, dass du trotz aller Ungerechtigkeiten, trotz aller Schwierigkeiten, trotz aller Anfechtungen ans Ziel kommst, dass du zu Gott kommen kannst.“
  • Mehr Hören statt sehen: Der Mensch beurteilt alles menschlich. „Er gründet sich nur auf Tatsachen und beurteilt alles aufgrund dessen, was er sieht und was er wahrnehmen kann. Der Heilige Geist sagt: Trau doch nicht dem, was du siehst, was heute Wirklichkeit ist, was du wahrnehmen kannst, trau auf das Wort Gottes.“
  • Aus Liebe statt Kalkül: „Viele Menschen sind um Versöhnung bemüht. Aber auch das ist oftmals Berechnung. Man versöhnt sich, weil man zum Schluss gekommen ist, eigentlich wäre es interessanter für mich, mich zu versöhnen. Die einzige Motivation sollte sein: wir vergeben, weil wir unseren Nächsten so lieben, wie Gott ihn liebt. Es ist einfach ein Drang, mit dem Nächsten versöhnt zu sein, so wie es ein Drang für Gott ist, mit dir Gemeinschaft zu haben.“
  • Den Mittelpunkt finden: Der Mensch habe immer das Bedürfnis, von sich selbst zu sprechen. „Alle müssen wissen, wie gut ich bin, wie toll ich bin, was ich alles mache, wie interessant mein Leben ist, was ich meine, wovon ich überzeugt bin. Der Geist Gottes macht das ganz anders. Vom Geist Gottes heißt es, er wird nicht von sich sprechen. Er wird nicht sich verherrlichen. Er verherrlicht Jesus Christus. Er verkündigt, was er am Throne Gottes gehört hat. Lassen wir uns doch immer mehr von dem Heiligen Geist inspirieren.“

Den Heiligen Geist wirken lassen

Zum Schluss seiner Predigt betonte Stammapostel Schneider, was der Heilige Geist schaffen kann: „Wenn wir den Heiligen Geist in uns wirken lassen, wird uns Gott Gnade schenken. Wir können Gott immer näherkommen, und am Ende schenkt er uns die volle Gnade, nimmt uns die Sündhaftigkeit hinweg, und wir können wirklich zum Ebenbild Gottes werden.“

Artikel-Infos

Autor:
Datum:
Schlagworte:

Tatjana Fröhlich
29.04.2020
Deutschland, Stammapostel, Gottesdienst