Lieben, glauben und dienen wie Jesus

Bevor es losging, gab es eine spontane Gesangseinlage. Die amerikanischen, deutschen und australischen Jugendlichen, die zu dem panamerikanischen Jugendtag in St. Catherines (Kanada) angereist waren, konnten den Beginn des Gottesdienstes kaum erwarten.

Stammapostel Jean-Luc Schneider brachte der jungen Gemeinde am Sonntag, 4. August 2024 ein Wort aus dem Römerbrief mit: „Denn die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dass sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes, damit dieser der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern“ (Römer 8,29).

Werden wie Jesus – wenn man will

Zunächst ging Stammapostel Jean-Luc Schneider auf das „vorherbestimmt“ im Bibelwort ein. „Bevor du geboren wurdest, kannte dich Gott: deine Persönlichkeit, deinen Charakter, die Bedingungen, unter denen du lebst, und jedes einzelne Detail deines Lebens.“ Das bedeute aber nicht, dass dadurch der freie Wille eingeschränkt sei, sondern, dass Gott entschieden habe: „Genau dieser Mensch, in dieser Zeit, in diesem Land, in dieser Lebenssituation: Ich werde ihm die Möglichkeit geben, wie Christus zu werden, und ich werde ihm alles geben, was er braucht, um wie Christus zu werden. – Aber es liegt an dir. Du musst dich entscheiden, ob du wie Christus werden willst oder nicht.“

Werden wie Jesus – in Zukunft und heute schon

Christus gleich zu werden gehe in zwei Dimensionen: „Erstens ist das die Dimension des ewigen Lebens“, sagte der Stammapostel und erklärte: „Jesus Christus war der erste Mensch, der in das Reich Gottes eingehen konnte. Gott gab ihm einen neuen Körper und er konnte in das Reich Gottes eintreten.“ Für die Menschen bedeute das: „Wenn du willst, kannst du diesen Auferstehungsleib empfangen und so vollkommen werden, wie Jesus Christus vollkommen war.“ Damit könne man vollkommene Gemeinschaft mit Gott haben.

Die zweite Dimension: „Du kannst jetzt, in diesem Leben, Christus ähnlich werden.“ Eigenschaften, die man bereits heute erlangen kann, seien:

  • Vertrauen: „Jesus Christus war, als er auf der Erde war, absolut zuversichtlich: Ich kenne die Zukunft.“ Für die Christen bedeute das: „Wir können wie Christus werden und das gleiche Vertrauen in Bezug auf die Zukunft haben.“ Ein Christ wisse, was passieren wird: „Gott will die Menschen retten, und er wird alles tun und sicherstellen, dass jeder, der es will, die Möglichkeit hat, in das Reich Gottes einzugehen.“
  • Liebe: „Jesus war vollkommen in der Liebe.“ Der Mensch nicht so: „Wir tun von Zeit zu Zeit Dinge, die wir nicht tun sollten, wir verletzen andere. – Aber Jesus sagt uns: Wenn ihr wollt, könnt ihr werden wie ich. Ich werde euch sagen, wie ihr auf perfekte Art und Weise lieben könnt.“
  • Weisheit: „Jesus hat immer die richtigen Entscheidungen getroffen.“ Mit Hilfe des Heiligen Geistes schaffen das die Gläubigen auch. „Wir bleiben Menschen, manchmal werden wir Fehler machen – aber in Bezug auf das ewige Leben hast du die Möglichkeit, weise zu sein, und was auch immer du entscheidest, es wird deine Erlösung nicht behindern.“
  • Stärke: „Jesus war stark und mächtig. – Er entschied sich: Ich will zu meinem Vater zurückkehren und niemand kann mich daran hindern.“ Die Gläubigen können selbst entscheiden: „Wir wollen das Reich Gottes betreten. Wir wollen bei Jesus sein. Wir wollen die ewige Herrlichkeit haben, und Jesus kann uns helfen, wir können stark werden.“
  • Quelle des Segens: „Jesus wurde zum Segen für viele.“ Er hoffe, sagte der Stammapostel, dass auch die Jugendlichen den Wunsch verspürten: „Wir möchten eine Quelle des Segens für andere sein, anderen helfen und sie glücklich machen.“

Werden wie Jesus – die richtigen Entscheidungen treffen

Um zu werden wie Christus, müsse man die richtigen Entscheidungen treffen:

  • „Zuallererst müssen wir uns wie Christus entscheiden: Ich glaube Gott und ich vertraue ihm.“ Genau wie Jesus seinem Vater glaubte und bedingungslos vertraute.
  • „Der zweite Schritt: Ich will Gott so lieben, wie Jesus seinen Vater geliebt hat. Für Jesus war das die oberste Priorität: Die Beziehung zu seinem Vater.“ Auch für die Gläubigen solle gelten: „Das Wichtigste für mich ist meine Beziehung zu Gott. – Ich will mit Gott verbunden bleiben, ich will ihn lieben und nichts und niemandem erlauben, diese Einheit, diese Liebe zu Gott zu zerstören.“
  • „Die dritte Entscheidung: Jesus hatte entschieden: Ich bin nicht gekommen, um bedient zu werden. Ich bin gekommen, um zu dienen. Wenn du in das Bild Christi verwandelt und Christus gleich werden willst – dann musst du dich entscheiden, wie er es tat: Ich will dienen, nicht bedient werden.“ Das bedeute, wie Jesus gehorsam gegenüber Gott zu sein, „auch wenn ich den Willen Gottes nicht verstehe.“ Und sich wie er auf das Heil und das Heil anderer zu konzentrieren: „Das ist etwas, was Christen akzeptieren müssen: dass sie Gott, das Evangelium und ihren Glauben nicht dazu benutzen können, die Welt zu regieren und alle Probleme der Welt zu lösen.“

Werden wie Jesus – und die Welt verändern

„Wenn ihr diese drei Entscheidungen – glauben, lieben, dienen – trefft, hat das eine weitere Auswirkung: Ihr ändert euch nicht nur selbst, sondern auch eure Beziehungen zu anderen.“ Und: „Wenn ihr das Ebenbild Jesu werdet, könnt ihr die Welt verändern – nicht die Realität, sondern die Art und Weise, wie die Menschen sie wahrnehmen.“ Jesus habe in seiner Zeit auf der Erde den Menschen das Wesen Gottes und dessen Gegenwart auf der Erde offenbart. „Christus ähnlich zu werden, ermöglicht es anderen Menschen, Jesus Christus durch dich zu sehen und zu erkennen: Gott ist gegenwärtig, er liebt uns, er ist am Werk, er ist bei dir und er arbeitet für dein Heil.“

Zum Schluss fasste der internationale Kirchenpräsident seine Predigt noch einmal zusammen: „Wir haben die Möglichkeit, wie Christus zu werden, in die Herrlichkeit Gottes einzugehen, wie Christus es tat. Wir haben die Möglichkeit, hier auf Erden Christus gleich zu werden und uns so zu verhalten, wie Jesus sich verhalten hat. Es liegt an uns. Wir müssen uns nur entscheiden: Ich will Gott vertrauen, ich will Gott lieben, ich will Gott und meinem Nächsten dienen. Wenn ihr das tut, wird sich eure Beziehung zu anderen verändern. Ihr definiert euch nicht durch Unterschiede, sondern durch ein Vorbild: Wir haben das gleiche Vorbild, das gleiche Ziel, die gleiche Mission. Wenn ihr das tut, könnt ihr anderen helfen, die wahre Wirklichkeit zu entdecken: Gott ist Liebe. Er ist auf der Erde am Werk.“

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Katrin Löwen
25.09.2024
Kanada, Stammapostel, Jugendgottesdienste