Ein Pfingsten, fünf Botschaften

Pfingsten 2019 wird in die neuapostolische Geschichte als ein Fest der Internationalität der Kirche eingehen. Kaum jemals zuvor wurden so viele Impulse von weltweiter Bedeutung ausgestrahlt. Hier einige davon zum Nachlesen.

Der Internationale Jugendtag hat den leitenden Kirchenämtern gut getan. Das spürten vor allem die Gottesdienstteilnehmer, denn Stammapostel Jean-Luc Schneider, der den Pfingstgottesdienst in der Gemeinde Goslar (Deutschland) feierte, ließ den IJT nicht unerwähnt. Auch in den Tagen zuvor kamen die vielen IJT-Erlebnisse im Kreis der Bezirksapostel immer wieder zur Sprache.

Botschaft Nr. 1: Macht mit!

In seiner Pfingstpredigt bezeichnete das Kirchenoberhaupt den IJT als einen Motor für den Glauben. Solch große Events müsse es geben, sie schenkten neue Freude, wobei Gott nicht auf Zahlen achte: „Auch in kleinen Gemeinden arbeitet der Heilige Geist!“ Und so war seine Frage, was nun nach dem Megaevent in den Gemeinden geschehe, keineswegs rhetorisch gemeint: „Was machen nun die Jugendlichen mit ihren Erlebnissen in Düsseldorf, wenn sie wieder in ihre Gemeinden gehen? Sie bringen bestimmt neue Ideen, neue Gedanken mit.“ Und können die Gemeinden damit umgehen? Die Empfehlung des Kirchenleiters: „Macht einfach mit!“

Botschaft Nr. 2: Den Heiligen Geist kann niemand aufhalten!

Der Pfingstgottesdienst hatte eine ganz eigene Dramaturgie. Stammapostel Schneider rief drei Apostel zur Predigt auf, die unter besonderen Umständen in ihren jeweiligen Ländern arbeiten.

  • Bezirksapostelhelfer David Devaraj berichtet aus Indien. Dort gibt es eine nicht-christliche religiöse Mehrheit, lediglich zwei Prozent Christen gebe es auf dem Subkontinent. Entsprechend anspruchsvoll seien die Bedingungen in Verkündigung und Lehre. Es gebe viele unterschiedliche Sprachen, Konditionen und Hoffnungen – doch schenke Gott durch den Heiligen Geist immer wieder neue Freude in die christlichen Gemeinden und Mut zum Weitermachen.
  • Bezirksapostelhelfer Kububa Soko, designierter Bezirksapostel für die Kirche in Sambia, Malawi und Simbabwe, sprach über die vielen Flüchtlingslager in einigen afrikanischen Ländern. Millionen Menschen seien dort mittlerweile untergekommen, nachdem sie ihre Dörfer wegen Krieg, Terror oder körperlicher Gewalterlebnisse verlassen mussten. Er selbst habe im Hochkommissariat für Flüchtlingsfragen bei den Vereinten Nationen gearbeitet und kenne viele von den Geschichten, die solch traumatisierten Menschen erzählen. Es seien Geschichten voller Angst, Depression und Grauen. Dennoch werden in den Camps Gottesdienste gehalten, und der Heilige Geist nehme sich der Gläubigen an.
  • Bezirksapostelhelfer John Fendt wiederum erzählte aus Venezuela. Dort habe sich die wirtschaftliche Lage des Landes extrem schlecht entwickelt. Noch vor wenigen Jahren hatte Venezuela den höchsten Lebensstandard in ganz Südamerika. Heute verdient ein Mensch mit mittlerem Einkommen gerade so viel, dass er sich zwei Liter Milch und sechs Eier am Tag kaufen könne. Ein skurriler Vergleich, der aufzeigt, wie schwer die Situation für die Menschen geworden ist. Doch die Gläubigen halten zusammen, feiern Gottesdienste, loben und preisen Gott.

Botschaft Nr. 3: Ihr seid unsere Freude!

Stammapostel Jean-Luc Schneider predigte ganz emotional, als er sich mit Worten des Dankes an die Gemeinden wandte. Von den 60.000 Gemeinden weltweit gehe eine ungeheure Freude und Kraft aus. Durch die Kraft des Heiligen Geistes seien sie untereinander verbunden. Der Kirchenleiter dankte allen für die viele Arbeit in den Gemeinden, für den unerschütterlichen Glauben, für die Hoffnung und den Jesusglauben, der weitergetragen wird. „Ich möchte an diesem Pfingstfest eine besondere Botschaft an alle richten“, sagte der Stammapostel. Er zitierte sinngemäß ein Wort von Apostel Paulus: „Wir danken Gott für die Freude, die wir durch euch erleben können. Ihr seid unsere Freude!“ Diesen Dank wolle er im Namen aller Apostel weltweit loswerden.

Botschaft Nr. 4: Grünes Licht für offizielle Ernennungen

Neben den vielen Aufgaben für die Amtsträger der Kirche gibt es auch Dienste in den Gemeinden, die nicht an ein Amt gebunden sind. Sie sind seelsorgerischer Art oder dienen der Unterweisung in der Lehre. Schon länger standen solche Dienste im Fokus der Diskussionen um die Veränderungen im neuapostolischen Amtsverständnis: Welche Dienste sind das, wer nimmt sie wahr, wie werden sie offiziell übertragen? Die Bezirksapostelversammlung in Goslar fasste dazu einen weltweiten Beschluss: Zukünftig werden Schwestern und Brüder, die als hauptverantwortliche Lehrkräfte in der Vorsonntagsschule, Sonntagsschule, im Religions- und Konfirmandenunterricht tätig sind, öffentlich zu ihrem Dienst ernannt – vor der Gemeinde oder im Kreis der Kinder. Ihre Ernennung gilt solange, bis der Auftrag endet. Danach werden sie auch öffentlich entpflichtet. Gleiches gilt für Jugendbeauftragte, die langfristig tätig sind. Die jeweiligen Helfer an ihrer Seite arbeiten ohne formelle Ernennung. Diese neue Regelung tritt ab dem 1. September 2019 in Kraft.

Botschaft Nr. 5: Änderungen im Amtsverständnis treten in Kraft

Der im April vorstellte Stichtag ist gekommen: Ab Pfingsten 2019 gelten nun die neuen Regeln im Amtsverständnis der Neuapostolischen Kirche. Die bisherigen Amtsstufen der Evangelisten, Hirten, Bezirksevangelisten und Bezirksälteste werden ab Pfingsten 2019 nicht mehr besetzt.

Der Hintergrund: Ab sofort wird zwischen Amtsvollmachten und Leitungsfunktionen unterschieden. Zu den drei Amtsebenen gehören das Diakonenamt, das priesterliche Amt und das Apostelamt. Zu den fünf Leitungsfunktionen zählen der Gemeindevorsteher, der Bezirksvorsteher, der Apostel, der Bezirksapostel und der Stammapostel.

Künftig wird eine Ordination stattfinden, wenn ein kirchliches Amt übertragen wird. Zu den Leitungsfunktionen werden die Amtsträger mit Gebet und Handauflegung beauftragt. Die Helfer, die den leitenden Amtsträgern zur Seite stehen, werden künftig ernannt: beispielsweise Stammapostelhelfer, Bezirksapostelhelfer, Bischöfe und Vertreter von Bezirks- und Gemeindevorstehern.

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