Bald ist es soweit

Im Bibelwort bekräftigt Jesus Christus sein Wiederkommen der Gemeinde und die Gläubigen bestätigen, dass sie daran glauben und sich vorbereiten. Was das konkret bedeutet, erklärte der Stammapostel in einem Gottesdienst.

Einen Blick in die Zukunft wagte Stammapostel Jean-Luc Schneider am 19. Juli 2024 mit den Glaubensgeschwistern in Wanadsor (Armenien). Für den Gottesdienst an diesem Freitag verwendete er ein Wort aus der Offenbarung: „Es spricht, der dies bezeugt: Ja, ich komme bald. – Amen, komm, Herr Jesus!“ (Offenbarung 22,20)

Ja, ich komme bald

Mit seinem Ja bestätige der Gottessohn die Predigt der Apostel, erklärte der Stammapostel. Jesus sage: „Ja, ich komme bald. Was die Apostel predigen, wenn sie vom Kommen des Herrn sprechen, ist keine schöne Geschichte. Es ist nicht etwas, was sie erfunden haben, keine neuapostolische Erfindung. Das ist mein Versprechen. Ich Jesus Christus, der Sohn Gottes, ich, der Tod und Hölle überwunden hat, ich, der ich die Wahrheit bin, ich sage dir: Ich komme bald.“

Mit seinem Ja sage Christus nicht, dass er irgendwie in die Welt und ihre Probleme eingreift. „Er hat ganz klar gesagt: ‚Das ist nicht meine Aufgabe, das ist nicht mein Reich. Ich bin gekommen, um euch das ewige Leben zu bringen.‘“ Ja, Jesus höre sich die Fragen der Gotteskinder an, aber seine Hilfe bestehe darin, „dass ich dich raushole aus dieser Welt und dich in mein Reich führe, wo es keine Not, kein Leid und keinen Schmerz mehr gibt.“

Jesu Ja gelte für jeden persönlich: „Jesus Christus bestätigt dir persönlich, so wie du bist, heute: ‚Ich will, dass du auf ewig bei mir bist, ich komme, um dich zu mir zu nehmen, auch wenn du alles falsch gemacht hast, auch wenn du mich vergessen hast, bei mir hat sich nichts geändert, ich werde kommen, um dich zu holen. Ich will, dass du bei mir bist. Willst du es?‘“

Und dieses Ja könne nichts aufhalten: „Manchmal hat man die Vorstellung, so wie die Welt heute ist, wie die Kirche heute ist, kann der Herr Jesus nicht kommen.“ Dem widerspreche Jesus: „Ich brauche nicht zu warten, dass sich irgendwas in der Welt ändert. – Nein, ich komme bald und meine Wiederkunft ist nicht abhängig von den Menschen. Ich komme an dem Tag, den ich beschlossen habe.“

Amen, komm, Herr Jesus

Mit ihrem Amen stimmen die Gläubigen Jesus zu und bezeugen damit, dass sie an das baldige Kommen des Gottessohnes glauben. Ist das so? „Wir haben manchmal die Vorstellung, dass Gott in seiner Liebe wartet, bis ich bereit bin.“ Oder manchmal warte man schon so lange, dass man nicht mehr daran glaube. „Lasst uns stark sein im Glauben an die Wiederkunft Jesu“, ermahnte der Stammapostel. „Jesus Christus bestätigt uns: ‚Ich komme‘ und wir sagen: ‚Ja, ich glaube daran‘.“

„Wir können immer zum lieben Gott kommen mit unseren Sorgen“, erinnerte der Stammapostel. Aber das Wichtigste sollte sein, dass Jesus wiederkommt. „Das ist die Hilfe, die wir erwarten. – Wir bekommen hier keine Antwort auf alle Fragen. Wir bekommen nicht alle Erklärungen, aber wir sind einverstanden.“

In Anlehnung an Matthäus 13,24–30, wo es um das Unkraut geht, das gemeinsam mit dem Weizen wächst, betonte der Stammapostel: „Als Mensch hätte man gern ein bisschen mehr Ordnung, man möchte das Feld mal richtig säubern und das Unkraut wegräumen. Der liebe Gott sagt uns: ‚Nein, es liegt nicht an dir, zu sagen, wer gut und wer böse ist, wer treu und wer untreu ist – du musst sie alle lieben, sie dürfen alle zu mir kommen.‘“

Das Amen zeige Jesus auch: „Bis du wiederkommst, wollen wir weiterhin nach deiner Lehre und deinem Wort leben. Egal, wie sich die Welt benimmt.“ Es sei ein Versprechen: „Ich lebe nach deinem Wort und setze deine Lehre im täglichen Leben um.“

Der Stammapostel mahnte an die für das Heil unerlässliche Gnade zu denken, denn ohne sie könne keiner vollkommen werden. „Wir wissen alle, was wir tun sollen, um Gnade zu empfangen: Wir müssen demütig dem Nächsten gegenüber sein und den festen Willen haben, dem Nächsten zu vergeben. Wenn ich weiß, ich brauche unbedingt Gnade, fällt es mir gar nicht schwer, demütig vor Gott und den Menschen zu sein und den Herrn immer wieder zu bitten: ‚Herr, schenke mir Gnade.‘“

Jesus werde bei seinem Kommen an der Liebe erkennen, wer bereit ist, mit ihm in sein Reich zu gehen. „Wir wissen, warum der Herr Jesus kommt, um uns zu sich zu nehmen: weil er uns liebt, uns helfen und erlösen will, aber auch, weil er uns dann als Könige und Priester im Tausendjährigen Friedensreich senden will, um zum Heil aller Menschen beizutragen.“

Gedanken für den Weg

„Wenn ich weiß, der Herr Jesus kommt bald, setze ich alles daran, mich auf diesen Job vorzubereiten. Ich muss heute schon diesen Wunsch haben, dass allen Menschen geholfen wird“, sagte der Stammapostel und forderte alle auf, darüber nachzudenken: „Ist es mir wirklich wichtig, dass mein Nächster auch Gnade findet und Heil erlangen kann? Was tue ich, um ein wahrer Zeuge Christi für meinen Nächsten zu sein? Um ihn erfahren zu lassen, dass Gott ihn liebt?“

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Katrin Löwen
18.09.2024
Armenien, Stammapostel, Gottesdienst