Teilen verbindet: Opfern geht online

„nac2give“ – so heißt der digitale Opferkasten, den die Neuapostolische Kirche Schweiz aufgestellt hat. Es ist zwar nicht die erste Anwendung dieser Art, bietet aber dennoch eine Premiere. Über das Spenden im 21. Jahrhundert …

„nac2move“ – so heißt das digitale Nachrichtenmagazin, mit dem die Gebietskirche Schweiz zeigt, was sich in ihren Gemeinden so bewegt. Seit vier Jahren liefert die App die Informationen in fünf Sprachen auf die Mobilgeräte mit den Betriebssystemen iOS und Android.

Seit Ende September hat dieses Programm eine Schwester namens „„nac2give“. Mit dieser App – ebenfalls für iOS und Android – „kann man das Opfer jederzeit einfach und sicher mobil überweisen“, heißt es auf der Website der NAK Schweiz.

Nach Eingabe der Zahlungsmethode („Postfinance, Kreditkarte, PayPal“) kann ein beliebiger Betrag überwiesen werden. „Die Übertragung erfolgt verschlüsselt. Eine vertrauliche Behandlung ist gewährleistet“, lautet das Versprechen. „Die persönlichen Daten, Kontodaten und Überweisungsbeträge werden nicht auf dem Smartphone gespeichert.“

Wegbereiter „O-Box“

Die Schweiz ist nicht die erste Gebietskirche, die den Opferkasten digitalisiert hat. Das hat im Oktober 2014 bereits die damalige NAK Norddeutschland vorgemacht – und zwar mit der „O-Box“. In dieser App für iOS uns Android lässt sich eine Erinnerungsfunktion aktivieren. Zusätzlich werden Aktionen (wie etwa das jährliche Dankopfer) angezeigt. Weitere Sonderprojekte können ebenfalls mit Hilfe von QR-Codes angesteuert werden.

Begleitend zur O-Box-Einführung wurde 2014 die Opfer-Broschüre „Ich opfere“ in die Gemeinden gebracht, die unter dem Bibelvers „Gutes zu tun und mit andern zu teilen vergesst nicht; denn solche Opfer gefallen Gott“ (Hebräer 13,16) steht. Auf acht Seiten werden verschiedene Aspekte des Opferns beleuchtet, etwa „Opfern aus Dankbarkeit Gott gegenüber“, „Ein Beitrag zur Gemeinschaft“ oder „Verantwortlich denken und handeln“.

Per Dienstleister an die Gemeinde

Mit einer Standard-App statt einer Eigenentwicklung hat die Neuapostolische Kirche Afrika-Süd zum Jahreswechsel 2017/2018 den Opferkasten online gebracht. Die Anwendung „Snapscan“ gibt es für iOS, Android und Blackberry.

Programm laden, Kreditkarten-Daten eingeben, QR-Code fotografieren – und schon landet das Scherflein in beliebiger Höhe bei der jeweiligen Gemeinde, die ihre eigene Referenznummer hat. So kann Spenden im 21. Jahrhundert gehen.

Doch die Gebietskirche bietet diesen Weg nicht nur an, um es den Gemeindemitgliedern einfach zu machen. Es geht dabei – mit Blick auf den sonst nötigen Bargeld-Transfer – auch um die Sicherheit in den Kirchen. Außerdem fördere dieses Verfahren auch die Vertraulichkeit des Spendens und des Spenders, heißt es auf dem Banner zu Einführung.

Eins hat die Opfer-App aus der Schweiz dem Wegbereiter aus Norddeutschland und sogar dem Dienstleister-Programm aus Südafrika voraus: die Mehrsprachigkeit. In Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Rumänisch und Spanisch lässt sich die Anwendung bedienen. Schließlich ist nicht nur die Schweiz selbst reich an Muttersprachen, sondern auch die Gebietskirche in vielen Ländern Süd- und Südosteuropas aktiv.

Auf Wunsch mit Widmung

Online spenden, das hat in Nordamerika schon längst Tradition. Unter dem Menü-Punkt „Give“ gibt die Neuapostolische Kirche Kanada auf ihrer Website die Möglichkeit dazu. Im entsprechenden Formular lassen sich nicht nur die Kreditkarten-Daten eintragen. Auch der Internet-Finanzdienst „PayPal“ lässt sich als Zahlungsmethode auswählen. Und sogar die Nutzung von Geschenkkarten ist möglich.

Das hängt mit der unabhängigen Plattform zusammen, über die das Online-Opfern läuft: CanadaHelps. Zahlungen in Höhe von fast 900 Millionen Dollar von 1,7 Millionen Kanadier gehen an Tausende von wohltätigen Einrichtungen im ganzen Land. So lassen sich die Spenden auf Wunsch auch anonym an die Kirche weiterleiten oder mit einer Widmung „zum Angedenken“ oder „zu Ehren“ versehen.

Der Reichtum im Opfer

Wie breit das Opfern, Geben, Abgeben und Teilen zu verstehen ist, das macht die NAK USA gleich auf doppelte Weise deutlich. Zum einen geht es unter „Giving“ nicht nur um das elektronische Opfer, einmalig oder im Abo, per Kreditkarte oder auch per Bankeinzug. Unter diesen Titel fällt auch der ganze Bereich der Wohlfahrtsaktivitäten.

Zum anderen führt ein Video die Vielfalt vor Augen und Ohren: Geben – das ist Liebe, Glaube, Freude, Mission, Geheimnis, Verzicht, Anbetung, heißt es da: „Geben verbindet uns. Darin zeigen wir unsere Liebe zu Gott, seiner Kirche und dem Nächsten.“

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Andreas Rother
22.10.2018
Medien, Institution, International