„Der Herr ist wahrhaftig auferstanden“

Die Passionszeit mit Karfreitag, dem Tod des Herrn, endet grandios in der Auferstehung des Herrn. Dies ist grundlegender Glaube aller Christen. Doch: Warum ist dieser Tag der Auferstehung so wichtig für uns?

Die Bibel berichtet – die verschiedenen Evangelien zusammengenommen – dass es noch sehr früh war an diesem ersten Tag der Woche. Das Grab, in das man den Leichnam Jesu gelegt hatte, war vom Karfreitag über den Sabbat bis zu diesem Morgen bewacht worden. Einige Frauen, Maria von Magdala und andere, machten sich auf den Weg zur Grabhöhle.

Der Tag der Auferstehung

Als sie dort ankamen, war das Grab offen, der Grabstein war zur Seite gerollt worden. Ein Engel sprach zu den Frauen: „Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat.“ Schnell liefen sie zurück, um die Apostel zu benachrichtigen. Doch die glaubten das zunächst nicht, im Gegenteil: sie hielten es für Geschwätz!

Immerhin: Petrus und Johannes überzeugten sich selbst, wollten es mit eigenen Augen sehen und eilten zum Grab. Und tatsächlich: Jesus war nicht da, das Grab war leer. In der Heiligen Schrift heißt es: „Denn sie verstanden die Schrift noch nicht, dass er von den Toten auferstehen müsste.“

Die Zeit des Verstehens

Das Undenkbare, Unbekannte zu denken, braucht Zeit – es muss sich entwickeln, langsam erst zur inneren Wahrheit werden. Als sich Jesus, der Auferstandene, wieder und wieder zeigte, mit ihnen redete – da wuchs ihr Glaube. Mehr als jemals zuvor folgten sie ihrem Meister und gingen sogar für ihn in den Tod. Die Geschichte von den beiden Jüngern, die sich traurig und hoffnungslos auf den Weg nach Emmaus machten, spricht Bände:

Sie unterhalten sich über diese unglaublichen Geschehnisse der letzten Tage. Der Herr selbst gesellt sich zu ihnen, doch sie erkennen ihn nicht auf Anhieb. Sie berichten ihm von den Ereignissen am Karfreitag, von der Nachricht der Frauen. Der unbekannte Weggefährte erklärt ihnen die Zusammenhänge, indem er Mose und die Propheten zitiert. Abends sitzen sie gemeinsam zu Tisch und da erst erkennen sie ihn. Ausgestattet mit neuem Mut machen sich beide Jünger auf den Rückweg nach Jerusalem. Voller Freude berichten sie den anderen Aposteln, die sich aus Furcht vor den Juden in einem Raum eingeschlossen haben, von ihrem Erlebnis. Es folgt der wunderbarste Satz im Evangelium: „Der Herr ist wahrhaftig auferstanden“!

Das Herzstück des Evangeliums

Bis heute haben die Menschen Mühe, an die Auferstehung des Herrn zu glauben. Schon ganz früh am Anfang der christlichen Kirche, etwa in der Gemeinde zu Korinth, machte sich Zweifel breit. Paulus schreibt ausführlich über das Thema Auferstehung. Er sagt, dass ohne die Auferstehung der ganze christliche Glaube sinnlos sei. Aber, so sein Resümee: Weil Christus auferstanden ist, dürfen auch diejenigen, die ihm angehören, auferstehen! Der Glaube an die Auferstehung Jesu Christi bildet die sichere Grundlage für unseren Glauben und ist das Herzstück des Evangeliums.

Was den neuapostolischen Glauben betrifft, führte Stammapostel Jean-Luc Schneider in einem Gottesdienst in Torgauaus:

  • Wir glauben an Gott, den Vater – wir vertrauen ihm – er ist der Allmächtige.
  • Wir glauben an Jesus Christus, den Erlöser – er ist gekommen, um den Menschen das ewige Leben zu schenken.
  • Wir glauben an den Heiligen Geist, den Tröster – er werde offenbart uns alles, was wir zu unserem Heil brauchen.
  • Wir glauben an die Kirche Christi – der Herr wacht über seine Kirche, damit sie den Menschen das Heil zugänglich machen kann.
  • Wir glauben an das Apostolat – der Herr regiert seine Kirche und sendet dazu seine Apostel, dass sie bis zur Wiederkunft des Herrn wirken werden.
  • Wir glauben an die Sakramente – an die Wassertaufe, das Heilige Abendmahl und die Heilige Versiegelung. Wir glauben an die Wiederkunft Christi – der Herr kommt, um die zu holen, die auf ihn gewartet haben und sich vorbereiten ließen.

Das Apostolische Glaubensbekenntnis

Gemeinsam mit anderen Konfessionen bekennt sich die Neuapostolischen Kirche zum „Apostolischen Glaubensbekenntnis“, das in frühchristliche Zeit auf Grundlage der Predigt von Apostel Petrus im Haus des Kornelius formuliert wurde:

„Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige allgemeine [katholische] Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen.“

Foto: Glenda Powers - Fotolia

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Peter Johanning
04.04.2015
Ostern