Niemals ohne Hoffnung sein!

Der letzte Monat im Kirchenjahr bricht an. Bald kommt die Adventszeit und damit das neue Kirchenjahr. Doch zuvor thematisieren die neuapostolischen Gottesdienste „die letzten Dinge“, hierzu gehören vor allem die „Zukunftshoffnung“ und das „Gericht“. Ein wahrer Christ muss niemals ohne Hoffnung sein.

Die Zukunft mitgestalten – wer wünschte sich das nicht. Schon immer weiß der Mensch, dass er früh säen muss, will er später ernten. Das gilt nicht nur im existentiellen oder ideellen Bereich, sondern auch im Glauben. Was willst du ernten, Christ? Bist du sorglos oder sorgst du vor? Die Verantwortung für eine gute Aussaat liegt beim Menschen, den Segen für eine gute Ernte schenkt Gott.

Die Lehre von den letzten Dingen – oder auch „Eschatologie“ – ist ein Begriff aus der Theologie. Es geht um Tod, Auferstehung, Gericht und ewiges Leben. Zusammengefasst geht es um die Frage, wie es im Leben nach dem Leben weitergeht. Religionen haben unterschiedliche Auffassungen davon. Die christliche Lehre sagt: Es gibt eine Auferstehung, das Leben geht weiter, wenn auch in anderen Dimensionen und außerhalb der menschlichen Vorstellungswelt. Jesus ist Vorbild: Er kam, er starb, er feierte Auferstehung, er erlebte Himmelfahrt und er verhieß seine Wiederkunft. Paulus glaubte daran, als er die bekannten Worte an die Korinther schrieb: „Wir werden nicht alle entschlafen, aber alle verwandelt werden …“. Paulus, der Mensch, der Christusnachfolger, empfand tiefen Trost aus dem Glauben, dass Jesus Christus bei ihm bliebe und zuletzt eine Verwandlung an ihm und den anderen durchführen werde: Diesen Trost, diese Hoffnung auf ewige Erfüllung des Glaubens, richtet auch heute die Christenheit auf, so schwer das Leben im Einzelfall auch sei.

Die letzten Dinge

Die kurze Themenreihe zu den „letzten Dingen“ ist im November gut platziert, denn bald machen sich die Christen auf, die Adventszeit vorzubereiten. Vorher soll noch einmal der Ruf der Hoffnung erschallen. Der Christ, der an Jesus Christus glaubt, lebt in Zukunftshoffnung. Eine bessere und vollkommene Welt wird sich ihm erschließen. Christus ist auferstanden und auch der Glaubende empfängt neues Leben. Der Geist macht lebendig – das gilt nicht nur im Hier und Jetzt, sondern auch im späteren Leben. Daher ist das Sinnen und Trachten des Christen stets nach vorn gerichtet, auf die Erfüllung der Verheißung Jesu. Säen – hoffen – ernten, ein Weg mit Ziel.

Es wird zwar noch ein Gericht angekündigt. Doch auch davor fürchtet sich der Glaubende nicht. Der Schrecken vor dem Tag des Herrn, dem Gericht, ist gewichen. Durch seinen Glauben an den dreieinigen Gott gerechtfertigt, dient der Glaubende in Liebe und Gottesfurcht dem Herrn. In dieser tätigen Liebe ist jegliche Furcht verschwunden. Damit steht er ganz im Gegensatz zu den Gottlosen. Sie müssen sich fürchten, weil sie nicht wissen, was kommt. Zukunftsangst? Eigentlich nichts für gläubige Christen. Denn sie wissen: Gerecht wird der Mensch aus dem Glauben und nicht, weil er Werke des Gesetzes getan hat.

Ja und Amen

Am letzten Sonntag des Monats November beginnt mit dem 1. Advent das neue Kirchenjahr. Die Adventszeit steht in diesem Jahr unter der Themenreihe „Zeit der Erfüllung“. Mit Jesu Geburt erfüllen sich alle bis dahin gegebenen Verheißungen auf den Erlöser der Menschen: „Auf alle Gottesverheißungen ist in ihm das Ja; darum sprechen wir auch durch ihn das Amen, Gott zum Lobe“ (2. Korinther 1,20). Der Heilswille Gottes wird deutlich: Für alle Sünder ist Gnadenzeit angebrochen. Keine Versuchung, keine Anfechtung des Bösen kann den Heiland der Welt aufhalten. Der Sieg über Sünde und Tod gehört ihm. Er sagt zu uns das Ja – wir antworten mit Amen!

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Peter Johanning
01.11.2016
Gottesdienst