Was wo wie geschrieben steht

Gott als Buchautor? Ein vielseitiges Bild aus der Bibel: Vier ganz unterschiedliche Bände holte der Stammapostel für einen Gottesdienst aus dem Bücherregal der Heiligen Schrift – und entschlüsselte ihren Code.

„Das Psalmwort, welches wir heute haben, ist ein typisches Psalmwort: Man muss es dreimal lesen, um es zu verstehen.“ So startete Stammapostel Jean-Luc Schneider den Gottesdienst am 23. Oktober 2022 in Landgraaf (Niederlande), nachdem er Psalm 139,16 vorgelesen hatte: „Deine Augen sahen mich, da ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten und von denen keiner da war.“

„Der Psalmist will darin die Allmacht und die Allwissenheit Gottes beschreiben. Dafür benutzt er ein Bild, das in der Heiligen Schrift oft vorkommt: das Bild eines Buchs, das von Gott geschrieben wird.“ Gleich vier unterschiedliche Bücher fand der Stammapostel und schlüsselte ihre Bedeutung auf.

Der Psalm spricht über das große Buch der Menschheitsgeschichte:

  • „Gott ist der Anfang der Geschichte, er wird das Ende der Geschichte sein. Er hat den Menschen geschaffen, um Gemeinschaft mit ihm zu haben, und er will, dass am Ende die Menschen wieder mit ihm Gemeinschaft haben in der neuen Schöpfung.“
  • „Dazwischen ist der Heilsplan Gottes. Die ganze Geschichte der Menschheit ist geprägt von diesem Erlösungswillen Gottes.“
  • „Er beschreibt aber nicht einfach, was er sieht, nein, er schreibt die Geschichte, und zwar so, dass er seinen Plan erfüllen kann.“
  • „Am Ende des Buchs gewinnt der liebe Gott. Er hat das letzte Wort im Buch der Geschichte. Lasst uns ihm vertrauen!“

Das Alte Testament kennt zudem ein persönliches Buch für jeden einzelnen Menschen:

  • „Gott interessiert sich für jeden Menschen und liebt ihn ohne Bedingung.“
  • „Er nimmt Anteil an seinem Schmerz und teilt seine Freude, und er sorgt dafür, dass er Heil finden kann.“
  • „Er lässt den Menschen frei, der Mensch kann sich frei entscheiden; aber egal, was der Mensch entscheidet: Gott hat immer eine Lösung für ihn.“
  • „Und weil er die Zukunft kennt, warnt er uns immer wieder. Lasst uns diese Warnungen wahrnehmen.“

Gut bekannt ist das Lebensbuch des Lammes:

  • „Unser Glaube ist, dass unser Name da eingeschrieben wird, wenn wir Jesus Christus annehmen und wiedergeboren sind aus Wasser und Geist. Du bist jetzt Bürger des Himmels, du hast den „Pass“, um ins Reich Gottes einzugehen.“
  • „Auch in diesem Buch sind alle Tage aufgeschrieben. Das heißt, dass der liebe Gott dafür sorgt, dass ein jeder Tag, den wir erleben, egal, was dieser Tag enthält, in unserem Vorbereitungsprogramm auf die Wiederkunft des Sohnes Gottes eingetragen ist.“
  • „Es ist natürlich unsere Aufgabe, jeden Tag auch so zu erleben und uns bewusst zu sein: Dieser Tag gehört auch zum Programm. Dann schätzt man manche Situation ganz anders ein, und man weiß, worauf es nun ankommt und was man machen soll.“

Unbeliebter ist das Buch, das der Herr bei seinem Gericht öffnet:

  • „Es steht drin, was uns Gott gegeben hat und was wir damit gemacht haben. Jesus selbst hat gesagt: Der, dem ich viel gegeben habe, von dem verlange ich viel.“
  • „Alles, was wir aus Liebe zu Gott und aus Liebe zum Nächsten tun, wird sorgfältig aufgeschrieben: Gott sieht alles, was du in Liebe getan hast. Er wird nichts vergessen. Und wenn es die Menschen nicht sehen: Gott hat es gesehen.“
  • „Natürlich trägt er ein: Da hat er schon wieder eine Sünde begangen. Wenn wir dann aber zu ihm kommen und Buße tun, wenn wir bereuen, an Jesus Christus glauben, wenn wir willig sind, uns zu bessern, dann vergibt er uns, und das Unschöne wird ausgetilgt. Es bleibt keine Spur mehr.“

„Das ist die Basis, auf welcher Gott uns richten wird“, sagte Stammapostel Schneider: „Er wird entscheiden: Hast du mich lieb? Was hast du aus Liebe zu dir, zu mir und zu deinem Nächsten getan? Das bleibt. Wenn deine Liebe groß genug ist, kannst du in mein Reich kommen.“

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Datum:

Andreas Rother
07.12.2022