Die Neuapostolische Kirche USA plant Änderungen bei den Wochengottesdiensten

Zürich. In den USA stehen in den neuapostolischen Gemeinden Änderungen im Gottesdienstablauf der Woche an. Der übliche Wochengottesdienst mit Feier des Heiligen Abendmahls soll künftig nur noch einmal im Monat stattfinden. Bezirksapostel Leonard Kolb plant darüber hinaus Wortgottesdienste ohne Feier Heiligen Abendmahls, sowie Hausandachten, Bibel- und Katechismusstunden, Lieder- oder Gesprächsabende. Dazu Stammapostel Jean-Luc Schneider: „Ich begrüße diesen Vorschlag sehr, wobei die Situation der Kirche in den USA nicht mit Europa zu vergleichen ist.“

Das bestätigt auch der nationale Kirchenleiter Leonard Kolb. „Die christliche Landschaft in den USA ist ganz einzigartig. Kleine Gemeinschaftsstunden mit Lobpreis, Andacht oder Bibelstunde sind gesellschaftlich im Trend, gerade innerhalb der Woche.“ Dabei wird das Ursprüngliche christlichen Zusammenhalts betont, wie man es heute etwa in der Apostelgeschichte nachlesen könne, beschreibt der Bezirksapostel diese Art der Gestaltung. „Wir glauben, dass heutzutage solche Konzepte auch die Neuapostolische Kirche in den USA vorwärts bringen. Unsere Ziele dabei sind, unsere Gläubigen an die Kirche zu binden und sie auf die Wiederkunft des Gottessohnes Jesus Christus vorzubereiten.“

Kirche näher bringen

Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt für eine Neuerung im Bereich der Wochengottesdienste ist laut Kolb ein sehr praktischer: „Die USA ist flächenmäßig ein riesiges Land mit ungeheuren Ausdehnungen und damit auch weiten Wegen für die Gemeindemitglieder. Ihre Fahrzeiten zu den Gottesdiensten sind lang. Gerade in den Großstädten sind Verkehrsbehinderungen unter der Woche ein regelmäßiges Ärgernis. Am Sonntag entspannt sich das alles.“ Nicht jeder könne also regelmäßig den Wochengottesdienst besuchen. Ihnen die Kirche durch Hausandachten näher zu bringen, sei ein sehr persönliches Angebot, betont der nationale Kirchenleiter.

Pilotversuch in den USA findet Zustimmung

Stammapostel Schneider hat sich den Wunsch des amerikanischen Kirchenleiters zu Herzen genommen. Bereits sein Vorgänger, Stammapostel Wilhelm Leber (seit Pfingsten 2013 im Ruhestand), war auf dieses Thema aufmerksam geworden. Beide stellen sich einmütig hinter das Vorhaben, betonen aber gleichzeitig, dass damit keine allgemeine, für alle Teile der Kirche geänderte Regelung verbunden ist. „Es ist zunächst ein Pilotversuch für den Bereich der neuapostolischen Kirche in den USA“, sagt der amtierende Stammapostel. „Wir wollen nach einiger Zeit auswerten, welche Ergebnisse damit verbunden sind, wie die Gemeindemitglieder solche Änderungen bewerten und ob solche Möglichkeiten in den USA künftig Standard werden können. Wir wollen da sehr genau hinschauen!“

Am 18. Januar 2014 hat Bezirksapostel Leonard Kolb seine Gemeinden landesweit über diese Neuerung in Kenntnis gesetzt.

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Peter Johanning
16.01.2014
Gottesdienst