Ostern, das ist das „Fest des Trostes und der Hoffnung“. Das sagt Stammapostel Jean-Luc Schneider nicht nur so. Dazu will er auch ein Zeichen setzen – mit einem weltweiten Gottesdienst.
Ja sicher, mit Video-Übertragungen rund um den Globus hat die Neuapostolische Kirche eine Menge Erfahrung: Seit 1990 geht der Zentralgottesdienst an Pfingsten regelmäßig per Satellit auf Sendung. Doch in Zeiten der Corona-Krise ist dieser Kanal verbaut.
Versammlungsverbote und Ausgangsperren haben überall auf der Welt das örtliche Gemeindeleben beeinträchtigt oder zum Erliegen gebracht. Gottesdienste im üblichen geschweige denn großen Rahmen sind vorerst nicht mehr möglich. Denn es gilt, die Ausbreitung der Pandemie zu verlangsamen und einzudämmen.
Der Allmacht Gottes gedenken
„Mir ist es wichtig, dass die Gläubigen trotz allem die Möglichkeit haben, das Osterfest in der Gemeinschaft zu feiern“, betont der Stammapostel. Gerade in solchen Krisenzeiten sei es elementar wichtig, der Auferstehung Jesu Christi zu gedenken. Schließlich bezeuge sie die Allmacht Gottes sowie die Gegenwart des Gottessohnes unter den Menschen: „Jesus Christus hat die Macht zu halten, was er versprochen hat!“
In Absprache mit den Bezirksaposteln habe sich der Stammapostel daher entschlossen, den Ostersonntag zu einem besonderen Angebot auszubauen: Es soll ein weltweiter Gottesdienst stattfinden, den der Stammapostel selbst leitet. Läuft alles nach Plan, sollen „alle neuapostolischen Christen die Chance haben, ihr Kirchenoberhaupt live oder später als Aufzeichnung zeitversetzt zu sehen und zu hören“, heißt es in der Ankündigung auf nak.org.
Auf allen Kanälen
Weil die bewährte Satelliten-Übertragung in die Gemeinden wegen der Versammlungsverbote und Ausgangsperren flachfällt, soll das Streaming-Portal YouTube dabei helfen, den Gottesdienst zu den Glaubensgeschwistern zu bringen. Dieses Mittel war bereits beim Internationalen Jugendtag 2019 im Einsatz und wird derzeit von Gebietskirchen rund um den Globus für Zentralgottesdienste genutzt.
Federführend bei diesem weltweiten Oster-Gottesdienst ist der Bischoff Verlag in Deutschland, der neben der Satellitenübertragung seit Jahren auch Telefonübertragungen sowie das Internet-Streaming per IPTV anbietet. Die Gebietskirchen greifen im Zusammenspiel aber auch auf ihre bewährten Medienstrukturen zurück – bis hin zum eigenen Fernsehkanal NAC TV in Südafrika.
„Über die technischen Details zum Empfang des Oster-Gottesdienstes mit Stammapostel Jean-Luc Schneider werden wir rechtzeitig informieren“, schreibt Kirchensprecher Peter Johanning. Für ihn ist klar: „Vergleichbares hat es in der Geschichte der Neuapostolischen Kirche bislang nicht gegeben.“
Foto: Marcel Felde