Einssein – das ist mehr als die Einigkeit aus einer Übereinkunft. Doch dieser Einheit drohen immer wieder Gefahren: Neid, Angst, Aggression. Was lässt sich dagegen tun? Gegenmittel aus einem Stammapostel-Gottesdienst.
„Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, dass ihr einträchtig gesinnt seid untereinander, Christus Jesus gemäß, damit ihr einmütig mit ,einem‘ Munde Gott lobt, den Vater unseres Herrn Jesus Christus. Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.“ So lautete das Bibelwort aus Römer 15,5–7 im Gottesdienst mit Stammapostel Jean-Luc Schneider am 8. Januar 2017 in Berlin.
„Die Einheit der Gotteskinder basiert nicht auf lange Diskussionen und auf Kompromisse“, machte der Kirchenleiter deutlich. „Sondern sie entsteht aus dem Erkennen und dem Erfahren der Herrlichkeit Gottes.“ Das heiße aber nicht, dass es keine Verschiedenheiten mehr geben soll. „Die Gemeinde Christi bleibt mannigfaltig.“ Dennoch: „Aus Liebe heraus können wir eins sein, obwohl wir unterschiedlich sind.“
Andersartigkeit – Gottes Liebe gilt allen
Eine Gefahr für das Einssein sei, dass man sich an der Andersartigkeit anderer Menschen stoße. Das gelte es, sich bewusst zu machen, betonte der Stammapostel: „Gott liebt meinen Nächsten wie er ist, auch wenn er ganz anders ist als ich. Gott liebt ihn genauso, wie er mich liebt, auch wenn er ganz anders ist.“
Neid – Gottes Liebe hat ewige Maßstäbe
„Die irdischen Gaben sind sehr unterschiedlich verteilt.“ Da könne schnell Neid entstehen: „Ja, wieso ist der gesund und ich bin krank, wieso ist der reich und ich habe weniger?“ Allerdings: „Man kann die Liebe Gottes nicht an irdischen Maßstäben messen. – Er führt mich in die Gemeinschaft mit ihm. Dann ist dieses Glück so groß, dass das Irdische total an Wert verliert.“
Benachteiligung – Gottes Liebe ist unerschöpflich
„Wenn in einer Familie geerbt wird, dann ist die Einheit gefährdet, weil jeder befürchtet, dass er zu kurz kommt“, erläuterte Stammapostel Schneider. In der Familie Gottes müsse niemand die Sorge haben, benachteiligt zu werden: „Gott kann allen alles geben. Auch wenn er alles meinem Nächsten gibt, komme ich nicht zu kurz. Ich kann auch alles bekommen.“
Konkurrenz – Gnade ist kein Verdienst
„Unser Glaubenskampf ist kein Wettbewerb, wo einer gewinnt und der andere verliert. Wir können alle gewinnen. Es gibt keine Konkurrenz im Werke Gottes.“ Denn: „Das Heil, das Gott uns schenkt, ist ein Gnadengeschenk, wir können es nicht verdienen. – Die Werke, die ich tue, sind nur eine Antwort auf das Heil, das Gott mir geschenkt hat. So herum geht das.“
Schuldzuweisung – Nur die Reue zählt
„Es macht also keinen Sinn, den Nächsten anzuklagen, in der Hoffnung, unsere Schuld so zu verringern“, sagte der Kirchenleiter mit Blick auf die Gnade der Sündenvergebung: „Es kommt ja gar nicht auf die Größe meiner Schuld an. Es kommt auf meine Reue an, es kommt auf mein Verlangen nach Gnade an, es kommt auf meine Buße an.“
„Lasst uns den Gott der Liebe, den Gott der Geduld, den Gott des Trostes in der Gemeinde verherrlichen“, lautete das Fazit: „,Lass sie eins sein, wie du und ich eins sind‘, das ist der Wunsch unseres Herrn Jesus Christus, und dem wollen wir nachkommen.“