„human aktiv“ – viel Projekt, wenig Verwaltung
Auch nach dem Wechsel vom „Missionswerk“ zu „human aktiv“ bleiben die Spender treu. Das zeigt der erste Finanzbericht, den das noch junge Hilfswerk mit der langen Tradition veröffentlicht hat.
Von 7,4 auf 1,1 Millionen Euro? Solche Änderungen auf der Einnahmeseite lassen normalerweise alle Alarmglocken schrillen. Doch bei „human aktiv“, dem Hilfswerk der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland, ist genau das Programm.
Ausschließlich human aktiv
Bis Ende 2017 liefen die humanitären Aktivitäten der Gebietskirche unter dem Dach des „Missionswerkes“. Dessen Hauptzweck war allerdings der Aufbau von kirchlichen Strukturen zur Evangeliumsverkündigung und Seelsorge in den betreuten Gebieten, zum Beispiel in West- und Ostafrika. Das machte mehr als 80 Prozent des Aufwandes aus.
In den meisten der betreuten Länder ist die Neuapostolische Kirche mittlerweile rechtlich anerkannt. So kann sich das Hilfswerk jetzt auf den humanitären Teil seiner Aufgaben konzentrieren. Dazu hat sich die Einrichtung nicht nur einen neuen Namen, sondern auch eine neue Satzung gegeben. Jetzt liegt der erste Finanzbericht vor.
Mit und ohne Zweckbindung
Knapp 1,1 Millionen Euro an Spenden konnte „human aktiv“ demnach im Jahr 2018 verbuchen. Der kleinere Teil von rund 450.000 Euro wurde gezielt für ganz bestimmte Projekte gespendet, der größere Teil kam ohne Zweckbindung.
Auffällig auf der Aufgabenseite: Die Ausgaben für Spontanhilfen in Notfällen und bei Katastrophen lag deutlich unter typischen Vorjahren. Am Jahresende blieben aus den Einnahmen rund 244.000 Euro übrig, die satzungsgemäß fürs Folgejahr vorgesehen sind.
National und international
Gut 266.000 Euro flossen 2018 in Projekte in den betreuten Ländern. Dazu gehören die Gesundheitsaufklärung Guinea, das Schulprojekt in Äthiopien, das Projekt „Wasser ist Leben“ in Westafrika und das Waisenhaus Kamerun ebenso wie Bildungsprojekte mit Schulbau in Westafrika, die Hungerhilfe Süd-Sudan, die Nahrungsmittelhilfe „Hungry + Needy“ in Westafrika, das Brunnenbauprojekt in Kamerun sowie die Katastrophenhilfe in Djibouti und Indonesien.
Gut 555.000 Euro gingen an Projekte im deutschen Inland: für den Jahresschwerpunkt „Kinder suchtkranker Eltern“, an Kinder- und Jugendfreizeiten, an Benefizveranstaltungen, an die Aktion Tafelladen und weitere Essensangebote für Bedürftige, an die Suchtberatung und die Flüchtlingshilfe sowie vor allem in die Spontanhilfe.
Interessant auf der Ausgabenseite: Der Anteil der Verwaltungskosten fällt mit rund einem Prozent außerordentlich gering aus. Zumal gut Zweidrittel der 9234 Euro auch noch auf externe Dienstleistungen entfallen. Aber auch das hat Methode bei „human aktiv“: Die Spenden sollen möglichst komplett an die Bedürftigen gehen.