Das Radio einschalten und einen Glaubensimpuls empfangen – das können Glaubensgeschwister in Süddeutschland auf zwei Sendern. Zum Welttag des Radios führt eine der Redakteurinnen der Rundfunksendung durch ihren Arbeitsalltag.
Am Anfang erklingt das Lied „Wohl mir, dass ich Jesum habe“ So beginnen die Sendungen der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland seit dem 17. Januar 2010 im bayerischen Radiosender Bayern 2. Damals begrüßte Stammapostel Wilhelm Leber die Zuhörenden an den Radios. Fast 14 Jahre später begrüßt Bezirksapostel Michael Ehrich die Zuhörerschaft. Mit „Kirchenpräsident“ stellt ihn Moderatorin Friederike Gottschalk vor, denn viele Radiohörer können mit „neuapostolischen“ Begriffen nicht so viel anfangen.
Ein Gruß zum neuen Jahr aus dem Radio
Bezirksapostel Michael Ehrich spricht über die Höhepunkte des vergangenen Jahres und über die Veranstaltungen, die das Jahr 2024 mit sich bringt. Dann geht er auf das Jahresmotto für 2024 ein: „Beten wirkt“. „Gerade in der Aufgabe als Seelsorger hat man natürlich manchmal eine besondere Notwendigkeit, einen Draht zum lieben Gott herzustellen“, sagt er. „Und das Gebet wird ja auch hier und da als das Atmen der Seele bezeichnet.“
Nach dem Interview mit dem Kirchenpräsidenten der Gebietskirche Süddeutschland spielt ein neuapostolisches Orchester eine Überleitung zu einem Text, über die unsichere Zeit, in der sich viele Zuhörer gerade befinden.
Die Kirche stellt sich vor
Das Radioteam aus acht Personen trifft sich zweimal im Jahr, um die Beiträge zu planen. „Da schauen wir uns an, was sich vielleicht eignen würde, welche Veranstaltungen bevorstehen, welche Personen etwas Spannendes erzählen können“, erklärt Friederike Gottschalk, die hauptamtlich bei der Kirche arbeitet und die nac.today-Leser in ihren Radio-Alltag mitnimmt. „Im Jahresplan geben wir die grobe Richtung vor. Gleichzeitig bleiben wir aber flexibel, um aktuelle Themen bringen zu können.“
„Wenn ich ein Porträt über einen Glaubensbruder oder eine Glaubensschwester mache, dann treffen wir uns via Zoom und reden miteinander“, beschreibt sie. Ihr Gesprächspartner nimmt sich auf und schickt das Tonmaterial zu. Oder sie ist vor Ort bei einer Veranstaltung, um dort Töne einzufangen. Das muss dann zusammengeschnitten werden. Heraus kommt ein Beitrag, der etwa sechs Minuten dauert. Die ganze Sendung ist auf 15 Minuten angelegt. Friederike Gottschalk verbindet dann zwei solcher Bausteine und schreibt eine Moderation dazu. Wenn Annika Metz, die Leiterin des Rundfunkteams, die Freigabe erteilt hat, werden die Texte eingesprochen. Die Technik stellt der Bayerische Rundfunk.
„Ziel der Sendung ist es, zu zeigen, wer wir sind, woran wir glauben, was wir tun, wofür wir stehen und was uns bewegt“, erklärt Friederike Gottschalk. Das versucht das Team mit Themen wie Personenporträts – beispielsweise über eine neuapostolische Christin mit ihrer Erfahrung als Flüchtlingskind –, Hilfsprojekte von human aktiv, Projekte mit anderen Kirchen und anderen Religionsvertretern, außergewöhnliche Musikprojekte oder Gemeindeaktivitäten und Projekte der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland, wie das Glaubensleben in betreuten Ländern. Die sogenannte Magazinsendung stellt die Kirche vor und ihre Mitglieder.
Kurze Beiträge im Nachbarbundesland
Seit 2015 kann man auch im Radiosender SWR1 sonntagmorgens einen Beitrag der neuapostolischen Kirche Süddeutschland hören. Der ist allerdings ganz anders gedacht. „Das ist eine reine Verkündigungssendung von zweieinhalb Minuten“, erklärt Friederike Gottschalk. „Es gibt fünf Autoren, die ihre Gedanken zu einem bestimmten christlichen Thema äußern.“ Ziel ist es, die Zuhörer am Sonntagmorgen abzuholen und ihnen einen schönen Gedanken oder Impuls für den Tag oder die kommende Zeit mitzugeben.
Zwei bis drei Arbeitstage stecken in jedem Beitrag auf Bayern 2. Das ist ein großer Aufwand, aber: „Es ist eine Arbeit, die unglaublich Spaß macht und bereichernd ist“, sagt Friederike Gottschalk. Auch für die Glaubensgeschwister, die am Sonntagmorgen beim Frühstücken oder wenn sie in die Kirche fahren sich schon mal mit dem Glauben und der Kirche beschäftigen können.