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Johann R. Kitching jun. – ein mutiger Kämpfer mit Vision

Juli 23, 2015

Author: Peter Johanning

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Einheit in der Vielfalt – das war eines seiner großen Themen. Und darin besteht auch das Vermächtnis seiner jahrzehntelangen Arbeit für die Neuapostolische Kirche: die Formulierung der „Vision und Mission“, dem gemeinsamen Leitbild der weltweiten Kirchen. Heute wäre Bezirksapostel Johann Rissik Kitching jun. 65 Jahre alt geworden.

Mittwoch, 7. März 2012, 14 Uhr: Der gerade erst in den Ruhestand verabschiedete Bezirksapostel Johann R. Kitching ertrinkt beim Angeln in der Buffelsbai, Südafrika. Der damalige Stammapostel Wilhelm Leber zeigte sich entsetzt und sehr traurig. „Wir werden Bezirksapostel Kitching in guter Erinnerung behalten. Er war freundlich gegenüber den Menschen und unser Freund.“ Er sei ein strategischer Denker gewesen, habe diese Eigenschaft in internationale Projektgruppen eingebracht und damit dort entscheidende Impulse gesetzt.

Mit Weitblick und Ausdauer

Seine nachhaltigste Hinterlassenschaft in diesem Bereich ist die „Vision und Mission der Neuapostolischen Kirche“, die 2007 veröffentlicht wurde. Das Grund-Statement beschreibt die Praxis des kirchlichen Lebens: Wie soll die Neuapostolische Kirche aussehen? Was ist Zielvorstellung? Welchen Zweck verfolgt die Kirche?

Die Neuapostolische Kirche verdankt Johann R. Kitching den Text der „Vision und Mission“. Er war derjenige, der mit Weitblick und Ausdauer in etlichen Workshops in der internationalen Bezirksapostelversammlung diese wichtigen Sätze herausfilterte und schließlich zur Abstimmung stellte.

Zielvorstellung für die Kirche

Heute ist die „Vision und Mission“ fester Bestandteil des neuapostolischen Selbstverständnisses und stellt die Einleitung zum weltweit geltenden Katechismus dar. Der Text lautet:

  • Vision: Eine Kirche, in der sich Menschen wohl fühlen und – vom Heiligen Geist und der Liebe zu Gott erfüllt – ihr Leben nach dem Evangelium Jesu Christi ausrichten und sich so auf sein Wiederkommen und das ewige Leben vorbereiten.
  • Mission: Zu allen Menschen hingehen, um sie das Evangelium Jesu Christi zu lehren und mit Wasser und Heiligem Geist zu taufen. Seelsorge leisten und eine herzliche Gemeinschaft pflegen, in der jeder die Liebe Gottes und die Freude erlebt, Ihm und anderen zu dienen.

Einheit in der Vielfalt

Die Formulierung dieses Leitbildes bedeutet für den Bezirksapostel den Höhepunkt seines Wirkens in einem Themenbereich, der ihn immer wieder umtrieb und über den er gleich mehrfach in den Kirchenmedien schrieb: Einssein, oder auch Harmonie, in der Vielfalt.

„Wie ist es möglich, eine Kirche zu führen, die aus so vielen Nationen besteht und all die Unterschiede in sich vereinigt“, fragte Johann R. Kitching zum Beispiel in der Ausgabe 10/2005 der Zeitschrift „Unsere Familie“. Seine Antworten in Kurzform: die Vielfalt zur Kenntnis nehmen und rücksichtsvoll reagieren, die einende Kraft des Evangeliums durch das Denken und Handeln im Sinne Jesu suchen und auch das Apostolat als Bindeglied anzuerkennen.

23 Jahre lang Bezirksapostel

Johann R. Kitching jun. wurde am 23. Juli 1950 in Parow, Südafrika, eine Stadt in der Provinz Westkap geboren. Als sein Vater Bezirksältester wurde, zog die Familie in den Bezirk Claremont um. Die Zentralgemeinde musste 1979 wegen ihrer Größe aufgeteilt werden und Johann R. Kitching jun . wurde Vorsteher der neu gegründeten Gemeinde Southfield. Am 2. Oktober 1988 empfing er durch Stammapostel Richard Fehr das Amt des Bezirksapostels. Er war 23 Jahre lang oberster Repräsentant der Kirche in South East Africa und zuletzt der dienstälteste Bezirksapostel.

„Bezirksapostel Kitching diente immer sehr gehaltvoll, erfrischend, ja sogar fesselnd“, schrieb Stammapostel Fehr in seinem Nachruf. „Er war auch der erste, der im Fernsehen auftrat und in kurzer Form unsere Kirche erklärte und anschließend einen Kurz-Gottesdienst hielt, der im ganzen Land verfolgt werden konnte. Er brachte konstruktive Gedanken ein, die die Führung und Leitung der Kirche betrafen, und war manchen in seinen Gedanken weit voraus.“

Juli 23, 2015

Author: Peter Johanning

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