Gott ist allmächtig, ewig, dreieinig. Dieser Glaube ist seit Jahrhunderten in Glaubensbekenntnissen ausführlich beschrieben. Auch der Glaube an das Wiederkommen Jesu Christi könne die Christen von heute einen.
In den Zeitschriften community und Unsere Familie erscheint in diesen Tagen ein Lehrschreiben von Stammapostel Jean-Luc Schneider über die Wiederkunft Christi. Zunächst hatte der internationale Kirchenleiter diese Gedanken im Kreis der Bezirksapostel vorgetragen; später dann allen 260.000 Amtsträgern der weltweiten Kirche über eine Sonderausgabe der Leitgedanken zugestellt.
Der Heilige Geist wirkt in der Kirche
„Christen haben den Glauben, dass der Heilige Geist in der Kirche gegenwärtig ist und in ihr wirkt (Katechismus in Fragen und Antworten (KNK-FA) 712)“, schreibt der Stammapostel und nennt drei Punkte, anhand derer die Wirksamkeit des Heiligen Geistes in der Kirche erkannt werden könne:
- Die Verheißung des Wiederkommens Jesu Christi wird wachgehalten (KNK-FA 203).
- Die Apostel, erfüllt vom Heiligen Geist, sind an der Arbeit, die Gläubigen auf die Wiederkunft Jesu Christi vorzubereiten (KNK-FA 433).
- Die geistgewirkte Predigt hat das Ziel, die Gemeinde auf das Kommen Jesu Christi auszurichten (KNK-FA 626).
Die Apostel wirken in den Gemeinden
Und wie kann im 21. Jahrhundert die Verheißung Gottes, seinen Sohn noch einmal zu senden, bei den Gläubigen konkret wachgehalten werden? Stammapostel Schneider sieht für das Apostelamt zwei wesentliche Möglichkeiten. Denn: „Die Apostel haben den Auftrag empfangen, die Heilige Versiegelung zu spenden, durch welche der Gläubige Gottes Erbe wird, und ihn dann im Blick auf die Wiederkunft Christi vorzubereiten.“ Die Apostel sollen – so der Aufruf des Stammapostels: die Liebe der Gläubigen vermehren und die Kirche zu einem Vorgeschmack des kommenden Reiches Gottes gestalten.
1. Aufgabe: die Liebe der Gläubigen vermehren
Eine große Herausforderung für alle, aber: „Durch die Heilige Versiegelung schenkt Gott dem Menschen Anteil an seinem Wesen, indem er ihm die Gabe seiner Liebe übermittelt (Römer 5,5). Aus dieser Liebe erwächst im Gläubigen der Wunsch, diese Liebe zu erwidern (1. Johannes 4,19)“, so der oberste Geistliche. Und diese Liebe könne in einem jedem vermehrt werden, indem die Apostel
- die Größe des Opfers Jesu aufzeigen,
- den Gläubigen ermöglichen, Anteil am Verdienst Christi zu erlangen,
- das Erbe ankündigen, das Gott bereithält und
- die Liebe Christi durch Fürsorge und Verständnis erkennen lassen.
Wenn der Gläubige diese Liebe Christi wahrhaftig erkennt, dann wünsche er sich auch, bei Jesus zu sein, so Stammapostel Schneider. Dieser Wunsch käme durch das tägliche Gebet „Komm, Herr Jesus“ zum Ausdruck. Als Zwischenfazit hält der Kirchenleiter fest: „Dank der Lehre der Apostel und dem würdigen Genuss des Heiligen Abendmahls, können die Gläubigen in Christus wachsen. Die Liebe Christi befähigt sie, Egoismus und Gleichgültigkeit zu überwinden und sich für andere zu öffnen“. Das mache sich ganz konkret bemerkbar: Die Gläubigen sorgen für den Nächsten, versuchen durch ihr Zeugnis ihre Mitmenschen mit Christus bekanntzumachen, beten um Erlösung für alle und bereiten sich auf das Reich des Friedens vor, in dem allen Menschen das Heil verkündigt wird.
2. Aufgabe: Die Kirche gestalten
„Unser Ziel ist es“, schreibt Stammapostel Schneider, „dass es jedem möglich wird zu erkennen, dass Jesus in seiner Kirche regiert.“ Die Gegenwart Jesu Christi könne dabei an folgenden Zeichen erkannt werden:
- Mit der Hilfe Jesu können wir es schaffen, unser Verhältnis zum Nächsten christlich zu gestalten.
- Die Ankläger können schweigen, denn man spricht nicht mehr über die Fehler, die Jesus bereits vergeben hat.
- Die Diskussionen darüber, wer der Größte ist, enden; jeder ist bereit, dem anderen zu dienen.
- Die Einheit in Christus wird wichtiger als die menschlichen Unterschiede.
- Die Sorge um das Geistliche wird nicht mehr verdrängt durch die materiellen Dinge.
Und für die Amtsträger komme noch eine Aufgabe hinzu, schreibt der Kirchenleiter: „Uns zu heiligen
durch das Gebet, durch Bibellesen und Nachsinnen über die Inhalte, damit die Gottesdienste, die wir durchführen, für die Gläubigen wahrhaftige Begegnungen mit Jesus sind.“
Stammapostel Schneider fasst zusammen: „Die Wiederkunft Jesu ist die Vollendung unserer Existenz – Gottes Gnade ermöglicht es uns dann, das zu sein, wozu er uns geschaffen hat. Die Wiederkunft Christi ist ein göttliches Eingreifen, begründet in der Liebe Gottes zu allen Menschen.“
Hintergrund: Maranatha – der aramäische Gebetsruf aus frühchristlicher Zeit bedeutet in Verbindung mit Offenbarung 22,20: „Unser Herr, komm!“ Er bezeugt als Ruf nach dem Kommen des erhöhten Herrn zur Parusie deren gespannte Naherwartung (Herder, Lexikon für Theologie und Kirche).
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