Hilfsbereitschaften nach Noten, ein neues Gesangbuch zwischen Tradition und Moderne sowie ein Konzert, das von Krieg, Flucht und Gastfreundschaft erzählt: Was Musik leisten kann, dass lässt immer wieder aufhorchen.
Ein ganz besonderes Konzert
Ein Konzert mit bewegtem und bewegendem Hintergrund war am 8. September in Neckarsteinach-Darsberg zu erleben. Zwei Jahre hatte Andrii Rusanov fleißig Klavierspielen gelernt, als in seinem Heimatland Ukraine der Krieg ausbrach und er Anfang März mit seiner Mutter und seiner Schwester nach Deutschland fliehen musste. Die drei waren froh, eine gute Unterkunft in Neckarsteinach-Darsberg gefunden zu haben. Doch hier gab es kein Klavier, auf dem Andrii hätte üben können.
Zum Glück war eine Neuapostolische Kirche mit einem Klavier in der Nähe, auf dem Andrii spielen durfte. Dabei waren immer wieder zufällig Gemeindemitglieder anwesend, die sich ziemlich begeistert zeigten. Deshalb wurde für den 8. September ein Klavierkonzert organisiert. Rund 80 Zuhörer lauschten gebannt den Stücken von Frédéric Chopin, Ludwig van Beethoven, Sergej Rachmaninow und Nikolai Rimski-Korsakow. Zwischendurch erzählte Andriis Mutter von ihrem Leben vor dem Krieg und wie es sich seitdem verändert hat.
Neues Gesangbuch für Mosambik
Mit einem großen Konzert hat die Neuapostolische Kirche Mosambik ihr neues Gesangbuch eingeführt. Am 17. September präsentierte Bezirksapostel John Kriel die portugiesische Liedersammlung in Maputo. Bereits 2010 hatte das Projekt begonnen. Die 359 Lieder sind größtenteils auf Portugiesisch, der am meisten gesprochenen Sprachen des Landes, aber auch in den fünf lokalen Sprachen eMacua, eChuabo, Chichewa, Changana und Sena. Sowohl traditionelle als auch neu komponierte Lieder sind in dem Gesangbuch enthalten.
Musik von Jung bis Alt
In Lagos, Owerri und Uyo in Nigeria kamen junge Leute zusammen, in Reutlingen-West (Deutschland) trafen sich Glaubensgeschwister der älteren Generation – jeweils, um gemeinsam Musik zu machen. Vom 1. August bis 1. September trafen sich in Nigeria insgesamt 82 Instrumentalisten und über 800 Chorsänger zu einem Musikcamp an den verschiedenen Orten. Das hatte die Musikabteilung unter Apostel Oscar Kabang Nwanza organisiert, um die Musiker und Verantwortlichen zu schulen.
Dasselbe hatten die rund 35 Senioren aus dem Bezirk Reutlingen vor. Zu ihrer großen Freude kam auch Bischof Matthias Grauer, um vorher mit ihnen zu beten. Danach ließ er die Sänger aber ihre erste Chorprobe seit der Corona-Pandemie genießen. Später saßen sie noch bei Kaffee und Kuchen zusammen.
Menschen helfen mit Musik
Zahlreiche Besucher strömten am 25. September zum Benefizkonzert des Orchesters Niederrhein in die Klosterkirche Kamp-Lint (Deutschland). Viele weitere Zuhörer verfolgten die Live-Übertragung des Konzerts. Der Eintritt war frei, doch das Orchester bat um Spenden für die „Königskinder“ des Christuszentrums in Wesel und das neuapostolische Hilfswerk NAK-karitativ. Dafür zeigten das Orchester sowie ein ökumenischer Kinder- und Jugendchor ihr Können. Belohnt wurde das Ganze mit rund 2000 Euro Spenden.
Noch immer bewegt vom Motto #jugendbewegt der Gebietskirche Westdeutschland plante deren Jugend-Konzertchor für 2022 ein Benefizkonzert. Der Chor war froh, nach der Corona-Pandemie endlich wieder singen zu können. Zum zehnjährigen Jubiläum des Chores traten die Sänger in Wuppertal auf. Zwei Stunden dauerte das Programm aus klassischer und populärer Musik in der schönen Kulisse der Historischen Stadthalle in Wuppertal. Mehr als 1000 Besucher beeindruckte der Chor mit A-capella-Gesang und Chorgesang zu Orgel- und Klavierbegleitung. Auch ein Schlagzeug und ein Cello kamen zum Einsatz. Dass es gut beim Publikum angekommen sein muss, zeigte die große Spendensumme von über 16.000 Euro. Das Geld wird in ein Projekt in Guinea-Bissau fließen, dort entsteht ein Zentrum für junge Menschen mit Sportmöglichkeiten, Räume für das Zusammensein und Fortbildungen sowie sanitäre Einrichtungen.