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Näher, noch näher: Vom Tempel zur Heilung 

31 01 2025

Author: Andreas Rother

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„Hinwendung“ lautet der gemeinsame Nenner der Gottesdienste im Monat Februar: Wie Gott sich den Menschen zuneigt, der Mensch sich Gott zukehrt und der Mensch sich den Menschen zuwendet.

Gemeinschaft, die Heil bringt

Das Lukas-Evangelium berichtet, dass Maria und Josef das Kind Jesus nach der Geburt in den Tempel brachten. Damit folgten sie den mosaischen Gesetzen: Der Erstgeborene war als Zeichen der Zugehörigkeit Gottes dem Herrn zu übergeben. Doch hinter dieser eher formalen Handlung verbirgt sich eine tiefere Bedeutung, die auch heute den Gläubigen viel zu sagen hat über die eigene Beziehung zu Gott.

Damit befasst sich der erste Sonntagsgottesdienst im Februar. Es geht um die Frage nach dem Tempel, nach der Reinigung und nach der Gemeinschaft – und zwar nicht nur mit Gott. Vor allem geht es darum, welche Bedeutung der Gottesdienst für die Gläubigen hat.

Glaube, der sich zeigt

Mit Pauken, Zithern und Harfen soll Gott gelobt und gepriesen werden. So will es der Psalmist. Doch dieser Gesang ist mehr als Ausdruck der Dankbarkeit, er ist Bekenntnis eines hoffnungsfrohen Glaubens und eines innigen Vertrauens. Wie die Loblieder heutzutage klingen, damit beschäftigt sich der zweite Sonntag im Monat.

Grund zum Loben gibt es reichlich: die Erwählung zu seinem Volk, das Opfer Jesu Christi und die Einsetzung des Apostolats. Die Möglichkeiten, darauf zu antworten, sind ebenfalls vielfältig: sich Gottes Willen ausrichten, dem Nächsten in Liebe begegnen und auch im Leid das Vertrauen nicht verlieren.

Gebote, die näher bringen

Du sollst nicht dieses und Du sollst nicht jenes: Die Gebote Gottes klingen erst einmal streng und unerbittlich. Doch es steht eine sanfte Kraft dahinter. Darauf lenkt der dritte Februar-Sonntag die Blicke.

Jesus selbst fasst das ganze mosaische Gesetz im Gebot der Gottes- und der Nächstenliebe zusammen. Allein diese Liebe ist die Grundlage für das richtige Verhältnis zu Gott und zum Nächsten. Nur wer Gott liebt und seinem Nächsten in Liebe begegnet, lebt in wahrer Nachfolge Christi. Es geht nicht nur um äußere Rituale, sondern um die innere Haltung, die sich aber in Taten zeigt.

Die Gnade, die grenzenlos ist

Jesus heilt. Immer wieder zeigte er in seinem Erdenleben sein Erbarmen und seine Bereitschaft, allen zu helfen, die zu ihm kommen. Ob in Dörfern, Städten oder auf Märkten, wo auch immer Jesus hingeht, begegnete er den Menschen und bot ihnen seine heilende Nähe an. Dass das nicht auf damals beschränkt ist und auch über das Diesseits hinausgeht, das beleuchtet der vierte Sonntag des Monats. Auch die Verstorbenen sind Christus nicht fern, sondern ihm nahe – denn er will, dass alle Menschen das Heil erfahren. Durch den Gottesdienst, das Verkünden des Evangeliums und die Feier der Sakramente wird das Heil für alle zugänglich gemacht – sowohl für die Lebenden als auch für die Verstorbenen.


Foto: Jezper – stock.adobe.com

31 01 2025

Author: Andreas Rother

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