Selbst in der Corona-Pandemie sind die Nöte anderer Menschen nicht vergessen. Das zeigt der Jahresbericht 2020 von „NAK Humanitas“. Die Spender haben das Hilfswerk auch in schwierigen Zeiten nicht im Stich gelassen.
„Hinter uns liegt ein Jahr, geprägt von Covid-19“, schreibt Apostel Thomas Deubel im Vorwort des Jahresberichts 2020 von NAK-Humanitas. „Die Pandemie war omnipräsent, beeinflusste unseren Alltag und das Zusammenleben.“ Apostel Deubel ist der neue Präsident der Stiftung. Nach dem Heimgang von Bezirksapostel i.R. Markus Fehlbaum hat er zum 1. September diese Aufgabe übernommen.
Woher kommt das Geld?
Trotz der Pandemie bekam die Stiftung der Neuapostolischen Kirche Schweiz mehr Spenden als im Jahr zuvor. Rund 1,7 Millionen Schweizer Franken flossen an NAK-Humanitas. Das sind umgerechnet ungefähr 1,6 Millionen Euro beziehungsweise über 1,8 Millionen US-Dollar. Knapp 126.000 Franken davon waren Spenden mit Zweckbindung. Damit finanzieren die Spender zumeist Patenschaften oder unterstützten gezielt die Kindertagesstätten, die NAK-Humanitas betreibt.
Wohin geht das Geld?
Für den administrativen Aufwand gab die Stiftung rund 125.000 Franken aus. Der Großteil der Einnahmen floss hingegen in Projekte. Ein Überschuss von über 260.000 Franken wurde zurückgelegt, so dass nun rund sechs Millionen Schweizer Franken für das laufende Geschäft und für Notfälle bereitliegen.
Wo verschärfte Corona die Not?
Wegen Covid-19 war vielerorts Hilfe gefragt. Die Stiftung unterstützte viele Projekte, die direkt oder indirekt mit der Pandemie zu tun hatten. Dazu gehörten die folgenden Beispiele.
In der Schweiz war das zum Beispiel mit 20.000 Franken die Aufrüstung des sogenannten Pfuusbus. Das ist eine Notschlafstätte für Obdachlose. „Mit der Erweiterung um ein großes Zelt, eine Dusche und einen Isolationscontainer für Gäste mit Krankheitssymptomen wurde der Pfuusbus Covid-konform und bietet nun mindestens 30 Obdachlosen neben Mahlzeiten, Gesprächen und Gemeinschaft umfassenden Schutz für die Nacht“, schreibt die Stiftung im Jahresbericht.
Im Ausland setzte sich die Stiftung beispielswese in Kenia dafür ein, dass von der Pandemie betroffene Familien unterstützt wurden. Den Verein School & Work Aid unterstützte NAK-Humanitas mit 5.000 Franken. Damit kamen Covid-Notfallpakete mit Grundnahrungsmitteln und Hygieneartikeln zu insgesamt 150 bedürftigen Familien.
Im Flüchtlingslager Idlib (Syrien) bereiteten Teams von „Ärzte ohne Grenzen“ Maßnahmen für den Fall eines möglichen Ausbruchs von Covid-19 vor. NAK-Humanitas unterstützte diese Vorsorge mit 20.000 Franken.
Wo brauchte es außerdem Hilfe?
Aber auch die vielen Krisen abseits der Pandemie übersah die Stiftung im Jahr 2020 nicht. Helfen konnte die Stiftung bei den folgenden Beispielen.
In der Schweiz bedachte NAK-Humanitas beispielsweise das Projekt „Entlastung und Förderangebote“ von visoparents mit 10.000 Franken. Das Projekt unterstützt Familien von mehrfach- und schwerstbehinderten Kindern.
Nachdem ein Taifun ein Schulgebäude in Bugtong (Philippinen) zerstört hatte, half NAK-Humanitas mit 30.000 Franken dem Hilfswerk NAC SEA Relief beim Wiederaufbau der Schule.
Um die Kindertagesstätte von NAK-Humanitas und die angrenzenden Liegenschaften mit Wasser zu versorge, spendete die Stiftung der Gemeinde Răzeni (Moldawien) 150.000 Franken, die Hälfte des benötigten Geldes, für den Bau eines Wasserturms, der noch im Berichtsjahr in Betrieb genommen werden konnte.
„Ein großes Vergelt’s Gott im Namen der vielen Menschen, für die er sich in all den Jahren unermüdlich und mit viel Herzblut eingesetzt hat“, bedankt sich Stiftungspräsident Deubel im Vorwort beim verstorbenen Stiftungspräsident Markus Fehlbaum. Er hofft auch weiter auf Unterstützung der Spender, „damit wir auch künftig die Lebenssituation benachteiligter Menschen im In- und Ausland verbessern und ihnen eine Perspektive geben können.“