Das weitreichendste Medium der Neuapostolischen Kirche ist eher klein: Gedruckt ist es maximal A5 groß. Aber es erscheint auch als Hör- und Jahrbuch: die „Leitgedanken für Geistliche“. Damit die entstehen können, haben sich die Autoren kürzlich getroffen.
10. Juni 2024 in einem flughafennahen Hotel in New York (USA), 9.30 Uhr: Die persönlichen Gespräche der Bezirksapostel Michael Deppner und John Schnabel mit Bezirksapostel in Ruhe Leonard Kolb, den Bezirksapostelhelfern Frank Dzur und Robert Nsamba sowie den Aposteln Bradley Bourne, David Heynes, Arnaud Martig, Gerome Mintoor, Samuel Tansahtikno und Fred Wolf kommen langsam zur Ruhe.
Apostel Jürgen Loy, Leiter der Arbeitsgruppe Leitgedanken (AG Leitgedanken), begrüßt seine Kollegen. Sie alle sind vom Stammapostel als Autoren berufen, je zwei bis drei Artikel pro Jahr zu schreiben. Er erinnert daran, wie wichtig die Leitgedanken für die Gottesdienstleitenden sind und dass sie damit als ein Werkzeug für die Einheit der Kirche wirken.
Passgenaues Programm
Einmal im Jahr kommen jeweils die deutschsprachigen und die englischsprachigen Autoren der Leitgedanken zu einem Workshop zusammen. Das mehrtägige Zusammensein dient dem persönlichen Austausch und der Fortbildung.
Auch Evangelist Dr. Reinhard Kiefer ist dabei. Als Theologe hält er regelmäßig Vorträge; auch als Mitglied der AG Leitgedanken im Autorenkreis. Bei der Themenwahl kommen aktuelle Themen zur Sprache wie auch Themen, zu denen die Autoren Fragen gestellt haben.
Zunächst wird der Themenkalender für das Jahr 2025 vorgestellt. Apostel Loy und Priester Oliver Rütten von der AG Leitgedanken erklären, wie die Themenreihen der Leitgedanken mit dem Kirchenjahr korrespondieren.
Drei Gruppen – drei Texte
Jeweils nach der Mittagspause werden die Apostel an diesem dreitägigen Workshop in eine Gruppenarbeit geschickt. Sie erhalten eine Beitragsanforderung, wie sie sie sonst per E-Mail erhalten und erstellen gemeinsam einen Leitgedanken-Artikel: unterstützt durch einen erweiterten Kontext, der eine biblische Erklärung und eine theologische Bedeutung beinhaltet, und aufgrund von vorgegebener Themenreihe, Schwerpunkt und Bibelwort.
Nun sitzen die Autoren aber nicht allein vor dem leeren Bildschirm, sondern in einer Gruppe à drei bis vier Apostel – was die Sache nicht unbedingt einfacher macht. Gemeinsam erstellen sie die Gliederung, die sie im Plenum vorstellen, und schreiben in einer weiteren Gruppenarbeit den Text. „Das hat gut geklappt“, freuen sich die Mitglieder der Arbeitsgruppe. „Es sind wirklich gute Artikel dabei herausgekommen, die wir für die ersten Ausgaben der Leitgedanken 2025 verwenden können.“
Tief in die Bibel einsteigen
Ein Vortrag von Evangelist Kiefer widmet sich dem Handwerkszeug, welches die Apostel für ihre Texte bekommen: die erweiterten Kontexte. Er erklärt, wie diese von den Autoren als Hilfestellung beim Schreiben verwendet werden können.
Außerdem hat der Theologe fachliche Vorträge im Gepäck. Im Plenum beschäftigen sich die Apostel am Dienstagnachmittag mit zwei Themen aus dem Römerbrief: Israel und Staat und Obrigkeit. Apostel Loy referiert dabei zu dem aktuellen Thema Antisemitismus.
Vorfreude auf die Gottesdienste
Gestärkt für weitere Leitgedanken-Artikel kehren die Apostel ab Mittwochnachmittag wieder in ihre Arbeitsbereiche zurück. Davon profitieren nicht zuletzt die Gläubigen. Denn wenn die Leitgedanken gut und international verständlich geschrieben sind, dann haben die Predigenden in der Gemeinde eine gute Grundlage.