Die Unterstützer des Hilfswerks „human aktiv“ spenden gezielter. Das geht aus dem Finanzbericht 2019 hervor, den die Einrichtung der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland unlängst veröffentlicht hat.
Rund 1,15 Millionen Euro hat „human aktiv“ im vergangenen Jahr an Spenden eingenommen. Gut 55 Prozent wurden für ganz bestimmte Projekte gespendet. Im Vorjahr waren es nur knapp 42 Prozent. Da machten die Spenden ohne Zweckbindung noch die größere Hälfte aus. Insgesamt kamen 2019 etwa 80.000 Euro mehr an Spenden herein als 2018.
Aufwand für Nothilfe steigt
Mehr als 430.000 Euro hat das deutsche Hilfswerk in Projekte im Ausland gesteckt. Diese Summe liegt rund 160.000 Euro über dem Vorjahr. Das hat vor allem mit akuten Notsituationen zu tun: So schlug die Katastrophenhilfe für die Opfer des Zyklons „Idai“ in Südostafrika mit 50.000 Euro zu Buche. Und die Hungerhilfe für den Südsudan lag mit 60.000 Euro doppelt so hoch wie im Vorjahr.
Fast verdoppelt hat sich mit knapp 93.000 Euro auch das Geld für den Schul- und Brunnenbau in Westafrika. Konstant weitergefördert wurden die Gesundheitsaufklärung in Guinea, die Projekte „Wasser ist Leben“ in Westafrika, Bildungsprojekte in Kenia und Lateinamerika, die Nahrungsmittelhilfe „Hungry+Needy“ für Westafrika, das Schulprojekt in Äthiopien, Brunnenbauprojekte in Kamerun sowie das Waisenhaus in Kamerun.
Konstant aktiv im Inland
Nur leicht unter dem Vorjahr lag mit 542.000 Euro der Gesamtbetrag für die humanitäre Hilfe im Inland. Rückläufig waren hier die Mittel für Kinder- und Jugendfreizeiten sowie Benefizveranstaltungen, die üblicherweise auf Antrag ausbezahlt werden.
Gut die Hälfte des Budgets entfällt auf die sogenannte Spontanhilfe, mit der die Gebietskirche Süddeutschland die verschiedensten Organisationen je nach aktuellem Bedarf fördert. Gleich dahinter rangiert der Jahresförderschwerpunkt „Familienentlastende Dienste“. Fünfstellige Summen gibt es zudem für die „Aktion Tafelladen“, für Kinder- und Jugendfreizeiten, für Benefizveranstaltungen sowie für das Essensangebot für Bedürftige.
Noch jung, aber mit Tradition
Verdoppelt hat sich 2019 gegenüber dem Vorjahr der Aufwand für die Administration. Das hat jedoch allein mit der Teilnahme am Internationalen Jugendtag zu tun. Ansonsten bleibt „human aktiv“ dem Ziel treu, möglichst viel Spendengelder in Projekte zu stecken, und landet mit den üblichen Verwaltungskosten bei einem Anteil von unter einem Prozent.
Es ist übrigens erst der zweite Finanzbericht des Hilfswerkes. Denn bis Ende 2017 liefen die humanitären Aktivitäten der Gebietskirche unter dem Dach des „Missionswerkes“, das 1993 als „Neuapostolisches Hilfswerk“ gegründet wurde. Hauptzweck war allerdings damals der Aufbau von kirchlichen Strukturen in den betreuten Gebieten, zum Beispiel in West- und Ostafrika. Das machte anfangs mehr als 80 Prozent des Aufwandes aus.
In den meisten der betreuten Länder ist die Neuapostolische Kirche mittlerweile rechtlich anerkannt. So kann sich das Hilfswerk jetzt auf den humanitären Teil seiner Aufgaben konzentrieren. Dazu hat sich die Einrichtung nicht nur den neuen Namen „human aktiv“, sondern auch eine neue Satzung gegeben.