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Zorn ist kein guter Berater. Das lehrt die Geschichte von Kain, der seinen Bruder Abel tötete. Was Selbstbeherrschung in solchen Situationen mit dem Jahresmotto zu tun hat, erklärt Bezirksapostel Rainer Storck (Westdeutschland) in seinem Spotlight.
Mit Christus dienen und regieren heißt auch, über sich selbst zu regieren. Dieses bedeutet unter anderem auch Selbstbeherrschung. Ich will einige wenige Punkte nennen, wo mangelnde Selbstbeherrschung zu fatalen Folgen geführt hat oder führen kann.
- Es gilt immer wieder, über seine Gedanken zu herrschen. Was bewegen wir in unserem Kopf? Was bewegen wir in unseren Herzen? Aus diesen Gedanken entstehen dann wiederrum Taten. Wir dürfen einfach nicht zulassen, dass jeder Gedanke, der uns anfliegt oder in Anspruch nimmt, sich dauerhaft in uns festsetzt. Mitunter können uns auch trübe Gedanken hemmen oder demotivieren. Der Gottesmann Sirach sagt dazu: „Gib deine Seele nicht der Traurigkeit hin, und betrübe dich nicht selbst mit deinen eigenen Gedanken.“ (Sirach 30,21) Auch die nachfolgenden Verse sprechen zur Sache.
- Im Jakobusbrief wird im dritten Kapitel von Vers 1 bis 12 über die Macht der Zunge gesprochen. Es ist sehr interessant, einmal nachzulesen was mit der Zunge, also unserem Wort, angerichtet wird, wenn wir nicht darüber herrschen. Ein Wort ist wie ein abgeschossener Pfeil. Wir können es nicht mehr zurückholen, es trifft unser Gegenüber und verfehlt seine Wirkung nicht. Ich habe es erlebt, dass ich sofort bemerkt habe, als ich ein Wort aussprach, dass es falsch war. Aber es war einfach zu spät. Oft konnte man sich mit seinem Nächsten aussöhnen oder das Missverständnis klären, aber hier und da blieben Wunden und Verletzungen zurück. Wir wollen uns bemühen, unsere Sprache und Wortwahl zu beherrschen.
- Kain hatte sich nicht mehr im Griff. Er ärgerte sich so sehr, dass das Opfer seines Bruders Abel angenommen wurde und seines nicht, dass er Abel auf das Feld lockte und ihn dort erschlug. Die Warnung Gottes hat er völlig missachtet. „Ist’s nicht so: Wenn du fromm bist, so kannst du frei den Blick erheben. Bist du aber nicht fromm, so lauert die Sünde vor der Tür, und nach dir hat sie Verlangen; du aber herrsche über sie.“ (1. Mose 4,7) Kain war aufgrund seines Zorns nicht in der Lage, über die Sünde zu herrschen. Zorn ist kein guter Berater!
Verbessern können wir uns in diesen Dingen, indem wir uns an Jesus Christus orientieren und er in uns regiert.