Die Neuapostolische Kirche in Südamerika wächst zusammen: 2019 fusionieren zwei eigenständige Bezirksapostelbereiche dort zu einer neuen Einheit. Das haben die Kirchenleiter in diesen Tagen bekanntgegeben.
Hintergrund ist die Ruhesetzung von Bezirksapostel Raúl Eduardo Montes de Oca, der Ende 2018 das 65. Lebensjahr vollendet und voraussichtlich Mitte 2019 in den Ruhestand geht. Sein Arbeitsbereich – Brasilien und Bolivien – soll dann von Bezirksapostel Enrique Eduardo Minio (57) mitbetreut werden. Dieser ist bislang für Argentinien, Chile, Paraguay und Uruguay zuständig.
Bekanntmachung per Rundschreiben
Das hat Stammapostel Jean-Luc Schneider zusammen mit den Bezirksaposteln so beschlossen. Bekanntgemacht wurde die Fusion an den vergangenen beiden Wochenenden – mit der Verlesung von Rundschreiben in den Gemeinden beider Bezirksapostelbereiche.
Bezirksapostel Minio übernimmt „diese zukünftige Verantwortung mit heiliger Gottesfurcht, in dem Vorhaben jeder anvertrauten Seele im Sinn der Evangeliums Christi zu dienen“, heißt es in seinem Zirkular. Er vertraut „voll und ganz darauf, dass unser himmlischer Vater seinen Segen auf diesen Beschluss legen wird.“
Und Bezirksapostel Montes de Oca schreibt: „Ich vertraue darauf, dass alle Geschwister und Amtsträger dem neuen Bezirksapostel und seinen Mitarbeitern von dem Moment an, in dem diese Zusammenlegung von beiden Gebieten abgeschlossen ist, die gleiche Liebe und Unterstützung bei allen Aufgaben anbieten, mit denen sie mich im Laufe meiner Tätigkeit geehrt haben.“
Vorbereitung mit viel Vorlauf
„Wir arbeiten mit Bezirksapostel Minio sehr eng und freundschaftlich zusammen“, beschreibt sein Amtskollege Montes de Oca auf Anfrage von nac.today die Vorbereitung zu Kirchenfusion. „Wir haben den Prozess der Integration der beiden Bereiche mit genügend Zeit gestartet.“ Weit gediehen ist zum Beispiel ein Reiseplan zum Kennenlernen des neuen Arbeitsbereiches. Unterwegs sein wird aber nicht nur Bezirksapostel Minio, sondern auch zwei Apostel übernehmen neue Aufgaben.
Die beiden Amtsträger aus Argentinien und Uruguay betreuen künftig die Bezirke in Brasilien und Bolivien, um die sich Bezirksapostel Montes de Oca bislang direkt gekümmert hat. „Die Tatsache, dass die Brüder, die in Brasilien mitarbeiten werden, die portugiesische Sprache sprechen, wird die Arbeit erleichtern“, sagt der scheidende Kirchenleiter. Und auch Bolivien werde von der neuen Aufteilung profitieren. „Die gleiche Sprache und die geografische Nähe werden eine große Hilfe sein.“
Getrennte Wege, gemeinsame Strecken
Bislang haben sich die beiden Arbeitsbereiche größtenteils getrennt voneinander entwickelt. Während die Geschichte der Neuapostolischen Kirche in Brasilien in den 1920er beginnt, reicht die Historie in Argentinien bis an die Jahrhundertwende zurück.
Doch es gibt auch gemeinsame Wegstrecken, wie etwa die Zeit unter Stammapostelhelfer Heinrich Franz Schlaphoff in den 1930er bis 1950er Jahren. Hier wie dort stärkte er die Gottesdienste in der Landessprache und unterstützte nachhaltig die Aufbauarbeit.
Die künftige Neuapostolische Kirche Südamerika umfasst Argentinien, Bolivien, Brasilen, Chile, Paraguay und Uruguay mit 720 Gemeinden und 5000 Amtsträgern. Die meisten anderen Länder auf dem Kontinent werden von den USA aus betreut.
Foto: Frank Schuldt