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Zum Advent: Raus aus der Komfortzone

Dezember 16, 2017

Author: Oliver Rütten

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Advent – das ist nicht nur die Zeit der bunten Lichter, angenehmen Gerüche und des ungeduldigen Wartens auf Weihnachten. Der Advent selbst fordert den Menschen heraus: „Ringe um Begegnungen mit Gott. Erlebe Gott im Dialog.“

Die persönliche Komfortzone zu verlassen, das meint nicht, auf gute Musik, auf Gespräche oder auf tagelanges, entspanntes Plätzchenbacken mit den Liebsten zu verzichten. Denn selbstverständlich ist es gut und wichtig, für Wünsche und Traditionen innerhalb der Familie Raum zu schaffen.

Advent ist mehr als Kerzenschein und Leckereien

Der Kern des Adventgeschehens ist aber ein anderer. Als es vor 2000 Jahren auf die Ankunft des Herrn zuging, kurz vor seiner Geburt, kurz vor seiner Wirksamkeit, da war es notwendig, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, sich vom Alltäglichen zu lösen, sich für das vielleicht Unbequeme zu entscheiden.

Wie die Menschen damals diese Wartezeit gestalteten? Manches lässt sich rekonstruieren, wenig Rühmliches taucht auf, wenn man die große Masse betrachtet. Vorbilder gab es aber auch damals schon. Solche, die es ernst meinten. Diejenigen, die etwas anders als andere gemacht haben. Und auch in der globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts ist es möglich.

Paradebeispiele zum Nachahmen

Simeon, der gottesfürchtige Mann in Jerusalem, der „vom Geist geführt in den Tempel“ kam (Lukas 2,27). Er hätte sicherlich auch anderes erledigen können; geschäftiges Treiben gab und gibt es zu allen Zeiten, Ausreden auch. Simeons Fokus galt jedoch der Begegnung mit dem Heiland. Diesem Wunsch ordnete er Alltägliches, möglicherweise sogar Lebenswichtiges, unter. Prioritäten setzen – das klappt auch heute noch. Jeden Tag eine persönliche Begegnung mit Gott suchen, ein Erlebnis haben … kein Unding!

Hannah, die Prophetin, „diente Gott mit Fasten und Beten Tag und Nacht“ (Lukas 2,37). Die Zeit des Wartens vertrödelte sie nicht mit unnützen Dingen. Sie redete mit Gott, blieb im Zwiegespräch, brach den Kontakt nicht ab und … Hannah fastete. Auch wenn Advent heute vielfach mit Stress gleichgesetzt wird: Zeit, um ein stilles, ausführliches Gespräch mit Gott zu führen – das funktioniert auch heute noch. Zeit, um einmal ganz bewusst nicht alles zu konsumieren – das kann auch wenige Tage vor Weihnachten 2017 gelingen.

Johannes der Täufer, nahm sich selbst zurück als er erklärte: „Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen“ (Johannes 3,30). Damit meinte der Wüsten-Prophet keinesfalls den Verzicht auf kalorienreiches Weihnachtsgebäck. Nicht seine Vorstellungen, sein Plan, seine Wünsche standen für Johannes im Vordergrund. Kurz vor Beginn der Lehrtätigkeit Jesu verwies er auf den Meister, auf Jesus und überzeugte damit viele seiner Mitbürger. Das ist auch heute noch möglich!

Advent – eine Zeit der Begegnung, des gesteigerten Austauschs mit Gott und einer eigenen, klaren Positionierung.

Foto: Kris Wiktor / fotolia.de

Dezember 16, 2017

Author: Oliver Rütten

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