Am kommenden Sonntag findet in den Gemeinden der Neuapostolischen Kirche der Entschlafenen-Sonntag statt. Sowohl das Gedenken an Verstorbene als auch das sakramentale Handeln im Entschlafenenbereich sind Inhalt.
Am nächsten Sonntag ist Entschlafenen-Sonntag: Wie erklärt die Neuapostolische Kirche eigentlich ihren Gottesdienst für Entschlafene? Wie kann man ausdrücken, was da geschieht, und zwar so, dass es jeder versteht? Zum Beispiel so – Gedanken aus dem Flyer „Entschlafenen-Sonntag“ der Neuapostolischen Kirche International:
Liebe Gäste, wir begrüßen Sie herzlich. Sie erleben heute einen Gottesdienst für Entschlafene in der Neuapostolischen Kirche. Vielleicht sind Sie das erste Mal bei uns zu Gast. Darum möchten wir Ihnen die Neuapostolische Kirche kurz vorstellen und unseren Jenseitsglauben sowie den Ablauf dieses Gottesdienstes erläutern. Wir wünschen Ihnen einen gesegneten Sonntag. Sie sind uns immer herzlich willkommen.
Jenseitsglaube und Zukunftshoffnung neuapostolischer Christen sind untrennbar verknüpft mit dem Glauben an die Auferstehung Jesu Christi. Das Wunder der Auferstehung und die Zusage seiner Wiederkunft sind Kernstücke des Evangeliums. Bei seiner Wiederkunft werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen. Zudem werden die Lebenden, die sich auf sein Kommen vorbereiten ließen, verwandelt. Gemeinsam werden sie bei Gott vereint in Ewigkeit leben. Darauf gründet unsere Zukunftshoffnung.
Damit eng verbunden ist der Glaube an ein Weiterleben nach dem Tode. Neuapostolische Christen beten für Verstorbene sowohl im täglichen Gebet wie auch in den Gottesdiensten. Da Jesus alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben ist, besitzen neuapostolische Christen die Glaubensüberzeugung, dass Jesus nicht nur auf Erden, sondern auch in der jenseitigen Welt Heil vermittelt. Zur Zeit der ersten Christen ließen sich einige für die Toten taufen (vgl. 1. Korinther 15,29).
Heute spenden Apostel an drei Sonntagen im Jahr den Entschlafenen die Sakramente Heilige Wassertaufe, Heilige Versiegelung und das Heilige Abendmahl. Diese werden stellvertretend von zwei Amtsträgern entgegengenommen. In den Gottesdiensten, die nicht von Aposteln gehalten werden, wird ein besonderes Gebet für die Entschlafenen gesprochen.
Den Flyer kann man hier als PDF downloaden.
Am letzten Sonntag wurden drei Apostel ordiniert: Fünf Apostel gingen in den Ruhestand, drei neue Apostel wurden ordiniert. In Europa ist das eher eine Seltenheit. Deshalb sprach Stammapostel Jean-Luc Schneider, der dazu nach Oberhausen (Deutschland) gekommen war, auch von einem „historischen Moment“ für die Gebietskirche Westdeutschland. Dimitrios Diniz, Stefan Pöschel und Thorsten Zisowski heißen die drei neuen Apostel. Die letzte Apostelordination in der Landeskirche Westdeutschland ist zehn Jahre her.
In seiner Ansprache vor der Ordination erinnerte der internationale Kirchenleiter an die drei wesentlichen Aufgaben eines Apostels: Zuallererst soll er die Botschaften Jesu Christi an die Menschen weitertragen. Sie heißen „Ich liebe dich, komm!“ und „Ich komme bald!“ und „Seid eins, wie der Vater und ich eins sind.“
Dann habe der Apostel innerhalb seines Bezirks auch die geistliche Führungsverantwortung. „Ihr tragt dafür Sorge, dass in eurem Arbeitsbereich das Evangelium in rechter Weise verkündigt wird und dafür, dass die Gemeinden und alle Glaubensgeschwister versorgt werden.“ Auch ihren Mitarbeitern solle es gutgehen: „Tröstet sie, macht ihnen Mut und dankt ihnen. Und vergesst nie das Loben.“
Dritte Aufgabe eines Apostels sei es, die Gemeinden vor Gott zu vertreten und sie vor dem Ankläger zu verteidigen, führte der Stammapostel weiter aus. Die Gläubigen mögen spüren, dass ihr Apostel Jesus Christus vertritt, der sie liebt.
Der Ruhestand der fünf Apostel wurde in einer Feierstunde am Vortrag eingeläutet. Ein deutschsprachiger Videobeitrag darüber steht in YouTube.
Foto: Oliver Rütten