Im Glauben standhaft sein, nicht nur heute und morgen, sondern das ganze Leben. Dazu ruft Bezirksapostel Rüdiger Krause (Nord- und Ostdeutschland) auf.
Im Neujahrsgottesdienst 2018 führte unser Stammapostel aus, dass sich Treue zu Christus darin zeige, dass wir seinem Beispiel folgen, beständig in der Liebe bleiben, ihm treu dienen und letztlich unsere Versprechen halten. Dies mag manchmal eine Herausforderung sein. Letztlich führt uns aber diese klare Glaubenshaltung an unser Glaubensziel.
Treue ist eine Tugend, die sich mit unserem Willen verbindet. Sie zeigt sich darin, das zu halten, was wir versprochen haben und auch den übernommenen Pflichten zu genügen. So hat Treue auch etwas mit Geduld zu tun. Wir wollen also geduldig an dem festhalten, was der Herr uns anvertraut hat.
Ich las von einer Persönlichkeit aus dem 18. Jahrhundert, Marie Durand, eine französische Protestantin (Hugenottin). Mit bereits 19 Jahren wurde sie aufgrund ihres reformiert-christlichen Glaubens inhaftiert. Mehrfach hatte man ihr angeboten, ihren Glauben zu widerrufen und dadurch die Freiheit zu erlangen. Diesem Angebot widerstand sie. Jahr für Jahr vermerkte man hinter ihrem Namen auf der Gefangenenliste: „Glaubensstand: unverändert!“ Nach 38 Jahren der Gefangenschaft und nach Beendigung der Verfolgung der Hugenotten wurde sie entlassen. Ihr blieben anschließend nur noch wenige Jahre und sie starb im Jahr 1776.
„Glaubensstand: unverändert!“ Dieser Vermerk hat mich berührt. Treue hat also auch etwas mit Standhaftigkeit zu tun. Sie blieb ihrem Glauben treu, auch wenn sie über den weitaus größten Teil ihres Lebens Schweres durchmachen musste. Sie war nicht bereit, dem Herrn Jesus abzuschwören und dadurch freigelassen zu werden.
Im Angesicht eines solchen Beispiels müssen wir uns im wohlverstandenen Sinn fragen: Ist unser Glaubensstand unverändert? Der Glaube möge in unseren Herzen unverändert bleiben,
- dass der Sohn Gottes ins Fleisch gekommen ist,
- dass er die frohe Botschaft verkündigt hat,
- dass er für uns alle durch sein Opfer die Macht, Kraft und Endgültigkeit der Sünde mit in den Tod gerissen hat und
- dass er auferstanden und gen Himmel gefahren ist, von wo er wiederkommt.
In diesem Sinn möge unser „Glaubensstand unverändert“ bleiben. Unser ewiger Gott wird uns zu versorgen wissen. Sein Sohn Jesus Christus wird die Kraft seines Opfers in der Vergebung unserer Sünden auch im neuen Zeitabschnitt an uns wirken lassen und wird wiederkommen.
Foto: Oliver Rütten